Ich habe zusammen mit unserem Washington-Korrespundenten Martin Klingst eine Seite 3 über den New Yorker Moscheenstreit zu 9/11 geschrieben. Der Text aus der aktuellen Ausgabe der Zeit ist jetzt auch online zu lesen:
Kulturkampf um Moscheebauten – das war bisher eine europäische Eigenheit, auf die Amerikaner irritiert schauten. Doch jetzt, beinahe ein Jahrzehnt nach den Anschlägen, scheint plötzlich nichts mehr gewiss in Amerikas Beziehung zu den Muslimen im eigenen Land.
Im Verhältnis des Westens zum Islam gibt es ein transatlantisches Paradox: Europa mag in der islamischen Welt beliebter sein als Amerika. Doch bei der Integration seiner Muslime hat es viel größere Probleme als die USA. Amerika hingegen, durch zwei blutige Kriege in der islamischen Welt außenpolitisch diskreditiert, reüssierte dennoch bei der Integration islamischer Einwanderer. Man kämpfte zwar gegen militante Islamisten in Übersee, doch zu Hause schaute man streng auf die Trennung zwischen Islam und Islamismus. George W. Bush hatte nach dem 11. September 2001 nichts Eiligeres zu tun, als eine Moschee aufzusuchen und zu erklären, der Islam sei »eine Religion des Friedens«. Die Republikanische Partei achtete, solange sie regierte, auf die Differenz von Religion und terroristischer Ideologie. Vorbei. Im Moscheestreit von Manhattan werden die Grenzen verwischt. Mit voller Absicht…
Mehr hier.