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Hartz IV

 

Foto: by Sean Gallup/Getty Images

In Deutschland arm zu sein ist etwas anderes, als in Indien oder Afrika arm zu sein. Arme Familien in diesen Ländern haben oft kein sauberes Wasser und keine richtigen Häuser. Wer dort keine Arbeit hat, muss hungern, bekommt keine medizinische Versorgung und kann seine Kinder nicht zur Schule schicken.
Deutschland ist ein reiches Land: Wer hier seine Arbeit verliert oder krank ist, bekommt Geld vom Staat – Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. (Viele nennen diese Hilfe »Hartz IV«, nach dem Mann – Peter Hartz –, der viele Vorschläge dazu gemacht hat, wer wann was bezahlt bekommt und wer nicht.) Hartz IV soll eigentlich Armut verhindern. Menschen, die davon leben, fühlen sich aber oftmals trotzdem arm: zum Beispiel, wenn sie sehen, was ihre Nachbarn sich alles leisten können, oder wohin ihre Freunde verreisen. Oder wenn sie ihren Kindern dauernd sagen müssen: »Das ist zu teuer für uns.« Das höchste deutsche Gericht, das Bundesverfassungsgericht, hat in der vergangenen Woche festgestellt, dass die Leute mit ihrem Gefühl recht haben: Die Regierung muss sich jetzt überlegen, wie sie die finanzielle Hilfe, gerade für Kinder, verbessern kann.

Von Susanne Gaschke