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5. August 2021 – Ausgabe 32

 

Leserbriefe zu „VON INNEN, UNNEN UND ONNEN“ von Zé do Rock

 

Danke für den tiefsinnigen und herzerfrischenden Beitrag von Zé do Rock Von innen, unnen und onnen in ihrer heutigen Printausgabe. – K Wilhelm

 

Danke für den sehr amüsanten Bericht, der uns vor Augen führt, was für ein Unsinn diese Genderitist ist. Deutschland hat so große Probleme und uns wird so ein Schwachsinn, der auch noch ins Grundgesetz soll (von den GRÜNEN vorgeschlagen), als Gerechtigkeit für alle diversen angesehen wird. Da fällt mir nichts mehr zu ein. Man kann nur hoffen, dass unsere Schriftsteller und Schriftstellerinnen nicht auch in so einer Schreibweise ihre Texte verfassen, denn sonst kauft keiner mehr ihre Bücher. Nur komisch, das ich Jahrzehnte ohne Gendern auskommen konnte. Das Maskuline hat weder meiner Jugend noch meinem Arbeitsleben geschadet. – Ute Koch

 

Für Risiken und Nebenwirkungen….fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Aber nur die! Die Ärztin und die Apothekerin sitzen derweil auf dem Bürger*innensteig in der Fußgänger*innenzone und weinen. Die Angst, nicht korrekt zu gendern, scheint zuzunehmen und treibt manchmal seltsame Blüten. Oder erklärt sich die Existenz von Ausschussmitglieder*innen aus dem Umstand, dass mit Glied zweifellos maskulin ist? Eine Kunst-Sprache, die meist umständlich, oft missverständlich und in der Praxis kaum sprechbar ist (Herr ZE DO ROCK bietet da eine wunderschöne Sammlung), und die ihre Existenz nur einem gewissen ideologischen Fanatismus verdankt, dürfte sich langfristig kaum durchsetzen. – Dr. Wolfgang Salzert

 

Zum Gendern reichen beim Plural zwei Buchstaben, die im Deutschen übrigens schon zuhause sind: bei den Doctores. Also z.B. die Studentes, Autores und Polizistes. Bei den Wörtern auf „r“ reicht ein Buchstabe, so wie die kleinen Kinder sprechen: die Maurers, Bürgers und Lehrers. Alles knapp und klar zu schreiben, zu sprechen und zu hören. Und jeder fühlt sich angesprochen. Kinders, wäre das schön! – Robert Lütjens

 

Sprache ist immer Abstraktion. Ein Wald besteht aus Bäumen, Pilzen, Unterholz …, es gibt Nadel- Misch-, Laub und sogar den Blätterwald, es gibt Fichten, Buchen, Eichen …, es gibt es Leute, Menschen, Personen …, Damen, Herren, Kinder …, es gibt Heteros, Schwule, Lesben, Transsexuelle … und es gibt Susi, Kai, Alex, Chris, Tim, Sascha, Andrea … Wenn wir mit unserer Sprache nicht abstrahieren würden, wären wir verloren. Ein weiteres Differenzieren spielt sich ganz individuell in den Köpfen ab. Da muss man ansetzen. – Uwe-Carsten Edeler

 

Ganz herzlichen Dank für die Innen-Unnen-Onnen Seite. Selten habe ich so herzhaft und anhaltend lachen können. – Barbara Becker

 

Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Vielleicht kann de Deutschi uns vor dem Sternchen-Dschungel bewahren. Für alemannisch geprägte Ohren klingt das vertraut, und man hat auch was zu Lachen. Harald Martenstein schrieb mal in seiner Kolumne: „Der Versuch, eine totale Gerechtigkeit bis ins letzte Detail herzustellen, stellt offenbar eine Art Autobahn in den Wahnsinn dar.“ Wir sollten eine Raststätte ansteuern und uns überlegen, ob wir da wirklich hinwollen. – Dr. Sabine Brandenburg-Frank

 

Der Autor Zé de Rock nimmt offensichtlich das Gendern nicht genügend ernst und macht sich geradezu schamlos darüber lustig. Die Dringlichkeit des Anliegens von Frau Baerbock zeigt doch schon exemplarisch ein Blick ins Strafgesetzbuch. Dort heißt es unter der Überschrift „Mord“ in § 211: (1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft. (2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.“

Folglich können nach derzeitigem Stand der Genderisierung nur noch – männliche – Mörder, jedoch keine Mörderinnen bestraft werden, und auch nur, wenn sie einen männlichen Menschen – also Mann – umbringen. Mag die Gesetzeslücke von Frauen und Diversen auf Täterseite noch als Bevorzugung empfunden werden, sind diese Personengruppen als Opfer unter dem Begriff „Menschen“ bis zu einer sprachlichen Überarbeitung beklagenswert schutzlos. Hier müsste also nach dem Wort „Menschen“ der Zusatz „männlich/weiblich/divers“ eingefügt werden. – Oder man nimmt das Gendern doch nicht so ernst, was die vernünftigste Lösung wäre und deshalb vermutlich wenig Chancen hat. – Norbert Blatt

 

Schöner Artikel. Habe heftig geschmunzelt. Ja, man sollte diesem ganzen Gender-Quatsch nicht verkniffen begegnen, sondern ihn mit Humor und Ironie bloßstellen. Chapeau! – Dr. K.-H. Lindenlaub

 

Während die Decke über uns vollgehängt ist mit Damoklesschwertern, sitzen wir gemütlich darunter und streiten über Gendersternchen. – Wolfgang Butzkamm

 

Vielleicht sollten alle, die zukünftig in der ZEIT übers Gendern schreiben, einen kurzen Einführungskurs absolvieren, damit sie ihr Sujet überhaupt verstehen. Vielleicht erübrigt sich dann sogar der Artikel. Jüngste Beispiele: Theo Sommer und Ze do Rock (btw: eher ältere weiße Männer). Nein, die Schreibweise mit Genderstern oder -doppelpunkt ist (im Gegensatz zur früheren Schreibweise mit Schrägstrich) KEIN Versuch, die weibliche und die männliche Form in einem Wort abzubilden. Es handelt sich vielmehr um ein generisches Femininum, in dem das eingefügte Sonderzeichen Raum lässt, alle anderen möglichen Geschlechter mitzudenken.

Insofern handelt es sich durchaus um eine Retourkutsche gegen das generische Maskulinum – aber eben mit Meta-Ebene. Somit erübrigen sich alle Argumente der Art „Ich bin als Mann kein ‚Kund‘, sondern Kunde“ oder Scherze über „B*a*äuer*innen“ – es ist äußerst peinlich und entspricht nicht dem Niveau der ZEIT, wenn ganzseitige Artikel darauf beruhen, dass der Autor (!) offensichtlich sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, den Gegenstand seiner Glosse zu erfassen. – Peter Hamburger

 

So isses! – Beatrix von Hagen

 

Die Glosse von Zé do Rock liest sich zwr ganz amüsant, aber mir persönlich wäre ein ernst/-haft gemeinter und konstruktiver Artikel zu dieser sprachlichen Problematik, in die der Versuch einer gendergerechen, deutschen Sprache steuert, sehr viel lieber gewesen. Sein Vorschlag den Gebrauch des generische Maskulinums dergestalt aufzulösen, überall ein -innen, -unnen oder -onnen anzuhängen, kann ja kaum ernst gemeint sein. Allerdings fand ich den Punkt sehr gut, den er aufgemerkt hat, dass zwischen dem Versuch durch Gender*sternchen beiden Geschlechtern gerecht zu werden, die Transgender-Menschen nicht mitgemeint sein können, die sich selbst als weder männlich noch weiblich bezeichnen, sich non-biinärgeschlechtlich überhaupt nicht einduetig zuordnen lassen wollen.

