Al-Jazeera English berichtet ausführlich über die Vorgänge in England. In dem Bericht sind nahezu ausschließlich die Ängste der Glasgower Muslime Thema, es werde einen „Backlash“ gegen sie geben.
Ich möchte nicht ausschließen, dass es zu moslemfeindlichen Äussserungen und Aktionen kommt. Allerdings sind bisher keine bekannt geworden.
Darum ist es ein Problem, wie dieser Sender mit dem Thema umgeht: Er stellt Muslime als (potentielle) Opfer der rassistischen Bevölkerung und eines hysterischen Staatsapparates dar, nicht als Betroffene des Terrors, die als Bürger die Pflicht haben, diesen Angriff auch als einen gegen sie selbst zu empfinden und abzuwehren. Dieser Sender ist Gift für die muslimische Zivilgesellschaft. Er fördert die Opfer-Mentalität.
In anderen Worten: Er stellt die Muslime genau so dar, wie Islamophobe sie sehen möchten, als nicht ganz loyale Bürger, die sich ums Gemeinwohl nicht scheren, sondern nur ihre Sonderidentität pflegen und sich sich immer als Opfer präsentieren.
Der Sprecher des Muslim Council of Britain, Inayat Bunglawala, hat im Interview nur eine einzige Sorge: Schärfere Sicherheitsgesetze verhindern. Während gerade Hunderte einem qualvollen Tod durch islamistische Möchtegern-Terroristen entkommen sind, wirkt das doch ein wenig merkwürdig (auch wenn man zu Recht gegen die möglichen Gesetze – die allerdings noch niemand vorgeschlagen hat – sein mag).
Wer solche Sprecher hat, braucht keine Feinde mehr.