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Türken lieben neues Zuwanderungsrecht

Was war das nur für ein Geschrei, als vor wenigen Wochen das neue Zuwanderunsgrecht beschlossen wurde, gemäß dem Sprachkurse bereits in der Türkei obligatorisch sind! Von Diskriminierung sprachen die türkischen Verbände, allen voran die säkulare Türkische Gemeinde. Den Integrationsgipfel wollten sie platzen lassen. Den Bundespräsidenten riefen sie an, das Gesetz nicht zu unterzeichnen. Mit dem Verfassungsgericht wurde gedroht, die Einladung ins Kanzleramt ausgeschlagen.

Und nun das: Die neuen Sprach-Kurse sind in der Türkei ein Renner. Sie werden, wie die türkischen Zeitungen berichten, von der Bevölkerung sehr gut angenommen.

HÜRRIYET, SABAH und MILLIYET berichten heute über den großen Zuspruch, den die neuen Sprachkurse zur Erlangung eines Visums für Deutschland finden.

Der mit dem reformierten deutschen Zuwanderungsrecht obligatorische Sprachkurs für nachziehende Ehegatten habe sich seit seiner Einführung im August durchgesetzt, so die Zeitungen. Insbesondere in den beiden größten Städten des Landes, Istanbul und Ankara, aber auch in den Städten, die aufgrund der Migration eine große Verbindung zu Deutschland haben, wie Kayseri, Yozgat und Konya, werden immer mehr Sprachkurse eröffnet.

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Kursteilnehmer äußern sich in der SABAH positiv: „Somit erhalte ich die Möglichkeit, zusätzlich eine Sprache zu lernen“, so eine junge Frau, die erst kürzlich einen in Deutschland lebenden Türken geheiratet hat.

Tja, es kann eben vorkommen, dass die Repräsentierten schlauer sind als ihre Repräsentanten.

 

Iran: Weltspitze bei Geschlechtsumwandlungen

Der iranische Präsident wurde ausgelacht, als er in New York behauptete, „wir haben keine Homosexuellen in Iran“.

Aber eigentlich ist die Lage der Homosexuellen im Iran zu bitter für solche Heiterkeit.

Es gibt dort drakonische Gesetze gegen Homosexualität. Shirin Ebadi, die Friedensnobelpreisträgerin und Anwältin, erklärt:

„Homosexuality is defined both for men and women in law… There is one part for homosexuality in men, which is called lavat (sodomy), which is punishable by death. There is another for women, which is called mosahegheh. If the crime is committed up to three times, the penalty is 100 lashes. On the fourth, it is execution.“

Wozu braucht man eigentlich diese barbarischen Gesetze, wenn es den Tatbestand in der perfekten islamischen Gesellschaft des Iran gar nicht gibt?

Iranern dreht sich der Magen um, wenn sie von diesem Mann in Welt vertreten werden. Das Regime ist schlimm genug, aber Achmadinedschad schafft es, dem Iran ein noch schlechteres Image zu geben als es verdient.

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Columbia University Campus, während der Rede des iranischen Präsidenten

Was die idiotische Behauptung des Präsidenten über die nicht vorhandene Homosexualität verschleiert: In Wahrheit gibt es einen merkwürdigen Pragmatismus des Regimes in Sachen Transsexualität.

Iran hat die höchste Rate an Geschlechtsumwandlungen nach Thailand. Und dies ist nicht nur völlig legal, seit der Ajatollah Khomeini selbst in einer Fatwa es so bestimmt hat. Die Praxis wird sogar vom Staat gefördert:

Iran has between 15,000 and 20,000 transsexuals, according to official statistics, although unofficial estimates put the figure at up to 150,000. Iran carries out more gender change operations than any other country in the world besides Thailand.Sex changes have been legal since the late Ayatollah Ruhollah Khomeini, spiritual leader of the 1979 Islamic revolution passed a fatwa authorising them nearly 25 years ago. While homosexuality is considered a sin, transsexuality is categorised as an illness subject to cure.