Ich vermisse ebenfalls schon lange den Aufschrei aus dieser Community innerhalb der Problematik der gendergerchten Sprache. Mein – ernst und ernsthaft gemeinter – Vorschlag, der aus diesem Dilemma führen könnte, wäre es, einfach neue Begriffe oder-Begriffsendungen für alle betreffenden Begriffe neu zu kreieren und zwar dergestalt, dass sie geschlechtsneutral sind. So müssten alle Deutschsprechenden neue Begriffe bzw. -endungen lernen und keiner wäre bevor- oder benachteiligt.

Man könnte versuchen [ich bin kein Srachwissenschaftler und weiß daher nicht ob es in allen Fällen so glatt funktionieren würde] z.B. die Begriffe auf den Wortstamm zu reduzieren und dann eine neutral Endung anzuhängen, wenn z.B. allgemein ein Berufsstand gemeint ist, also würde der Bäcker und die Bäckerinnen bzw. der/die Bäcker*inneneinfach einheitllich zu das Bäckæ werden [oder man kreiert eine andere Endung, die sich gut sprechen und lesen lässt und sich einigermaßen in das Schriftbild fügt, ohne es zu zerstören und/oder unnötig zu verlängern und/oder zu verkomplizieren.

Explizit gemeinte, geschlechttlich zu differenzierende Berufe können selbstverständlich wie bisher konkret benannt werden. der Arzt / die Ärztin => das Arztæ ==> plural: das Arztæs der Bürgermeister / die Bürgermeisterin => das Bürgermeistæ ==> plural: das Bürgermeistæs der Wähler / die Wählerin => das Wählæ ==> plural: das Wählæs etc. Es gibt sicherlich noch bessere Endungen, aber die Ligaturen æ oder auch œwürden zumindest im Schriftbild nicht als allzu fremd, oder störend auffallen –, sie beinhalten bekannte Buchstaben und werden bisher kaum benötigt. Die Sprache wird erst dann gerecht, wenn sich alle auf etwas neues einstellen oder lernen müssen und wenn wirklich alle auch gemeint sind, ohne einen bestimmten Fokus auf eine Grupe zu richten bzw. eine andere zu vernachlässigen. – Daniel Sauthoff

 

Der Artikel macht deutlich, wie schwachsinnig meiner Meinung nach diese ganze Genderitis ist. Wer hat diese Büchse (der Pandora) eigentlich geöffnet? Als hätten wir sonst außer dieser, typisch deutschen, Pedanterie keine Probleme. – Thomas Miesel

 

Ich habe soeben den Artikel „VON INNEN, UNNEN UND ONNEN“ in der aktuellen Zeit gelesen. Ich nehme mal an, dass der Artikel insgesamt ziemlich ironisch gemeint ist, muss aber leider sagen, dass man, wenn man etwas kritisiert, sich zumindest vorher etwas über das Thema informieren sollte. Die zweite hälfte des Textes war ja recht interessant (und meiner Ansicht nach sollten Vorschläge wie dieser ernsthaft diskutiert werden), aber in der ersten Hälfte gibt es den Absatz: „Das Problem ist: Nichtgenderisten würden nie sagen, ein transsexueller Bauer sei kein Bauer, nur weil er nicht heterosexuell ist, aber Genderisten und Genderistinnen tun das.“ Das ergibt vorne und hinten keinen Sinn und ist einfach uninformiert!

Trans* Bauern werden selbstverständlich von Menschen, die sich für gendern einsetzen, als Bauern gesehen (das gilt natürlich genauso für trans* Bäuerinnen als Bäuerinnen und nicht-binäre Bäuer*innen als Bäuer*innen). Der Autor benutzt den veralteten Begriff „transsexuell“ und begeht dabei dann auch den Fehler, transsexuell als Gegensatz zu heterosexuell zu betrachten (unter anderem deshalb wird meist eher von transgender oder einfach trans* gesprochen, dann besteht nicht die Gefahr trans* Sein als eine Sexualität zu sehen).

Trans* Personen können selbstverständlich auch hetero-, homo-, pan-, bi- oder anders sexuell sein, beim trans* Sein geht es um das Geschlecht und nicht die Sexualität. Das Gegenteil von transgender wäre dann cisgender, also Menschen, die sich mit dem ihnen bei er Geburt zugeschrieben Geschlecht identifizieren. Ich möchte inhaltlich jetzt gar nicht weiter auf den Artikel eingehen, wünsche mir von der ZEIT aber, ein wenig mehr Energie in das Gegenlesen von Artikeln zu stecken, vielleicht auch mal durch eine Person, die sich mit dem Thema auskennt.

Gerade bei einem Thema, was die Gesellschaft so spaltet wie Gendern, halte ich es für essentiell respektvoll miteinander umzugehen (und dazu gehört auch, sich mit den Argumenten der Gegenseite auseinanderzusetzen und keine kruden Absätze zu schreiben, in denen Begriffe offensichtlich nicht verstanden wurden, was sich durch eine 5 Minuten Recherche auf jeder beliebigen LGBTQIA+ Seite verhindern ließe). Ich habe nichts gegen überspitzte Satire, das gehört zu der Diskussion wohl dazu, aber die Uninformiertheit, die in dem oben zitierten Absatz steckt, lässt jeden Respekt gegenüber der queren Community missen. – Johanna Bacher

 

Was für ein prachtvoller Beitrag, der die ganze Gender – Verkrampfung entlarvt! Dazu passt Dieter Hildebrandt : „Es gibt Leute, die machen sich in jede Hose, die man ihnen hinhält! – Lutz Landorff

 

Manchmal könnte ich tief seufzen, wenn ich Ihre Zeitung lese. Der Text des ach so „humoristischen Sprachkritikers“ Zé do Rock wirkt wie krampfhaftes Lächerlichmachen einer neuen Entwicklung, bei der der 65-jährige leider nicht mehr mitkommt, obwohl das von einem Wortkünstler eigentlich nicht zu erwarten ist.

Weshalb reiben sich gerade ältere Menschen an diesem Thema so auf, auch solche, von denen man denken würde, sie seien noch nicht in ihren Gewohnheiten verkalkt? Weshalb wird das Ganze so aufgebauscht und dramatisiert? In meiner kleinen Bubble ist das gendern etabliert. Normalisiert. Der glottale Verschlusslaut, der das Sternchen ausdrückt (oder den Doppelpunkt, der weniger den Lesefluss stört), ist keine Unterbrechung des Wortes mehr. Sprache verändert sich und Veränderungen fallen irgendwann nicht mehr auf.

Wenn wir noch über das Thema reden, dann suchen wir, ähnlich wie do Rock, nach neuen Worten, aber mit ernsthafter, lustiger Freude am Experimentieren mit der Sprache, nicht in herabwürdigender Albernheit. Vier beinahe seitenfüllende Spalten „Amüsement“ über Versuche unser Denken inklusiver zu gestalten spielt nicht nur der bürgerlichen Rechten in die Arme, sondern ist auch Ausdruck eines ziemlich armseligen Humors. – Lara Chmela

 

Ich finde es einfach schade, dass der Autor versucht, das Gendern ins Lächerliche zu ziehen. Er provoziert und geht immer wieder auf das Thema der Länge der Deutschen Wörter zurück, als Fokus seines Ärgernisses. Aber das Wesentliche ist doch, dass es Menschen gibt, die sich den herkömmlichen Geschlechtern, Mann und Frau, nicht zugehörig fühlen! Es gibt so viele Diskriminierungen, Tag für Tag auf Deutschen Straßen. Man muss dem endlich ein Ende setzen und den Leuten bewusst machen, dass wir nicht mehr im 1700 Jahrhundert leben!

