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Kopftuchstreit in Ägypten: Kulturminister soll gehen

 

International verschäft sich zusehends die Kopftuchdebatte:

In Ägypten haben 130 Parlamentarier den Rücktritt des Kulturministers gefordert, weil dieser das islamische Kopftuch als Symbol für die Rückschrittlichkeit des Landes bezeichnet hatte, berichtet dpa. Die Zeitung »Al-Masry Al-Yom« berichtete am Dienstag, bei der Kampagne gegen Faruk Husni arbeiteten die Abgeordneten der Muslimbrüder und der Nationaldemokratischen Partei (NDP) erstmals zusammen. Auch 50 NDP-Abgeordnete hätten die Rücktrittsforderung unterzeichnet. Die NDP von Präsident Husni Mubarak hat die absolute Mehrheit im Parlament.

Der Minister hatte vergangene Woche in einem Interview darüber geklagt, dass immer mehr Ägypterinnen das Kopftuch anlegen. Islamische Religionsgelehrte und die Muslimbruderschaft erklärten daraufhin, als Kulturminister habe er kein Recht, öffentlich seine persönliche Meinung zu religiösen Fragen zu äußern.

Die Nationalisten und die Islamisten ziehen immer häufiger an einem Strang, ganz wie auch in der Türkei. Rückzugsbastionen wider die schleichende Islamisierung werden geschliffen.