The government seeks to keep its approval quiet in line with its strait-laced stance on sexuality, but state support has actually increased since Mr Ahmadinejad took office in 2005.

His government has begun providing grants of £2,250 for operations and further funding for hormone therapy. It is also proposing loans of up to £2,750 to allow those undergoing surgery to start their own businesses. (Quelle)

Diese erstaunliche Politik muss allerdings wiederum von einer Toleranz gegenüber sexueller Selbstbestimmung unterschieden werden.

Sie ist im Gegenteil ideologisch als die Kehrseite der offiziellen Schwulenfeindlichkeit zu verstehen. Transsexualität gilt als Krankheit, die durch eine vereindeutigende Operation geheilt werden kann, während Homosexualität als eine Form von dekadenter Kriminalität betrachtet wird. Viele Schwule werden dadurch zu Geschlechtsumwandlungen getrieben, weil das Leben als Transsexueller akzeptiert ist – anders als die lebensgefährliche Homosexualität.

Grauenhaft.

 

Weiter Streit um Wallraffs Rushdie-Lesung

Es geht weiter im Schlagabtausch zwischen DITIB und Günter Wallraff. DITIB versendet soeben die Presseerklärung, man führe schon

„seit knapp zwei Monaten … verschiedene Gespräche mit Günter Wallraff, um abzuwägen, inwieweit eine gemeinsame Veranstaltung zur Lesung der ‚Satanischen Verse‘ von Salman Rushdie sinnvoll sein könnte. Dabei prüfte die DITIB, ob eine solche Lesung tatsächlich einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu den Themen Demokratieverständnis, Religionsfreiheit und Integration leisten kann. Die DITIB schlug vor, grundsätzlich eine Veranstaltungsreihe zu dem Thema ‚Islam, Demokratie und Integration‘ durchzuführen. Die Lesung hätte ein Programmpunkt sein können, bei dem Religions- und Literaturwissenschaftler offen über das Werk außerhalb des Moscheegeländes hätten diskutieren können. Günter Wallraff ist auf diesen Vorschlag nicht eingegangen und wollte kein gemeinsames Konzept mitgestalten. Durch seine Kompromisslosigkeit und sein mangelndes Verständnis für die Gefühle und Belange der muslimischen Gemeindemitglieder ist die DITIB als gesamte Organisation zu dem gestern veröffentlichten Ergebnis gekommen. Dazu beigetragen hat ebenfalls Wallraffs Aussage, er wolle nun den Präsidenten des Präsidiums für Religionsangelegenheiten in Ankara aufsuchen, um seine Idee doch noch zu verwirklichen. Die Entscheidung gegen die geplante Lesung basiert auf einer gemeinsamen Entscheidung der DITIB-Führung in Köln.

Im Rahmen einer demokratischen Meinungsbildung gehört es auch dazu, zu einem anderen Ergebnis kommen zu dürfen. Wallraffs These, die DITIB sei nur integrationsfähig, wenn sie eine Lesung durchführe, wie er sie sich vorstellt, ist anmaßend.“

Hat er diese These denn wirklich vorgebracht? Er hätte sich wohl kaum zu einer Mitarbeit im Moschee-Beirat bewegen lassen – und zu einer Unterstützung der Ehrenfelder Moscheebaupläne – , wenn er dieser angeblichen „These“ anhängen würde. Die Rushdie-Lesung ist nicht der ultimative Integrationstest, und es ist ein bisschen böswillig, das so hinzustellen.

Weiter heißt es:

„Geschäftsführung, Dialogabteilung und Vorstand sind sich einig gewesen, dass eine solche Veranstaltung nicht für die Integration der Muslime in Deutschland förderlich wäre. In einer Demokratie darf man auch zu dem Entschluss kommen, dass eine von einem prominenten Schriftsteller angefragte Veranstaltung nicht mit der religiösen Auffassung der Gemeinde zu vereinbaren ist.“

Letzteres ist völlig richtig. Es muss das Recht geben, eine solche Veranstaltung abzulehnen, ohne dass man gleich dafür verdammt wird. Aber den ersteren Satz hätte man gerne erklärt bekommen: Warum ist eine solche Lesung „nicht für die Integration der Muslime in Deutschland förderlich“?