Die Sprache anzupassen ist ein Schritt von vielen, man sollte sie nicht kleinreden oder sich lustig darüber machen. Für einen heterosexuellen Mann ist das natürlich nicht zu verstehen, weil er sich nie ausgegrenzt gefühlt hat in seinem Leben (wobei ich das an Ihrer Herkunft sogar bezweifle und doppelt nicht verstehen kann!). Schade, dass die Zeit so etwas druckt. Das kann ich nicht nachvollziehen. – Venisa Kadi

 

Mit Vergnügen habe ich in dem Zeitartikel über die Bürgerösen innen eine Stelle gefunden, wo Sie auch noch kürzer sein können: Es heißt (etwa in der Mitte der zweiten Spalte) einmal: “Die Tausenden”. Entweder kann man um der Kürze willen “Die tosenden” schreiben. Noch ergiebiger wäre, zu schreiben: “Die tausende (Genderbeauftragten)”. Oder hat man da heute schon die deutsche Grammatik gegen sich? Es heißt ja auch ‘die hunderte Sekretärinnen’. – Arnold Wiebel

 

Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel. Endlich konnte ich über den leider in vielen Medien bereits etablierten sprachlichen Irrsinn auch einmal von Herzen lachen. Ich hoffe noch immer, dass es nur eine vorübergehende Verirrung ist, deren Lächerlichkeit uns allen in nicht zu ferner Zukunft bewusst wird. – Ingrid Wedel

 

Was für ein köstlicher Lesespaß! Ich habe mich schlapp gelacht. Bewundernswert, wie ein gebürtiger Brasilianer (männlich) mit der deutschen Sprache jongliert und unseren Gender-freaks neue Vorschläge und Anregungen für die Weiterentwicklung der deutschen Sprache macht. Ich befürchte allerdings, dass diese weder den Artikel zu Ende gelesen noch herzlich gelacht haben, sondern weiterhin verbissen ihre Sternchen und sonstigen Sonderzeichen setzen werden. – Günter Erdelkamp

 

Sicherlich ist es einfach, Teilnehmer durch Teilnehmer*innen oder Teilnehmende zu ersetzten. Anders ist es bei einem Satz, wie er für die Vermittlung der Angewandten Teamdynamik typisch ist: Der Trainer bittet die Teilnehmer, sich jeweils einen Partner zu suchen, dem er vertraut, und sich mit ihm abzustimmen, wer von beiden die Rolle des Protagonisten beziehungsweise des Stellvertreters für seine Zielsetzung übernimmt.

Gegenderte Sprache: Der Trainer/ die Trainerin bittet die Teilnehmer/innen, sich jeweils einen Partner/ eine Partnerin zu suchen, dem/der er/sie vertraut, und sich mit ihm/ihr abzustimmen, wer von beiden die Rolle des Protagonisten/ der Protagonistin beziehungsweise des Stellvertreters/ der Stellvertreterin für seine/ihre Zielsetzung übernimmt. Habe ich das nun richtig gegendert? Ist das tauglich? Oder sieht es mit Sternchen* besser aus? Oder darf ich hier das generische Maskulinum beibehalten? – Prof. Dr. Armin Poggendorf

 

Grandios, Herr do Rock, ich habe selten so gelacht und Ihre Wortkonstruktionen haben mich ganz schwindelig gemacht. Die „Eskimösen“ wird Ihnen aus manchen Kreisen sicher nie verziehen werden. Machen Sie sich nichts daraus. Jemanden den Spiegel vorzuhalten, birgt so seine Risiken. An der Gendersprache kommt nun niemand mehr vorbei, selbst wenn sie nicht immer überzeugt. Mich auch nicht; denn auch ich glaube nicht, dass sie allein Probleme lösen kann. Besonders absurd wird es, wenn die Schützenswerten dieses gar nicht wollen bzw. die Ersatzwörter, wie Sie es so schön ausdrücken, fehlgehen. Ja, vielleicht will irgendwann niemand mehr freiwillig (durchgegendertes) Deutsch lernen und vielleicht wäre das dann nicht einmal mehr schade. – Regina Stock

 

Eine westfälische Großstadt suchte im Frühjahr per Zeitungsanzeige eine*n Kämmer*in (wobei die nur als Zwei-Buchstaben-Suffix auftretende weibliche Option von vornherein benachteiligt war). In einer Leserzuschrift wurde spöttelnd nachgefragt, ob man*frau denn jemanden suche, die*der den städtischen Haushalt nach letzten Reserven durchkämme. So sehr mich Zé do Rocks Beitrag erheitert hat, so sehr betrübt mich die Vorstellung, ein um sich greifender Extrem-Genderismus werde das Erlernen der deutschen Sprache beträchtlich erschweren. – Günther Dressler

 

Es gibt nur zwei Geschlechter. Ansonsten das Klügste, was ich je zu diesem Thema gehört oder gelesen habe. – Iman Schwäbe

 

Der Artikel in der aktuellen ZEIT von ZE DO ROCK hat mir ein äußerstes Vergnügen am frühen Morgen bereitet : Vielen herzlichen Dank dafür – und mehr vom selben – jetzt in diesen lächerlichen Wahlkampfzeiten …. – Brigitte Martin

 

Mit Ironie und einem kräftigen Schuß Sarkasmus zeigt der Autor, welche optischen und akustischen Auswüchse unserer Sprache drohen, wenn sie alle nur denkbaren geschlechtlichen und ethnischen Identitäten abbilden soll. Dann bleibt unsere Sprache irgendwie noch schreibbar, aber nicht mehr sagbar! Doch das macht fast gar nichts, denn: Gibt’s immer weniger Dichter und Denker Steht unsre Sprache bereit für den Henker!

Nach ihrer Exekution sie durch Englisch zu ersetzen bereitete allen, die heute schon fließend Denglisch sprechen, keinerlei Schwierigkeiten! Ein ganzer Berg Genderanhängsel würde darüberhinaus, ohne von allzu vielen beweint zu werden, im Orkus versinken! Erst beim Blick von außen, im Vergleich mit anderen Sprachen, offenbart sich der ganze Irrsinn deutscher Gendersprachpuristen! Dagegen hilft nur beißender Spott (hoffentlich!) aller DIE ZEIT-Leser*i-o_unnen! – Dr. med. Ulrich Pietsch

 

Ich möchte mich ganz herzlich für Ihren Artikel bedanken. Ich habe so oft lachen müssen wie schon lange nicht mehr beim Lesen der ZEIT. Am besten gefällt mir die Wortschöpfung „Sonstist“. Ihre Beschäftigung mit unserer Sprache und die Ideen, die Sie zur Lösung der neuen, so komplizierten Sprachregelungen vorschlagen, finde ich genial. Warum machen wir es uns so schwer? Muss denn alles geregelt werden, damit alle zufrieden sind? Ich mit meinen 82 Jahren schüttele nur den Kopf und verstehe manchmal die Menschinnen nicht mehr. Ich denke, es gibt Wichtigeres auf der Welt, über das man sich den Kopf zerbrechen sollte. – Marie-Luise Schmidt-Wigger

 

Der humoristische Sprachkritiker Zé de Rock hat wieder einmal die deutsche Sprache und da vor allem die Modeerscheinung des Gendern aufs Korn genommen. Wie jede gute Satire, hat auch diese einen ernsthaften Hintergrund. Weil dieser wohl nicht durchgehend bekannt ist, sei kurz zunächst auf die Rechtslage eingegangen: Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist eine zwischenstaatliche Institution, die eine einheitliche Rechtschreibung der deutschen Sprache wahren soll. Er empfiehlt am 26. März 2021, dass allen Menschen “ mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen.

Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann. Das Amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.“

Dazu stellt der Wissenschaftliche Dienst des Bundstags ( im Sachstandsbericht „Rechtsverbindlichkeit der Verwendung der deutschen Rechtschreibung“ ) fest: 1. Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung ist die verbindliche Grundlage des Unterrichts an allen Schulen… 2. Beamte und Angestellte des Bundes und der Länder haben im amtlichen Schriftverkehr das Regelwerk „Deutsche Rechtschreibung und Wörterverzeichnis“ zu beachten. 3. Das Regelwerk ist auch für die Normsprache verbindlich.

