Flüchtlinge kosten viel Geld? Klar, aber es ist genug da, meint Moritz Neumeier. Theoretisch reicht es, wenn jeder nur ein wenig spart – beim Ausgehen zum Beispiel.
Wie, Vogelbeeren kann man essen? Natürlich! Einmal aufkochen und sie schmecken nicht mehr bitter, sondern herb-säuerlich. Perfekt für ein selbst gemachtes Chutney.
Immer zu Herbstanfang ernte ich ungläubiges Kopfschütteln, immer dann, wenn ich diese eine köstliche Wildfrucht in höchsten Tönen lobe. Finger weg von den Vogelbeeren! Das haben viele von uns als Kinder gelernt. Aber das ist Quatsch. Die Früchte der Eberesche (Sorbus aucuparia) enthalten zwar Parasorbinsäure, die sie vor allem im Rohzustand sehr bitter schmecken lassen. Doch giftig sind sie nicht. Das Bittere verliert sich beim Kochen. Und was bleibt, ist ein unverwechselbares, herb-säuerliches Aroma – und reichlich Vitamin C. Weiter„Die sind gar nicht giftig“
Schlüsselspieler zwischen den Pfosten: Der FC St. Pauli macht gerade einiges richtig. Zum Beispiel, dass man auf Torwart Robin Himmelmann setzt.
Der FC St. Pauli spielt groß auf in Braunschweig, versäumt dabei ein Tor zu schießen und muss am Ende froh sein, keines eingefangen zu haben. Mal wieder war es unserem Torwart Robin Himmelmann zu verdanken, dass die Boys in Brown von der Hamburger Straße einen Punkt mit nach Hause nehmen. Wieder einmal hielt der Schlussmann der Kiezkicker in den letzten Minuten den Punkt fest und mausert sich zur Rettungsweste des FC St. Pauli. Das Spiel, das die Hamburger vor allem in der ersten Halbzeit dominierten, entschieden zwei Glanztaten der Keeper. Weiter„Himmelmann sei Dank“
Anzeigetafeln von Metro-Bussen, ein Werbelogo – Flüchtlingshelfer, die die Stadt um Unterstützung bitten: Ein Überblick über kleine und große Probleme Hamburgs.
Jetzt heißt es, stark sein: Das mit dem Spätsommer wird wohl nichts mehr. Die Temperaturen schreien konstant danach, eine Jacke dabei zu haben, es wird bereits zur Tagesschau dunkel und in Hamburgs Supermärkten gibt es den ersten Glühwein. Das Jahr schwenkt ins letzte Drittel ein. Doch bevor wir uns tatsächlich hinreißen lassen, über Weihnachts- und Silvesterplanungen nachzudenken, beschäftigen wir uns doch noch mit dem, was in der vergangenen Woche passiert ist. Weiter„Schluss mit „Do it yourself“ am Hauptbahnhof!“
Der FC St. Pauli verweigert sich der „Bild“-Zeitung und deren Chefredakteur offenbart, was das nach seinem Weltbild bedeutet. Pech für die „Bild“
Unter dem Hashtag #BILDnotwelcome zieht gerade ein Sturm der Empörung durch die sozialen Netze. Ziel dieser Empörung: der Chefredakteur der größten deutschen Boulevardzeitung, Kai Diekmann. Dieser hatte dem FC St. Pauli auf Twitter eine überdrehte Kurznachricht zukommen lassen. Der Grund ist bekannt: Die Hamburger hatten sich entschieden, die Aktion „Wir helfen“ der Bild-Zeitung, bei der alle Bundesligavereine dasselbe Abzeichen auf dem Ärmel tragen sollten, nicht zu unterstützen.
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Auf Deutsch übersetzt bedeutet der Tweet von Kai Diekmann: Darüber wird sich die Alternative für Deutschland freuen: Beim FC St. Pauli sind Flüchtlinge nicht willkommen.
Ich vermute, dass Kai Diekmann da aus einer spontanen Wut heraus getwittert hat, deren Ursprung man in seinem Weltbild findet.
Eine Verweigerung gegenüber der Bild kommt in diesem einem Sakrileg gleich. Der FC St. Pauli und seine Funktionäre wären demnach nun legitime Ziele einer ätzenden Polemik, die Methode hat. In seinen jahrelangen Scharmützeln mit der Redaktion der linken Tageszeitung taz beispielsweise hat sich diese Form der Auseinandersetzung bewährt. Durch die leicht schräge Position des Veralberers behält Diekmann immer die Oberhand. So können auch offenkundige Entgleisungen bei allzu großer Kritik mit einem Augenzwinkern abgetan werden. Kai Diekmann und die Bild bleiben am Ende immer gefühlter Sieger.
In sozialen Netzwerken ist die Bild eben nur ein Teilnehmer von vielen
In diesem Fall hat sich Kai Diekmann aber augenscheinlich geirrt, denn seine Strategie geht nicht auf. Das liegt auch daran, dass diesmal der FC St. Pauli cool bleibt. Je mehr sich Kai Diekmann echauffiert, je mehr abstruse Anschuldigungen und Polemiken er gegen die Verweigerung abfeuert, desto größer wird der Einzahlungsbetrag auf das Image des „etwas anderen Vereins“, der sich den Mächtigen aus seiner rebellischen Haltung heraus entgegenstellt.