Es leuchtet mir absolut nicht ein. Es ist eine Sache, die Lesung aus ästhetischen, religiösen oder sonstigen Gründen abzulehnen (oder einfach aus Unwillen, Konfliktscheu oder warum auch immer). Es ist eine andere Sache, dies mit unsinnigen Sätzen über „Integrationsförderlichkeit“ zu bemänteln.
Weiter heißt es:

„Wallraffs persönliche Attacke gegenüber Sadi Arslan, dem Präsidenten der DITIB, ist unverständlich und hat die DITIB bestürzt. Sadi Arslan wurde als Theologe und Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten von der DITIB zum Präsidenten gewählt. Er hat dieses Amt seit April 2007 inne. Seit diesem Zeitpunkt fördert er intensiv die Aktivitäten der DITIB in Fragen des interreligiösen Dialogs und der Integration. Wallraffs Reaktion ist wahrscheinlich Ergebnis seiner ‚maßlosen‘ Enttäuschung, seine persönlichen Ziele nicht erreicht zu haben.“

Diese Passage beruht auf folgendem Absatz aus dem Kölner Express:

„Auf Anfrage des EXPRESS zeigte sich Wallraff maßlos enttäuscht. ‚Sadi Arslan, der Chef der Ditib, ist ein Aufpasser, Wächter, Abschirmer im Auftrag des türkischen Staates. Er ist wohl eher ein türkischer Beamter, der sich wenig für die Integration seiner Organisation und der hier lebenden türkischen Muslime einsetzt‘, so Wallraff.

Aufgeben will der Kölner Schriftsteller aber nicht: ‚Ich bin Langstreckenläufer und Ausdauersportler‘, sagt er. ‚Ich werde in die Türkei reisen, um beim Chef der Religionsbehörde Überzeugungsarbeit zu leisten.'“

Für DITIB ist das Peinliche daran, dass wieder einmal die Abhängigkeit des Vereins von der türkischen Regierung deutlich wird. Sadi Arslan wurde „gewählt“, heißt es. Er wird gewählt, weil Ankara ihn geschickt hat, als Botschaftrat, der sich hier um religiöse Angelegenheiten kümmern soll. Jeder weiss das. Es ist peinlich, dies als demokratische „Wahl“ auszugeben.

Das ist eine historisch gewachsene Sache, für die man nicht nur den Türken die Schuld geben kann. Die deutsche Seite hat diesen Zustand hingenommen, wenn nicht befördert. Aber es kann einfach so nicht weitergehen. Die DITIB muss endlich eine deutsche Angelegenheit werden, wenn sie hier mit einer grossen Moschee in die Öffentlichkeit drängt. Sonst kann und wird es auf Dauer keine Akzeptanz geben. Das geht nicht von heute auf morgen, aber glaubhafte erste Schritte müssen jetzt gemacht werden.

Im übrigen: Eine Veranstaltung zu Salman Rushdie unter sichtbarer und offizieller Beteiligung von DITIB wäre auch ausserhalb der Moschee eine tolle Sache. Wallraff sollte diese Idee nicht wegen maximalistischer Forderungen fallen lassen.

 

Ganz unten: Wallraff ist „Islamfeind Nr. 1“

Im Juli hatte Günter Wallraff vorgeschlagen, er wolle in der umstrittenen Ehrenfelder Moschee gerne aus Salman Rushdies „Satanischen Versen“ vorlesen und ebendort über das Buch debattieren – notfalls unter Polizeischutz.

Letzteres hätte er mal besser nicht so forsch gesagt. Den Polizeischutz genießt Wallraff jetzt bereits, zu der Lesung hingegen wird es wohl nicht kommen.