Abgesehen davon, dass laut Umfragen die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die „mickrigen Sternchen beziehungsweise Rülpser“ ( ZÉ DO ROCK, DIE Zeit 5.Aug. 21, S. 49 ) ablehnt, stellt sich die Frage, mit welchem Recht der so gen. öffentliche Rundfunk, die ARD und das ZDF in den Nachrichten diese offenbar rechtswidrige Sprache pflegen darf. Auch die Intention der baden-württembergischen Kultusministerin Theresa Schopper, in der Oberstufe dieses Gendern zu pflegen, entbehrt der rechtlichen Grundlage. Wenn man schon der Meinung wie die „Genderisten*innen*onnen*unnen ist, es gäbe eine geschlechtersensible Sprachentwicklung, der zu folgen sei, dann doch bitte das „Wunschdeutsch“ von Zé de Rock!Leserservice! – Rudolf Döring

 

Im ZEIT-Magazin Nr. 25 stellten Sie „Mal ‘ne andre Frage“ (Seiten 26/27). Meine Antwort auf Frage 15: Die letzten Tränen wurden gelacht beim Lesen des o.g. Artikels. Köstlich!! – Martina Henrici

 

Wemme des laut mit hessischem Akzent liest, kommts am ga net meh so abwegisch voe. – Hans List

 

Ich habe Ihren Artikel mit großem Vergnügen gelesen . Danke für Ihren Artikel , der so reichhaltig mit Beispielen war. Ich hoffe , das diese Mode , so wie auch andere Moden ,irgend wann vorbei ist. – Ingrid Rass

 

Vielen Dank für den großartigen Artikel, in dem Ihr Autor Zé do Rock über die immer absurder werdende Genderisierung unserer Sprache nachdenkt und fantastische Alternativen anbietet, wie der aufoktroierte Wahn in galaktische Dimensionen weitergetrieben werden könnte…!

Ich fürchte allerdings, dass ich Herrn Zé du Rock um „Schadenersatz“ bitten muss für die ausgelaufene Wimperntusche, als ich am Ende des Textes angelangt war… Ich habe mich selten so vor Lachen ausgeschüttet – und das angesichts eines Themas, über das ich mich sonst ziemlich aufregen kann. Nochmals vielen Dank!! – Ingrid Rauhaus

 

Ohne allzu wahren Kern wäre der Artikel schon hinreichend lustig. Doch da zahlreiche Spieler und noch mehr Mitspieler unseres gegenwärtigen Sprachspiels (bitte entschuldigen Sie, Herr Wittgenstein) tatsächlich so disponiert sind, eine Gutmenschidee in Richtung Absurdität zu steigern – und selbst die Dudenredaktion, auf einmal erzieherisch, diesen Unsinn mitmacht, weiß ich jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Nur nachvollziehen und mitgehen scheidet vernünftiger Weise aus. – Bernd Baginski

 

Es ist mittlerweile echt ermüdend fast jede Woche alten Männern zuzusehen, wie sie sich am Gendern abarbeiten. Nach gefühlt hunderten Ironischen und selbstgefälligen Artikeln zum Thema hat es diese Woche wieder einer ins Feuilleton geschafft. Reicht es nicht aus, dass sich schon Martenstein jede Woche in seiner Kolumne uns mit seinen gedanklichen Ergüssen zu Genderfragen beglückt? Ich glaube die Debatte ist da schon deutlich weiter. Weiter als die Zeit allemal. – M. Seltmann

 

Noch so ein Artikel und ich kündige mein Abo. Es geht um Zé do Rock’s Artikel in Die Zeit vom 05.08.2021. Habe extra nochmal meinen Rechner angeschmissen, um das zu schreiben, denn der Artikel geht gar nicht: do Rocks Artikel tarnt sich zwar als Satire, zeigt aber seine völlige Unkenntnis des Themas und ist rassistisch. Erstens sind Transfrauen natürlich weiblich und Transmänner männlich, das hat nichts mit Genderstern zu tun. Auch haben sexuelle Präferenzen wie Asexualität unmittelbar nichts mit dem Genderstern zu tun. Dann wird es noch schlimmer, denn der Autor nimmt sich nich nur heraus, diverse rassistische Begriffe zu benutzen, er verwendet für weibliche Eskimos auch noch ein Wortspiel auf unterstem Niveau. Wenn ich so einen Text lesen möchte, besorge ich mir ein Witzebuch aus den 1980ern. – Dr. Moritz Botts

 

Herr Ze‘ Do Rock betont in seinem Artikel die Gefahr des Trennens mit Hilfe der Sprache und das Benutzen von Sprache für die Verbreitung von ideologischem Gedankengut. Und ihm gelingt das mit Leichtigkeit, Intelligenz und Witz. ImArtikel: Christus im Chaos, lassen Sie Pfarrer Friedemann Bach während der Taufe im zerstörten Bad Neuenahr-Ahrweiler sagen: „Wie das Wasser reinigt, so lass uns frei werden von Gedanken und Taten, die uns von dir und anderen Menschen trennen“. Beide Autoren betonen das Gemeinsame, die Gemeinschaft, diese Kraft, die uns hält. Ich finde, dass das „Baerbock-Bärli“ nach verbindenden Elementen suchen sollte und nicht das Trennende in die sich so sehr verändernde Gesellschaft tragen sollte. – Mechthild Brien

 

Zé do Rock ist wohl eher ein „Ché mit Hose“! „Anstatt das Geschlecht belanglos werden zu lassen, betont man es mit dem Gendern in jeder Zeile.“ Direkt darunter schreibt er dass sich die „Weltherrschaft“ der Männer in vielen Elementen der Sprache niedergeschlagen (! mit Gewalt ?) habe! Nun, die Lösung besteht nicht in der Umkehrung der Machtverhältnisse, aber bestimmt auch nicht im : es bleibt alles beim Alten! Ich wäre dafür : Wenn Frauen schreiben verwenden sie immer die weibliche Form, wenn Männer schreiben verwenden sie die bisherige (!) Form und alle die sich dazwischen wiederfinden benutzen den Genderstern. Damit hätten wir auch in der Sprache das tatsächliche Abbild unserer Gesellschaft. – Maria Damm-Klein

 


 

 

Leserbriefe zu „Zählt nicht länger auf unsere Selbstlosigkeit!“ von Ananda Klaar

 

Danke für Ihren Beitrag! Es hat mir gut getan, Ihre deutliche, wütende und klare Stimme zu hören! Zusammenhalt mit Freund*innen und füreinander einstehen sind Teil der Werte, auf denen ich mir wünsche, dass die Zukunft gebaut wird. – Traute Bickel

 

Dein Artikel ist bahnbrechend! Du findest zielsicher Worte, die das transportieren, was Menschen erlitten haben, was Ihnen zugemutet wird. Die Welt braucht deine Stimme – weil Politik nur so gut ist, wie die Menschen, die sie machen. Bleib dran! Ich bin Ärztin mit Kindern in deinem Alter und möchte dir sagen: Es sind nicht die Älteren, die die Jüngeren im Stich lassen, sondern die Macht der Wirtschaft, die die Menschen -jeden Alters- rücksichtslos ihren Interessen unterordnet. Und eine Politik, die dieser Wirtschaft hörig scheint. Nicht nur den Schülern ist aufgefallen, dass es keine Homeofficepflicht gab für die Unternehmen, kein Verbot für Dienstreisen und Präsenzmeetings, während Familien in ihre Wohnungen eingesperrt wurden.

