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„Willkommen auf Deutsch“

 

Immobilienpreise und Asylbewerber: Der Dokumentarfilm im 3001 Kino zeigt den ernüchternden Alltag deutscher Flüchtlingspolitik.

Die Formalien zum Film sagen eigentlich schon alles: „Deutschland 2014, verschiedene Sprachen mit Untertiteln“. Der Film spielt in zwei gutbürgerlichen Gemeinden im Landkreis Harburg. Einfamilienhäuser, Kuhwiesen, überschaubare Fleckchen, die stellvertretend für viele andere Gemeinden stehen. 295, um genau zu sein. So viele Landkreise nehmen in Deutschland die zunehmende Zahl an Asylbewerbern auf.

Die beiden Dokumentarfilmer Carsten Rau und Hauke Wendler sind ein Jahr lang den Einwohnern, den Flüchtlingen und auch dem Bereichsleiter der Landkreisverwaltung gefolgt, um fern von moralinsauren Diskursen den Alltag deutscher Flüchtlingspolitik zu beleuchten. Was passiert, wenn plötzlich Flüchtlinge in der Nachbarschaft untergebracht werden? Warum machen sich Anwohner Sorgen um das Wohl ihrer Töchter und den Wert ihrer Grundstücke? Warum haben sie nichts gegen „Ausländer“, gründen aber eine Bürgerinitiative gegen das Flüchtlingsheim?

Das 3001 Kino zeigt Willkommen auf Deutsch, einen Film, der uns nahegeht, den Kopf schütteln lässt, aber auch durchaus komisch ist und einen versöhnlichen Ton anschlägt, wenn es um einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik geht: Es ist schwer, aber machbar.

Text: Nik Antoniadis

Willkommen auf Deutsch, Trailer DT from PIER 53 Filmproduktion on Vimeo.