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Wallraff als Türke Ali bei den Recherchen zu „Ganz unten“


Auf einer Internetseite ist Wallraff als „Islamfeind Nr. 1“ bezeichnet worden. Die Polizei hat darum entschieden, ihn unter Personenschutz zu stellen.

Wallraff, der selbst in Ehrenfeld wohnt, hatte sich bereit erklärt, im Beirat der Moschee mitzuarbeiten. Bekir Alboga, dem Dialogbeauftragten von DITIB, hatte er dann spontan vorgeschlagen, eine Rushdie-Lesung in der Moschee zu veranstalten. Alboga zeigte sich offen: „Warum nicht?“ Offenbar ist Alboga aber nur begrenzt geschäftsfähig. Oder er hat es sich anders überlegt.
Heute schreibt die Ditib angesichts der Bedrohung Wallraffs:
„DITIB verurteilt die Drohungen gegen Günter Wallraff auf das Schärfste. Der Islam ist eine friedliche und gemäßigte Religion. Die fortschrittliche Religionsauffassung des Islams rechtfertigt unter keinen Umständen die Androhung oder den Einsatz von Gewalt. Wir lehnen daher Terrorismus, den Einsatz oder die Androhung von Gewalt unter jeden Umständen ab. Der Koran bildet auch in Deutschland für unsere Gesellschaft die spirituelle Grundlage unserer Religiosität. Er darf aber keineswegs als Rechtfertigung zur Gewaltanwendung herangezogen werden. Der Koran betont häufig: „Wenn dein Herr [Allah] wünschte, Er hätte alle Menschen unter einem Glauben vereint.“ Dieser Grundsatz ist ein Aufruf zur Toleranz gegenüber anderen Glaubensauffassungen und Ansichten. Die Vielfalt ist Teil des göttlichen Willens und verlangt von dem Menschen, diese als einen großen Reichtum anzuerkennen.“
So weit, so gut. Aber dann geht es um Wallraffs peinigendes Angebot:
„Günter Wallraffs Anregung, die „Satanischen Verse“ in der Kölner DITIB-Moschee zu lesen, ist ein provokanter Beitrag im Rahmen einer öffentlichen Debatte. Selbstverständlich würde eine solche Lesung in einer Moschee die religiösen Gefühle der Muslime verletzen.“

Warum eigentlich „selbstverständlich“? Dazu kein einziges Wort. Stattdessen salbungsvolle Worte über die Aufgabe eines Journalisten.
„Als Journalist ist es Wallraffs Aufgabe, mit seinen Ideen zu polarisieren und Diskussionen anzustoßen. Wallraff hat sich im Rahmen seines Buchprojektes ´Ganz Unten` für die Interessen der türkischen Migranten in Deutschland eingesetzt. Günter Wallraff bemüht sich um einen konstruktiven Dialog mit uns Muslimen in Deutschland. Wir schätzen ihn“, betont Sadi Arslan, Präsident der DITIB. Die Ehrenfelder DITIB-Moschee kennt Wallraff seit seinen Recherchen zu seinem damaligen Buchprojekt. Die DITIB steht der Idee einer gemeinsamen Veranstaltung zur Lesung der „Satanischen Verse“ zurückhaltend gegenüber. Bei dem letzten gemeinsamen Treffen vor knapp zwei Wochen hat man sich über den Charakter einer solchen Veranstaltung nicht einigen können. Eine Lesung auf dem Moscheegelände kommt aus Sicht der DITIB sicherlich nicht in Frage.“
„Sicherlich“. Das war’s? Warum genau kommt es nicht in Frage? Und was heißt eigentlich „zurückhaltend“, wenn es offenbar überhaupt keinen Diskussionsspielraum gibt.
Wäre es nicht denkbar, die Lesung zu machen und dann dort zu sagen, was einem an Rushdie mißfällt? Eine Moschee die sich für eine solche Debatte öffnet, wäre eine Weltsensation. Sie würde der Behauptung, der Islam sei „eine friedliche und gemäßigte Religion“ Glaubwürdigkeit verleihen. Ditib muss verstehen, dass es die Rushdie-Affäre war, die das Vertrauen einer breiten liberalen Öffentlichkeit auch in die hier lebenden Muslime erschüttert hat (in England noch mehr als auf dem Kontinent).
Wer aus den Fabriketagen in die deutsche Öffentlichkeit hinauswill, sollte sich besser auf solche Debatten gefaßt machen. Das ist es, was Wallraff mit seiner mutigen Intervention zeigen wollte. Er zahlt den Preis dafür, wie schon seinerzeit, als er den verfolgten Salman Rushdie in seinem Haus versteckte