Hypermobile Geschäftsreisende trugen das Virus um die ganze Welt, während Senioren in den Heimen isoliert wurden und Patienten in den Krankenhäusern verzweifelten – in Einsamkeit unter dem Besuchsverbot. Große deutsche Unternehmen haben mit staatlicher Unterstützung Gewinne eingefahren im Coronajahr 2020. Es ist die Macht des Geldes, die höher bewertet wird als alle Menschen – jeden Alters. Es ist die Profitgier, die ihre Fußabdrücke auf den Menschen hinterlässt – und auf unserer Erde. Bleib dran! – Dr. med. Ulrike Bechtel

 

Ziemlich weinerlich und mitleidheischend. Vielleicht empfehlen die der jungen Dame einmal, sich die schrecklichen Bilder aus dem brennenden Griechenland und dem Inferno in der Türkei anzusehen, um die Verhältnisse zurechtzurücken. – Klaus Grasenick

 

Danke für Ihren Erfahrungsbericht als Schülerin in der Abiturklasse, der beispielhaft für viele andere Jugendliche in der Corona-Krise steht. Ich hoffe, daß Ihr Artikel in der ZEIT die entsprechende Aufmerksamkeit in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit findet. Ich bin im Alter, in dem ich Ihr Großvater sein könnte, und ich möchte Ihnen versichern, daß die Zahl der Menschen, die die Anliegen von Fridays for Future ernst nehmen, von Tag zu Tag größer wird. Gleichzeitig brauchen wir verstärkt den Austausch zwischen der älteren und jüngeren Generation.

Die ältere Generation hat oft Angst vor dem Neuen und will von alten Gewohnheiten nicht ablassen. Es gibt aber auch Erfahrungswerte, die den gesellschaftlichen Transformationsprozeß aus der Umwelt-, Klima- und Coronakrise vorantreiben. Wir leben in einer Welt voller Widersprüche. Mit diesen Widersprüchen umzugehen, ist ein lebenslanger Lernprozeß und die größte Herausforderung eines jeden Menschen- lebens:

Widersprüche von Freiheit und Sicherheit, Verantwortung und Ohnmacht, „Haben oder Sein“, wie der Psychoanalytiker Erich Fromm sein bekanntes Buch genannt hat, und es heute noch als Leitlinie für den Sinn des Lebens diskutiert wird. Das Gesetz des Lebens ist es, daß die junge Generation die ältere herausfordert und neue Türen für ein gesellschaftliches Zusammenleben öffnet. Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitstreiter*innen in Ihrem Engagement für eine bessere Zukunft alles Gute! – Walter Moritz

 

Der Artikel von Ananda Klaar spricht mir aus dem Herzen. Auf den Punkt gebracht: Recht hat sie! Warum wurden und werden die jungen Leute während der Pandemie immer wieder ignoriert oder hintangestellt. Sie sind es doch, die „den Laden am Laufen“ halten sollen. Vielen Dank für diesen Beitrag. – Heidi Janke-Mohr

 

Liebe Frau Klaar, vielen Dank für Ihren Artikel vom 05. August 2021 in der ZEIT. Die Beschreibung Ihrer Lage zwischen Erstaunen, Wut, Trotz, großem Engagement, Verzweiflung und irgendwie doch Hoffnung finde ich eindrücklich. Die Analyse des Handelns der politischen Parteien und der Werte der Gesellschaft ist klar, präzise, klug und schonungslos.

Vor einigen Wochen habe ich einen Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung zu diesem Thema geschrieben. Ich stehe nicht in der Öffentlichkeit, nehme nicht an Veranstaltungen teil und biete als middle-old-white-man wenig Angriffsfläche. Auf meinen Brief habe ich viele positive Rückmeldungen von Eltern und Jugendlichen / Studierenden bekommen. Das hat mich erstmal ganz froh gestimmt. Die ersten Kommentare, die ich zu Ihrem Artikel auf Twitter gefunden habe waren sehr gemsicht. Wahrscheinlich bekommen Sie leider die ganze Bandbreite ab – halten Sie bitte durch.

Seit Mitte Juni versuche ich mit Annalena Baerbock Kontakt über die Fragestellungen Umgang mit Kinder, Jugendlichen, Studierenden und Auszubildenden in der Pandemie, was ändert sich, wenn ich die GRÜNEN wähle in der Zukunft? und wieso spielt das Thema auch im Wahlkampf keine Rolle? aufzunehmen. Meine Versuche auf Bundesebene hatten bisher keinen Erfolg. Mit dem bildungspolitischen Sprecher des Landtages in BW konnte ich mich telefonisch in dieser Woche darüber austauschen. Ich werde Hrn Thomas Poreski auf Ihren Artikel aufmerksam machen. Wir scheinen alle drei Interesse am gleichen Thema zu haben und leben in Baden Württemberg. – Jan Meiforth

 

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz bewegt mich ebenfalls seit der Veröffentlichung des Club Of Rome zum Thema „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972. Hier wurde bereits vieles vorhergesagt, was heute eingetreten ist. In der Tat ist die Politik bis heute erschreckend langsam in ihren Reaktionen. Da gebe ich Ihnen Recht. An vielen anderen Punkten muss ich Ihnen jedoch energisch widersprechen. Meine Frau und ich gehören zu der älteren Generation und haben zwei Kurzschuljahre hinnehmen müssen. Insgesamt wurde der Stoff von einem halben Jahr weitgehend gestrichen, und natürlich waren wir selbst dafür verantwortlich, wie wir die Kurve in der Schule hinbekommen, wer sonst?

In der Pandemie haben wir keine Feiern vermisst, aber wir haben im vergangenen Juli unseren Sohn und seine Familie seit dreizehn Monaten zum ersten mal wieder gesehen. Gleiches erlebten unsere Nachbarn, deren Kinder in England wohnen. Hinsichtlich der Impfmöglichkeiten sind wir der Meinung, dass wir froh sein können, dass so schnell Impfstoffe auf den Markt gekommen sind, und es stellt sich die Frage, was wäre geschehen, wenn die Reihenfolge der Impfungen bei den Jüngeren begonnen hätte.

Zuletzt möchte ich Ihren Blick auf die Menschen lenken, die aktuell von der Flutkatastrophe in Deutschland bzw. von den schrecklichen Waldbränden in einigen europäischen Ländern betroffen sind. Schauen Sie auch mal nach Afghanistan, wo junge Frauen und Mädchen ins Mittelalter zurückbefördert werden sollen, wenn sie nicht umgebracht werden wollen. – Bertram Schneider

 

Wahre Selbstlosigkeit findet man – seit jeher – nur selten. Wer sie sich selbst zuschreibt, macht sich der Hochstapelei schon mal verdächtig. Wer sie plakativ aufkündigt (schon in der Überschrift) hat sie gewiss nie wirklich gelebt. – Dr. Bernhard Bundscherer

 

In zwei Aspekten muss ich Frau Klaar ganz deutlich widersprechen. Das eine sind ihre Rückschlüsse auf die Politik. Ich selber bin für die Grünen seit Jahren kommunalpolitisch aktiv und ebenfalls seit Jahren entsetzt und fassungslos über die Ignoranz in Bezug auf Klimaschutz. Und zwar seitens der Politik als auch von Bekannten oder Kollegen. Und auch ich habe schon Reden auf Fridays for Future -Demos gehalten Ich würde deswegen aber nie auf die Idee kommen, von Aussenvorgelasensein oder ähnlichem zu sprechen. Das muss man aushalten und weiter machen. So funktioniert nun einmal Demokratie.

Diese Erfahrung fehlt den jüngeren Leuten halt noch. Der zweite Punkt sind die Ausführungen dazu, die Schüler / Kinder seien die Hauptleidtragenden der Pandemie. Auch wir wurden Ende März 2020 in das Homeoffice geschickt und sind dort nun seit 1,5 Jahren. Meine Kollegen habe ich seither ebenfalls nicht mehr gesehen. Meine Familie habe ich monatelang nicht getroffen und alle sozialen Kontakte unterbunden. Statt aber alle Versäumnisse aufzuzählen, die es neben der Schule auch in anderen Bereichen gab, habe ich geschaut, wie ich mein Leben anpassen kann. Und habe geschaut wo ich helfen kann.

Was ist denn mit denen, die ihren Job verloren gaben oder in Kurzarbeit sind, aber die Verantwortung für das finanzielle Auskommen einer ganzen Familie haben. Was ist mit den Künstlern, deren Lebensgrundlage komplett weg gebrochen ist. Und zu den Impfungen: Auch ich musste sehr lange warten. Sich vor diesem Hintergrund über eine ausgefallene Klassenfahrt zu beschweren finde ich da schon dekadent. Ich könnte dies Aufzählungen noch ewig fortsetzt, worauf ich aber hinaus möchte ist, daß in den letzten 1,5 Jahren ALLE Opfer bringen, Rücksicht nehmen und sich in Selbstlosigkeit üben mussten.

