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Ein Bär namens Mohammed

 

Wer sagts denn: Alle namhaften britischen Moslemverbände protestieren gegen das Urteil, das eine britische Lehrerin im Sudan getroffen hat, die einen Teddybären Mohammed genannt hatte.

Die britischen Muslime haben allen Grund, sich zu engagieren. Diese Affäre ist längst noch nicht überstanden. Denn zugleich gingen heute tausende Muslime im Sudan nach dem Moscheebesuch auf die Straße. Sie forderten die Todesstrafe für die Lehrerin, weil ihre Imame ihnen gerade vermittelt haben, das barbarische Urteil sei zu weich.

(Was ein kleines Freitagsgebet doch alles bewirken kann.)

Gillian Gibbons, eine Lehrerin, war gestern von einem sudanesischen Gericht zu 15 Tagen Haft verurteilt worden. Ihr Verbrechen: Sie hatte in einem Brief an die Eltern mitgeteilt, in der Klasse gebe es einen Teddybär, „den wir Mohammed nennen“. Ein Lehrer-Kollege hatte sie bei den Behörden in Khartum angezeigt.

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Gillian Gibbons Foto: privat

Das Urteil hat eine Welle öffentlicher Empörung in England ausgelöst. Der sudanesische Botschafter war einbestellt worden. Aussenminister David Milliband hat sich eingeschaltet und protestiert.

Sogar der zuletzt heftig kritisierte Muslim Council of Britain gehört zu den Kritikern des Urteils. Zitate:

„A disgraceful decision and defies common sense“ – MCBs statement
Additional statements from Muslim community organisations:

Federation of Muslim Organisations,Leicestershire
„…[the] only thing we can do to prevent some Muslims making a complete mockery out of Islam is to disassociate ourselves from such acts done in the name of Islam“
Abdulkarim Gheewala, Chair of FMO, endorsing the call made to Sudanese President on behalf of the UK Muslims to free Ms. Gibbons.

Federation of Students Islamic Societies
„We are deeply concerned that the verdict to jail a school teacher due to whats likely to be an innocent mistake is gravely disproportionate. What we have here is a case of cultural misunderstandings, and the delicacies of the matter demonstrate that it was not in the intention of Gillian Gibbons to imply any offense against Islam or Muslims. We hope that the Sudanese authorities will take immediate action to secure a safe release for Gillian Gibbons.“
Ali Al-Hadithi, FOSIS President

Merksatz: Einige Muslime machen „einen völligen Witz aus dem Islam“ – schön, dass dies endlich auch von anderen Muslimen gesehen wird.