 

Times: Planung für Iran-Krieg hat begonnen

Die Londoner Times vom Sonntag berichtet, eine Sondereinheit der Air Force habe im Pentagon damit begonnen, konkrete Pläne für einen Krieg gegen Iran zu kalkulieren. „Project Checkmate“ (Projekt Schachmatt) ist der passende Name dieser Einheit, die bereits die Luftangriffe für den ersten Krieg gegen Saddam Hussein geplant hatte. Sie wird geleitet von einem Air Force General mit dem schönen Namen Lawrence A. Stutzriem, der nicht von ungefähr an die Welt von Dr. Seltsam erinnert.

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Brigadegeneral Lawrence Stutzriem, Leiter von „Checkmate“ Foto: Pentagon

Im Juni, sagen Pentagon-Quellen, sei die Einheit bereits im Stillen wieder zusammengerufen worden. Dass ihre Arbeit nun öffentlich gemacht wurde, darf man getrost als Teil der Propagandakrieges begreifen. Zusammen mit den Äußerungen des französischen Präsidenten („iranische Bombe oder Bombardierung Irans“) und seines Aussenministers, der letzte Woch erstmals von einem „Krieg“ gegen Iran sprach, ergibt sich das Bild einer gezielten Eskalation.

 

Wer Achmadinedschad dämonisiert, macht ihn stärker

Wir starren in der diplomatischen Krise mit Iran zu viel auf Machmud Achmadinedschad. Der iranische Präsident, der gerade zur UN-Vollversammlung nach New York gereist ist, wurde daran gehindert, Ground Zero zu besuchen, und seine geplante Rede an der Columbia University hat schon vorab eine Protestwelle inspiriert.

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Der Lauteste im Nahen Osten
In der NYT fühlt sich Michael Slackman gedrängt, die Überschätzung des iranischen Präsidenten mit einem Zwischenruf zu korrigieren. Die Fokussierung auf Achmadinedschad beruhe auf einem Missverständnis des iranischen Systems und seiner Machtstruktur, schreibt Slackman:

In demonizing Mr. Ahmadinejad, the West has served him well, elevating his status at home and in the region at a time when he is increasingly isolated politically because of his go-it-alone style and ineffective economic policies, according to Iranian politicians, officials and political experts.

Political analysts here say they are surprised at the degree to which the West focuses on their president, saying that it reflects a general misunderstanding of their system.

Unlike in the United States, in Iran the president is not the head of state nor the commander in chief. That status is held by Ayatollah Ali Khamenei, the supreme leader, whose role combines civil and religious authority. At the moment, this president’s power comes from two sources, they say: the unqualified support of the supreme leader, and the international condemnation he manages to generate when he speaks up.

“The United States pays too much attention to Ahmadinejad,” said an Iranian political scientist who spoke on the condition of anonymity for fear of reprisal. “He is not that consequential.”

That is not to say that Mr. Ahmadinejad is insignificant. He controls the mechanics of civil government, much the way a prime minister does in a state like Egypt, where the real power rests with the president. He manages the budget and has put like-minded people in positions around the country, from provincial governors to prosecutors. His base of support is the Basiji militia and elements of the Revolutionary Guards.

