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Integrationsbarrieren

 

Mitbloggerin „Miriam“ schreibt mir:

„Ich bin zwar nicht aus der Türkei, aber ich komme aus einem Land, das damals, als ich die Flucht ergriff, in mancher Hinsicht so traditionell war wie Anatolien. Ich weiß, wie Tradition sich anfühlt, und ich mache drei Kreuze, dass ich in der Moderne lebe.

Und meine Tochter, die sowohl die deutsche Staatsbürgerschaft hat als auch die meines Herkunftslandes. Auf meine Frage, welche von beiden sie behalten würde, wenn sie nur eine haben dürfte, antwortete sie:” Die deutsche, natürlich! Ich bin ja Deutsche!” Sie ist voll integriert, weil sie sich voll integrieren darf. Die größte Integrationsbarriere, mit der integrationswillige Migranten türkischer Herkunft zu kämpfen haben, ist die Tatsache, dass sie sich von ihren Familien und Communities aus oft gar nicht voll integrieren dürfen: sprachliche, Bildungs- und berufliche Integration ist durchaus erwünscht, soziale Integration besonders im Sinne von Ehen mit Deutschen wird meist nicht gern gesehen; auch Wertintegration im Sinne von der Übernahme der individualistischen Werte der Moderne wie Selbstbestimmung und Eigenverantwortung gilt oft als Verrat an den kollektiven Werten der Tradition. Das Problem ist nur: Ohne Wertintegration und soziale Integration können Bildungs- und Berufsintegration nicht gelingen.“