Außerdem ist die Gegenaktion #BILDnotwelcome bereits bei anderen Vereinen angekommen. Kai Diekmann hat es geschafft, bisher verfeindete Fanschaften zu einer gemeinsamen Aktion zu bringen. Die Fanvertreter großer Vereine, wie auch der Supporters Club des HSV, haben ihren Verein zum Boykott der „Wir-helfen“-Aktion aufgerufen. Vier Vereine sind dem Beispiel des FC St. Pauli bis Donnerstagabend schon gefolgt. Der SC Freiburg, der 1. FC Union Berlin, der VfL Bochum und der 1. FC Nürnberg.
Beim Europa-League-Spiel von Borussia Dortmund schaffte es die Aktion zum ersten Mal ins reale Leben. Am Zaun der berühmten gelben Wand hing eine riesige Fahne mit dem Hashtag #BILDnotwelcome.
Inzwischen hat Kai Diekmann es aufgegeben, via sozialen Medien gegen die Abweichler zu sticheln. Wahrscheinlich wünscht er sich sogar, dass er diesen Tweet niemals geschrieben hätte. So, wie sich Ex-Bundespräsident Wulff wohl oft gewünscht hat, ihm nicht auf die Mailbox gequatscht zu haben. Kai Diekmann wirkt sprachlos, während sich das Meme weiter durch die Fußballrepublik verbreitet. Und das ist tatsächlich ein Novum in der bundesdeutschen Mediengeschichte.
Hosam und Mahmud sind aus Syrien nach Hamburg geflüchtet. Jetzt hoffen sie auf eine feste Unterkunft. Ein Besuch in der Erstaufnahme an der Schnackenburgallee
Von Lea Freist, Autorin der „Eimsbütteler Nachrichten“
„Das ist mein Bett“, sagt Hosam und deutet auf eine schmale Pritsche, auf der eine zusammengeknüllte Wolldecke liegt. Sechs Etagenbetten stehen eng gestellt in dem weißen Zelt, der Boden ist aus Sperrholzplatten zusammengezimmert. Hosam wohnt mit elf weiteren Männern hier. Es gibt nur eine Lichtquelle für den gesamten Raum, keine Steckdosen, weder Klimaanlage noch Heizung. Der 24-jährige Syrer hatte gerade sein BWL-Studium in Damaskus abgeschlossen, als er mit seinem älteren Bruder fliehen musste. Auf der Reise haben sie sich verloren. Der ältere ist nun in Regensburg, der jüngere hat noch dessen Pass bei sich in Hamburg. Ihr Vater hat das Haus verkauft, um die Schlepperbanden bezahlen zu können. Hosam ist über die Türkei, Mazedonien und Griechenland geflohen. Ganz genau erinnert er sich nicht mehr. Weiter„Nur ein Zelt“
Comedian Moritz Neumeier – heute im Regen – findet Eltern oft irrational stolz auf ihre Kinder. Immerhin hätten aber die Deutschen gerade Grund dazu. Eine Video-Kolumne
Der FC St. Pauli gewinnt 2:0 gegen Duisburg. So richtig freuen kann sich unser Autor aber nicht. Dafür hat sich ein Mann zu sehr aufgespielt: der Schiedsrichter.
Das Spiel gegen den MSV Duisburg war merkwürdig anzusehen. Duisburg verteidigte kompakt, der FC St. Pauli war überlegen, konnte aber kaum klare Torchancen erspielen. Mit zunehmender Dauer glitt dem Schiedsrichter René Rohde aus Rostock das Spiel so sehr aus den Händen, dass es eher einem Schultheaterstück glich als einer Zweitligapartie. Weiter„Laienspieltheater am Millerntor“
Vergangene Woche hatte in Hamburg einiges mit der Olympia-Bewerbung zu tun. Auch die Ruder-WM. Der Wochenrückblick
Wer hätte das gedacht: In Hamburg ist es mitunter windig. Zu windig, so empfand es eine große Zahl an Vertretern der FISA, des Weltverbandes der Ruderer. Wohl vor allem deshalb vergaben sie die Ruder-WM 2019 nicht nach Hamburg, sondern nach Linz in Österreich, was auch der Empfehlung des FISA-Präsidiums entsprach. Ob das ein Fingerzeig für Olympia wird? Für die Spiele ist die gleiche Ruderstrecke in Allermöhe angedacht.
In der Stadt ist offenbar nach wie vor die Mehrheit für Olympia in Hamburg. Zumindest laut einer Umfrage der Forschungsgruppe g/d/p, die gerade veröffentlicht wurde. Demnach votierten 66 Prozent für die Spiele. Die Zustimmung sei dabei im Umland größer: Hier liege sie bei 75 Prozent, im Stadtgebiet bei 58 Prozent, schreibt das Abendblatt. Unklar bleibt, ob mit Stadtgebiet und Umland jeweils beim Referendum stimmberechtigte Teile Hamburgs gemeint sind oder nicht. Je nachdem welcher Wert der Befragung vergleichbar zur Forsa-Umfrage im Frühjahr ist, wäre die Zustimmung entweder gesunken oder konstant. Weiter„Viele Hände am Olympia-Brief“