Und zwar größtenteils unter viel schwierigeren Bedingungen als Schüler, die zu Hause versorgt wurden und keine Verantwortung tragen mussten Und wir ALLE sind durch diese Situation für das Leben geprägt. Das gegeneinander abzuwägen ist Unsinn und hilft vor allem niemandem weiter. Jetzt den Rückschluss zu ziehen, daß man ja nicht mehr wählen gehen muss hört sich für mich eher nach Trotzreaktion an. Und von einem Riss zu sprechen, der sich nicht so einfach kitten lässt, ist extrem selbsbezogen. Wie schon erwähnt: Was sollen die sagen, die beispielsweise in den finanziellen Ruin gerutscht sind.

Manchmal möchte ich einfach nur sagen: Nehmt euch mal nicht so wichtig, nehmt euer Leben selber in die Hand und hört auf zu jammern. So, das war’s. Bin ja mal gespannt, ob dieser Leserbrief gedruckt wird. Vermutlich bin ich ja die einzige, die hier widerspricht. Aber diese These, die Jugendlichen seien die Hauptleidtragenden, nervt mich schon eine ganze Weile – Claudia Plötner

 

Diese Anrede sei mir gestattet, da mir in meinem Alter (83) das „Hallo“ oder „Hi“ noch nicht so leicht über die Lippen kommt. Vielleicht ist sie aber auch die bessere, um Deiner seelischen Situation gerecht zu werden. Dein Apodiktum „Zählt nicht länger auf unsere Selbstlosigkeit!“ hat mich tief betroffen gemacht aus Mitgefühl, Enttäuschung oder warum überhaupt? Ich kann es nicht richtig einordnen. „Selbstlosigkeit“ ist ein, wenn nicht sogar der wesentliche Teil der Nächstenliebe in der christlichen, aber auch in vielen anderen Religionen.

Sie ist Voraussetzung für ein auskömmliches Zusammensein zwischen Freunden, in der ehelichen, aber auch in jeder anderen bürgerlichen Gemeinschaft. Ich kann mir angesichts Deiner Zeilen nicht vorstellen, daß Du diesen Grundsatz für Dich persönlich in Abrede stellen willst. Selbstlosigkeit oder Nächstenliebe heißt auch nicht „Selbstaufgabe“, sondern ein Vorleben, um den Gegenüber zu einem gleichen Verhalten anzuregen.

Deine Enttäuschung über die Politiker jedweden Couleurs und in jedweder Position berührt mich, kann ich aber nicht so richtig einordnen. Dabei ist nur ein Blick über unsere Landesgrenzen hinaus notwendig. Die Aktivitäten unserer Regierungen in Bund und Ländern, insbesondere der Kultus-, Gesundheits- und Innenminister, waren geradezu vorbildlich, sonst wären wir im Gegensatz zu den meisten unserer Nachbarländern nicht so glimpflich davon gekommen. Natürlich haben darunter Du und Deine Freunde zurückstecken müssen.

Sicher hätte man das eine oder andere besser organisieren können, z.B. die Vergabe von Impfterminen oder die Gestaltung des Schulunterrichts. Aber wir alle, einschließlich der Politiker haben den Umgang mit einer Pandemie (weltweite Seuche) nie gelernt. Zwei ähnliche historische Beispiele: die Spanische Grippe im Verfolk des 1. Weltkriegs grassierte in allen Bevölkerungsschichten in Europa wegen allgemeiner Unterernährung und damit einhergehender Immunschwäche. Einen Impfstoff gab es nicht. Millionen Menschen in Europa kamen zu Tode, obwohl damals grenzüberschreitender Reiseverkehr eine Ausnahme war.

Nach dem 2. Weltkrieg immigrierte aus USA die Poliomyelitis (Kinderlähmung) nach Europa, die allerdings nur Kinder und Jugendliche mit furchtbaren Folgen traf. In meinem Gymnasium kam eine Klassenkameradin mit Krücken, ein Klassenkamerad mit dem Rollstuhl zum Unterricht, weil die von der Wirbelsäule ausgehenden Lähmungen so weit fortgeschritten waren. Letzterer starb noch kurz vor dem Abitur, erstere wenige Jahre danach. Die Krankheitsfolgen waren irreparabel. Einen Impfstoff gab es erst 3 Jahre nach dem ersten Auftreten.

Die Pflichtimpfung erfolgte in der Schule, wie zuvor schon gegen Masern, Scharlach und Diphterie beim Kinderarzt. Heute, insoweit würde ich Dir zustimmen, ist für jeden Politiker das Wort Impfzwang ein Unwort, weil er den Verlust von Wählerstimmen der Impfgegner und Querdenker und die Beschneidung der Freiheitsrechte des Grundgesetzes fürchtet, obwohl dieses auch die Unversehrtheit von Leib und Seele garantiert, die als höherwertiges Gut einzustufen ist. An dieser Stelle un grand chapeau, daß Du und Deine Freunde sich zum Impfen entschlossen habt.

Ganz sicher wirst Du das Abi bestehen. Vielleicht helfen Dir die vielerorts für die beiden letzten Ferienwochen eingerichteten Lernbrücken, die ein großes Engagement der Lehrer erfordern. Dazu braucht es aber keiner schulpsychologischen Betreuung, sondern ein intaktes Elternhaus und den persönlichen Einsatz. Auch hierzu ein Beispiel: im Berlin der Kriegs- und Nachkriegszeit, wo ich meine Kindheit und nach einem in den Kriegswirren ausgefallenen Schuljahr meine Jugend verbrachte und 1948 noch die Grundschule in der 3. Klasse besuchte, drohte die von den Russen in die Alliierte Hohe Kommission eingebrachte einzügige Einheitsschule von 11 Klassen.

Ein Übergang von der 4. Klasse in das herkömmliche Gymnasium wäre nicht mehr möglich gewesen. Unsere Klassenlehrerin hatte nach Abstimmung mit den Eltern uns den Unterrichtsstoff der 4. Klasse in den Kernfächern in den dreiwöchigen Osterferien (damals noch Schuljahreswechsel) eingepaukt, um dann mit einer Aufnahmeprüfung in die Sexta (5. Klasse) des Gymnasiums über zu wechseln. Bis auf einen haben wir diese Ochsentour über wöchentlich 6 Tage nicht zuletzt auch unter Mithilfe der Eltern an den Nachmittagen und am Sonntag – ohne seelischen Schaden – überstanden, und das, obgleich die meisten durch Bombardements und Straßenkämpfe in den letzten Kriegsjahren sicher seelisch geschädigt waren. Fast möchte ich sagen: glücklicherweise gab es damals noch nicht so viele Psychologen und Psychiater, die uns sicher alle als traumatisiert eingestuft hätten.

