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Wird Bush mit den Muslimbrüdern reden?

 

Wer schon einmal die hervorragend gestaltete und immer wieder mit interessanten Beiträgen aufwartende (englische) Website der Muslimbrüder angeschaut hat, der weiss, wie die politische Zukunft Ägyptens aussehen wird.
Während das Mubarak-Regime Blogger einsperrt wegen Frevel an Gott und dem Präsidenten, bloggt die Brüderschaft selbst, setzt sich für politische Gefangene ein (darunter 500 der Brüder), protestiert gegen Militrätribunale (auch davon sind ihre Mitglieder bedroht) uhnd setzt sich für die Freilassung des BBC-Reporters Alan Johnston ein, der in Gaza von Islamisten gefangen gehalten wird.
Heute präsentieren die „Ikhwan“ auf ihrer Website einen offenbar wohl informierten Artikel aus der New York Sun (hier der Original-Link) von Eli Lake, der davon berichtet, dass Bush die Eröffnung von Gesprächen mit den Muslimbrüdern erwägt.
Vor zwei Tagen habe ein Gespräch im State Department stattgefunden, bei dem die Kontaktaufnahme mit den „moderaten Muslimbrüdern“ Thema sein sollte.
Eingeladen war auch Robert Leiken, der kürzlich in „Foreign Affairs“ einen sehr freundlichen Bericht über die Muslimbrüder veröffentlicht hatte.

Könnte dies mit der Ratlosigkeit angesichts des Hamas-Durchmarsches in Gaza zu tun haben? Offenbar hat die westliche Strategie der Isolierung nicht funktioniert. Und auch durch die Saudis und die Ägypter hat man ja offenbar keinen Zugriff mehr auf Hamas, wie der Mekka-Gipfel gezeigt hat, der jetzt mit Füssen getreten wird. Da man nun mit Hamas auf keinen Fall direkt reden kann, wird offenbar geprüft, ob man über die Bruderschaft da herankommt.
Das wäre ein folgenreicher Politikwechsel.