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Powell für Obama – es wird eng für McCain/Palin

 

Colin Powells Unterstützung für Obama hat mich zunächst skeptisch gemacht: Powell ist vor allem dadurch in Erinnerung, dass er sich zum Vehikel der Bush-Regierung gemacht hat, um den Irak-Krieg zu begründen. Powell war derjenige, der die UN in einer schändlichen Rede mit den hochgejazzten „Beweisen“ versorgt hat für Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen – die dann nie gefunden wurden.

Aber vielleicht ist seine Wende darum eben so bedeutsam: Hier ist ein Republikaner, ehemaliger Aussenminister Bushs, dem sein Gewissen keine Ruhe läßt und der seine Schande wieder gut machen will – indem er der Bush-Regierung und ihrer Fortsetzung unter John McCain ein Ende bereiten hilft.

Und wie er redet, ist wirklich beeindruckend. Er geißelt den Rechtsruck seiner Partei und zweifelt wegen Palin an der Urteilskraft McCains, den er als Menschen sehr schätzt.

Er ist der erste Prominente, der den Mut und die Klarsicht hat, dem Rechtsdrall der eigenen Partei entgegenzutreten. Etwa in der Mitte seiner Einlassungen kommt er auf die „Obama ist ein Muslim“-Hetze zu sprechen und macht den entscheidenden Punkt: Schön und gut dem zu entgegnen, er sei ein guter Christ. „Aber was, wenn er ein Muslim wäre? Wollen wir einem sieben Jahre alten muslimischen Jungen, der davon träumt, Präsident der USA zu werden, diesen Traum versagen. Das ist nicht amerikanisch.“ Und dann erzählt er von einem muslimischen Soldaten, der im Irak gefallen ist – für die USA.

Respekt.