Pack’s an, ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Bleibe den Politikern etwas besser gesonnen, denn ihre demokratisch gewählten Vorgänger im Amt haben diesem Europa eine historisch erstmalige Friedenszeit von 75 Jahren verschafft, und die aktuellen Politiker Dir die Möglichkeit gegeben, trotz Schulpflicht an den Veranstaltungen von Fridays-for-Future teilzunehmen und dabei Wütendes über eben diese Politiker zum Ausdruck zu bringen. – Heiner Lichti

 

Bezüglich dem oben genannten Titel würde ich gerne ergänzen, dass die Situation für Studierende nicht minder schlimm war und ist. Studierende haben zusätzlich zu den im Artikel beschriebenen Problemen ferner solche existenzieller Natur. Das heißt etwa die Finanzierung des Lebensunterhalts ohne Ausbildung, die Bewältigung psychischer Probleme fernab des Elternhauses etc. Daher würde ich mich sehr freuen, falls DIE ZEIT diese Perspektive ergänzen könnte. – Simon Forbat

 

Ich verstehe Ihre Verbitterung, aber es kommt noch schlimmer. Ihr zukünftiges(?) Kind wird das gleiche schreiben über IHRE Generation… – Thomas Walter

 

Ananda Klaars Artikel brachte mir zum Bewußtsein, daß ich in meinem langen Leben schon einmal eine Zeit hatte, in der es, ähnlich wie gegenwärtig, ums Überleben ging, nämlich als ich so alt war wie die junge Autorin. Das ermöglicht die Darstellung einer Art „Zeitsprung“ . Und der sieht bei mir so aus:

Meine Jugend bestand vor allem aus fast 6 Jahren Krieg (2. Weltkrieg). Ich wuchs im Ruhrgebiet auf. Als in den ersten Jahren des Krieges die nächtlichen Fliegerangriffe sich verstärkten und häuften, wurden die Schulen geschlossen. Im Zuge einer sog. „Kinderlandverschickung“ (KLV) wurden alle Schulpflichtigen von ihren Familien getrennt und in Lagern untergebracht, die in weniger gefährdeten Gebieten Deutschlands lagen. Wahlweise konnte man bei Verwandten in geeigneten Gebieten wohnen.

Meine jüngere Schwester und ich kamen zu verschiedenen Verwandten in verschiedenen, weit voneinander entfernten Orten. Meine Gastfamilie lebte in einem winzigen, abgelegenen Dorf. Das nächst gelegene Gymnasium, das ich besuchen konnte, war nur mit einer eingleisigen Eisenbahn zu erreichen, die selten fuhr. Man mußte einmal umsteigen und oft lange im Freien auf den Anschlußzug warten. An Schultagen verbrachte ich mindestens 2 bis 3 Stunden auf dem Schulweg. Aber ich war in Sicherheit und hatte genug zu essen.

Von meinen Eltern, die weiter im Ruhrgebiet lebten, konnte ich das nicht sagen. Der Kontakt zu ihnen war absolut reduziert auf das Schreiben von Briefen. Wir konnten uns nicht besuchen. Telefone waren noch kaum verbreitet, weder meine Eltern noch meine Verwandten besaßen eins. Handys und Computer waren für die Allgemeinheit noch nicht erfunden, „Partys“ ein Fremdwort, Schulfahrten nicht gebräuchlich, Tanzen etwa wegen des Krieges verboten. Den Beruf des Schulpsychologen gab es meines Wissens noch nicht. Aber die Frage unserer emotionalen Belastbarkeit stellte sich sowieso nicht.

Angesichts dieser Gegebenheiten verlor ich z.B. den Kontakt zu sämtlichen Freundinnen. Die gut 3 Jahre bei den Verwandten endeten kurz vor Kriegsende mit einer 3wöchigen abenteuerlichen Flucht in Richtung Ruhrgebiet, hauptsächlich zu Fuß. Aus berechtigter Sorge vor dem drohenden Einmarsch russischer Soldaten entließen mich meine Verwandten mit einer Cousine und ihrem Bruder, der als Soldat einen Arm verloren hatte, auf einen ungewissen Weg in absolut chaotischer Zeit. Anfangs nahmen uns flüchtende Soldaten in ihren Autos mit. Dabei überstanden wir mehrere Tieffliegerangriffe. Das war im April/Mai 1945. Als die Schulen im Herbst wieder geöffnet wurden, hatte ich ein ganzes Schuljahr verloren, das ich nachholen mußte… – Gisela Wagner

 

Die Autorin beklagt das Trauma der Schulschließung und schildert eine Quarantäne-ähnliche Kappung aller Kontakte zu ihren Freundinnen und Freunden. Andere Bevölkerungsgruppen wie Kulturbetrieb und Gastronomie hatten existenzbedrohende Schließungen zu verkraften und waren ebenso in ihren Kontakten eingeschränkt. Über diese Maßnahmen kann man im Nachhinein trefflich streiten, was wäre aber gewesen, wenn ohne Schließungen Zustände wie von ihr in Indonesien geschildert geherrscht hätten?

Die Pandemie verlangt von uns allen Opfer, aber manche verwöhnten Jugendlichen jammern auf allerhöchstem Niveau und beklagen sich, selbst für ihre Ausbildung verantwortlich gemacht zu sein. Zu jeder Zeit war es ihnen ja möglich, sich das erforderliche schulische Wissen anzueignen. Da ist es schon dreist, von den Grenzen der eigenen Selbstlosigkeit zu schreiben. – Sven Hinnerwisch

 


 

 

Leserbriefe zu „Mündige Kinder“ von Andreas Sentker

 

Herzlichen Dank für diesen guten Artikel. – C. Braun

 

Ich habe Ihren Artikel als sehr wohltuend, weil überlegt und rational, empfunden. Diese Art des Journalismus vermisse ich schmerzlich! Deswegen möchte ich Ihnen hiermit eine sehr positive Rückmeldung geben. Nur zu zwei Punkten würde ich mich gerne kritisch äußern. Die über 200jährige Impfstoffentwicklung betrifft die klassischen Impfstoffe. Das, was wir derzeit erleben, ist eine völlig neue Art der „Impfung“, bei der menschliche Zellen zur Herstellung eines Antigens umprogrammiert werden. Sie werden durch diesen Prozess u.u. als körperfremd erkannt und durch das eigene Immunsystem angegriffen.

Es ist anzunehmen, dass gerade dieser Umstand die ca. 30fach höhere Rate an schweren und auch tödlichen Impfkomplikationen erklärt. Sie sind dennoch selten, müssen aber anders bewertet werden, als bei den bisherigen Impfungen. Diese Diskussion findet leider überhaupt nicht mehr statt! Sie würde auch der Impfkampagne zuwiderlaufen. Zur Transparenz und Objektivität passt dieser Umstand meiner Meinung nach nicht!

Der zweite Punkt ist das Thema „Solidarität“. Die CDC hat nicht nur gesagt, dass die Infektiosität der Delta-Variante der eines Varizella-Zoster-Virus ähnelt, sondern auch, dass es kaum einen Unterschied der Infektiosität zw. Geimpften und Nichtgeimpften gibt. Somit rückt meiner Meinung nach das Thema der Eigenverantwortung in den Vordergrund, denn in erster Linie schützen die Geimpften ihre eigene Gesundheit und nicht die Gesundheit der anderen. – Dr. med. Martin Krivacek

 

Zieht man die von Andreas Sentker erwähnte Risikobilanz, lässt sich offenbar ein Lebensalter ermitteln, ab dem der zu erwartende Nutzen der Impfung die Gefahr von Nebenwirkungen aufwiegt. Ich frage mich, warum dieses Alter genau mit dem Erreichen der Volljährigkeit zusammenfallen sollte. – Kathrin Imai

 

Weder Laschet (zu lasch), noch Scholz (er will wuppen, kann es aber definitiv nicht), noch Baerbock (schnell mit der Zunge, aber nichts dahinter) sind geeignet für’s Kanzleramt. Habeck hätte sich mal nicht von Baerbock und Partei übertölpeln lassen sollen, aber geeignet wäre er als Kanzler mE trotzdem nicht. Und Söder ? Ein Opportunist, der sich einfach nur darstellen will und dazu sind ihm alle Mittel recht. Was/wer dann ?

