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Muslime für Einbürgerungstest

 

Was ist denn jetzt los? Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, stellt sich hinter den neuen Einbürgerungstest, wie der Tagesspiegel heute berichtet.

Der Zentralrat der Muslime begrüßt den neuen Einbürgerungstest, der ab 1. September Voraussetzung für den deutschen Pass werden soll. Der Test gehe „eindeutig in die richtige Richtung“, sagte Generalsekretär Aiman A. Mazyek. „Wir haben immer gesagt, dass Fragen zu Staatskunde, deutscher Geschichte und Verfassung nicht nur zulässig, sondern auch notwendig sind.“

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Aiman Mazyek Foto: Zentralrat

Mazyek kritisierte zugleich den Türkischen Bund, der das Vorhaben des Innenministeriums kürzlich massiv abgelehnt hatte. „Ein angemessenes Einbürgerungsritual“ sei „wichtiger Bestandteil einer Kultur der Anerkennung“, gegen den man „nicht per se aus Parteitaktik oder aus fehlgeleitetem Lobbyinteresse polemisieren sollte“ sagte Mazyek. Ein feierlicher Akt, mit dem ein Einbürgerungswilliger seinen Beitritt zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik bekunde, trage zur Identitätsstiftung bei, „und ich kann das nur gutheißen“. Es sei auch gut, wenn man sich auf diesen Akt gründlich vorbereite.

Jawohl, das ist derselbe Mazyek, der in diesem Forum – fälschlicher Weise – immer wieder gerne als Agent der Finsternis hingestellt wird.

Zugleich kann er es sich nicht verkneifen, die Leitkultur-Debatte noch einmal „unsäglich“ zu nennen und für das Gefühl des Ausgegrenztseins verantwortlich zu machen. Das halte ich schlicht für Quatsch.

Ohne eine recht verstandene Leitkultur, das habe ich hier schon oft genug begründet, keine erfolgreiche Integration. Und im übrigen bewegt Mazyek sich mit seiner Einlassung über den Einbürgerungstest eigentlich genau auf dieser Linie.

Trefflich auch, dass er den Türkischen Bund Berlin-Brandenburg für seine reflexhafte Kritik rannimmt und ihm „fehlgeleitetes Lobbyinteresse“ vorwirft. Wir brauchen die Debatte über diese Dinge innerhalb der islamischen Verbände – und darüber hinaus unter Migranten überhaupt.