But Mr. Ahmadinejad has not shown the same political acumen at home as he has in riling the West. Two of his ministers have quit, criticizing his stewardship of the state. The head of the central bank resigned. The chief judge criticized him for his management of the government. His promise to root out corruption and redistribute oil wealth has run up against entrenched interests…

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Coole Kopftücher

Der Burkini war nur der Anfang: Die Halal-Pop-Designer-Welle geht weiter, wie die Ausgabe des Magazins MSLM für die modebewußte Muslima zeigt:

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Hier ein paar Auszüge aus dem Modeshooting für die erste Ausgabe:
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Und dies ist das neue Sport-Hidschab-Modell des kanadischen Herstellers „Queendom“, besonders für den Sport geeignet wegen der Mischung aus Baumwolle und Polyester und der eingebauten Ponytail-Tasche:
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Demokratisierung bedeutet Islamisierung

Im Guardian ist William Dalrymple der Meinung, dass die Neocon-Politik der pro-Demokratie-Intervention im Nahen Osten den politischen Islamismus erst so richtig in den Sattel gehoben hat.

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William Dalrymple

Mir ist diese Sicht der Dinge schmerzlich, weil auch ich mir viel von den Interventionen versprochen habe. Aber ich finde, Dalrymples Analyse ist schwer von der Hand zu weisen. Kernzitate:

Democracy is not the antidote to the Islamists the neocons once fondly believed it would be. Since the US invaded Afghanistan and Iraq, there has been a consistent response from voters wherever Muslims have had the right to vote. In Lebanon, Iran, Iraq, Palestine, Pakistan, Egypt, Turkey and Algeria they have voted en masse for religious parties in a way they have never done before. Where governments have been most closely linked to the US, political Islam’s rise has been most marked.

Noch eine wichtige Pointe Dalrymples, die auch die Debatten hier betrifft: Die Rede vom „Islamofaschismus“, der die islamische Welt bedroht, hat auch die Funktion, die Probleme auf eine intrinsische Krise der islamischen Welt zurückzuführen (die es unabweisbar gibt), und den Einfluß der revolutionären westlichen Politik zu verschleiern:

Yet in concentrating on the violent jihadi fringe, we may have missed the main story. For if the imminent Islamist takeover of western Europe is a myth, the same cannot be said for the Islamic world. Clumsy and brutal US policies in the Middle East have generated revolutionary changes, radicalising even the most moderate opinion, with the result that the status quo in place since the 1950s has been broken.

Dalrymple buchstabiert dies an Ägypten und Pakistan durch, wo islamische Parteien signifikant dazugewinnen, seit wir in Afghanistan und Irak interveniert haben und seit wir zugleich die dubiosen Regime in der arabischen Welt demonstrativ als Alliierte im Kampf gegen den Terrorismus stützen.

Moreover, the religious parties tend to be seen by the poor, rightly or wrongly, as representing justice, integrity and equitable distribution of resources. Hence the strong showing, for example, of Hamas against the blatantly corrupt Fatah in the 2006 elections in Palestine. Equally, the dramatic rise of Hizbullah in Lebanon has not been because of a sudden fondness for sharia law, but because of the status of Hassan Nasrallah, Hizbullah’s leader, as the man who gave the Israelis a bloody nose, and who provides medical and social services for the people of South Lebanon, just as Hamas does in Gaza.

The usual US response has been to retreat from its push for democracy when the „wrong“ parties win. This was the case not just with the electoral victory of Hamas, but also in Egypt: since the Brothers‘ strong showing in the elections, the US has stopped pressing Mubarak to make democratic reforms, and many of the Brothers‘ leading activists and business backers, as well as Mubarak’s opponent in the presidential election, are in prison, all without a word of censure from Washington.

Mit dieser Politik, so Dalrymple, beschädigen wir uns selbst. Wir brauchen einen Dialog mit den politischen Islamisten.