Friedrich Merz, obwohl er in den letzten Jahren nicht wirklich feine Geschäfte gemacht hat. Oder AKK? Sie hat zu früh das Feld geräumt (müssen). AfD nicht diskutabel! Wenn man sich die politische Lage ansieht, gibt es keine Persönlichkeit, die man aufrichtig wählen kann. Alle sind nur noch angepasst, dem Mainstream folgend, gendergerechtes Getue, kein Profil, keiner mit Ecken und Kanten – außer vielleicht doch Friedrich Merz ? Mir graut vor dieser Wahl. – Elisabeth Sintermann

 

Andreas Senktker, Die Zeit v. 05.08.2021, 1 Seite: „Haben Kinder und Jugendliche nicht recht, wenn sie wegen ihrer längeren Lebenserwartung ein höheres Risiko von Spätfolgen befürchten? Die Antwort ist: Das es in zwanzig, dreißig oder gar fünfzig Jahre unerwartete Schaden auftreten ist nach mehr als 200 Jahre Impfstoffentwicklung medizinisch wie historisch nahezu auszuschließen“

Dazu: Die Maßnahmen zur Vorbeugung von Langzeitrisiken, die aus 200 Jahren Impfstofferfahrung entstanden waren, sind für die Zulassung der SARS-Cov2-Impfungen außer Kraft gesetzt worden mRNA-Impfstoffe gibt es nicht seit 200, sondern erst seit knapp 10 Jahren, und die ersten Erfahrungen damit waren zum Teil desaströs (z.B. ADE mit SARS-Cov1- und MERS-Impfung) – Prof. Dr. Pedro da Silva

 

Eine schön ausgedachte Überschrift: „Jugendliche zwischen 12 und 18 sollten geimpft werden – aber nur, wenn sie es selber wollen“ Ein Imperativ kombiniert mit einem Passiv, das verwandelt wird in eine souveräne Entscheidung. So ist Politik, der Bürger kann das selbst interpretieren. Aber der Imperativ bleibt und dahinter lauert das Impf-Gebot und eigentlich auch die Impfpflicht bzw. der Impfzwang. Ach nicht doch! Denn eigentlich ist das viel subtiler angelegt. Man tritt eine Impf-Welle los, bei der die „mündigen“ Jugendlichen, die ihre „Freiheit“ wiedererlangen wollen, sich „freiwillig“ zur Impfung begeben. Beabsichtigtes Ergebnis: die einen gehen voran, und so entsteht ein Sog, wenn nicht sogar ein „moralischer“ Solidaritätsdruck auf den verbleibenden Rest.

An einer Stelle, wo die STIOKO trotz großen Drucks noch mit einer Empfehlung wartet, werden jetzt Fakten geschaffen. Ja, natürlich gibt es Beratungsgespräche mit Hausärzten, natürlich üben die keinen Druck aus. Aber wenn das vertrauensvollste (weil unabhängige) Gremium des Landes übergangen wird, wie dann bitte als Bürger die Datenlage selbst beurteilen? Da regieren schließlich nur sozialer Druck, Wünsche und Ängste. Das Wort Impf-Angebot war in den letzten Monaten teilweise das Wort für eine Farce.

Wer nicht wirklich mit großem Engagement gesucht und immer wieder probiert hat, sich in sein eigenes Auto setzten konnte und zeitlich flexibel war, der hat schnell das Thema aufgegeben. Und dann kam die Urlaubszeit und lange Zeit sinkende Inzidenzwerte. Ja, ich bin geimpft und meine Frau hat in etwa 2 Wochen 20 Stunden damit zugebracht, einen Impftermin in einem Impfzentrum zu ergattern. Wir waren unterwegs, sobald es das „Impf-Angebot“ für uns gab. Gleichzeitig wird man, wenn man kein Wissenschaftler ist, kaum eine ordentliche wissenschaftsnahe Veröffentlichung finden, die das Thema ohne einseitige Empfehlung mit Pro und Kontra darstellt.

Ich kann mich an eine Wissenschaftlerin der STIKO bei einer öffentlichen Diskussion erinnern, die etwa Anfang des Jahres sinngemäß gesagt hat: „wir haben keine Daten über Langzeiterfahrungen, hier gibt es eine Unsicherheit“ Später schreiben Sie „im vertrauensvollen Gespräch zwischen Arzt, Impfling und Eltern“. Warum wird aus dem Kind hier unversehens ein „Impfling“? Weil die Bestimmung schon beschlossene Sache ist? Wer ist denn im Alter von 12 bitte „diskurs-mündig“. Warum nur habe ich dieses Wort bisher nirgendwo gelesen? Und dann eine Logik die ihres Gleichen sucht:

„Dass in 20 …. gar 50 Jahren unerwartete Schäden auftreten, ist nach mehr als 200 Jahren Impfstoffentwicklung medizinisch wie historisch nahezu auszuschließen.“ Ich bin nach wie vor der Meinung: Der Staat möge bitte ein ehrliches und taugliches und nicht irritierendes Impfangebot machen und dabei nüchterne Information zusammen mit statistischem Material liefern, unterstützt durch das Votum der STIKO, das einzig unabhängige Gremium. In der Impfreihenfolge kommen zuerst die Alten und Vulnerablen, die, die beruflich am meisten dem Risiko ausgesetzt sind, dann die jungen Erwachsenen.

Jeder Mensch sollte stets Herr seines eigenen Immunsystems sein und das kann er erst, wenn er ausgewachsen ist. Dass man jetzt die Jugendlichen quasi für eine Impfkampagne benutzt hat, halte ich für völlig unangemessen, um keine schlimmere Formulierung zu gebrauchen. Eine Impfpflicht und alles was danach riecht, ist auszuschließen. „Herdenimmunität“ ist bei Covid 19 zum einen unrealistisch und zum anderen ein Begriff aus der Tiermedizin. Warum nur wird dieser Begriff auf Menschen angewandt??? Schließlich möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich den Verdacht hege, dass Sie Ihren Beitrag nicht ohne Einflüsterung Dritter verfasst haben. Ich empfinde ihn als zu raffiniert und damit unehrlich. – Uwe Mannke

 

Ihre Antwort auf die Furcht vor Spätfolgen ist der Verweis auf 200 Jahre Impfstoffentwicklung mit geringen Spätfolgen. Den Menschen, mit denen ich spreche- und die ihre Kinder nicht impfen lassen wollen, ist aber bewußt, dass wir es zur Zeit nicht mit einem klassischem Impfstoff zu tun haben, sondern mit einem neuen Impfansatz. Insofern greift das Argument nicht. Wir haben etwas Neues. Da muss schon genauer erklärt werden, warum die Skepsis unbegründet sei. Faktisch ist es ein großes Experiment – auch in Bezug auf die neuen Impfstoffe.

Das akzeptierend, habe ich mich vollständig impfen lassen (Moderna). Für Menschen, wie mich, die keine weiteren Kinder mehr wollen und in 20 Jahren eher an Altersgebrechen leiden, als an Impfspätfolgen (aber wer weiß das?), ist es ein kleines Restrisiko. Aber ich verstehe Menschen, die das nicht teilen- und auch Eltern und ihre „mündige Kinder/ Jugendliche“ die abwarten und sich evtl. dagegen entscheiden. Ansonsten teile ich viele ihrer Überlegungen. – Gabriele Dreßler

 

Jetzt sollen auch noch die Kinder ab 12, ganz grundlos und voll „risikolos“ durchgeimpft werden; aber nur ganz ohne Rücksicht auf Verluste, sprich Nebenwirkungen. Eines das kann diese deutsche Pandemie-Verwaltung wirklich sehr gut; endlos Panik, Angst und Schrecken schüren. Diese „Geisterbahnfahrt“ soll/darf erst enden, wenn die letzte Impfnadel im letzen Impfunwilligen steckt; dann ist wieder alles supi! – Klaus P. Jaworek

 

Wir haben uns angewöhnt, unsere Kinder zu überfordern: Zweijährige werden täglich gefragt, was sie essen wollen; die Eltern der später Dreijährigen wundern sich dann, dass diese nur noch Nudeln essen. .. Die Frage ist so einfach nicht altersgerecht. Nun sollen wir die 12 -17Jährigen fragen, ob sie gegen Covid 19 geimpft werden wollen! Höchst kompetente Fachleute der STIKO tun sich schwer mit der Entscheidung, denn um einen Impfstoff zu nutzen, muss man mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher sein, dass er dem Impfling weniger schadet als die Krankheit. Das aber geben die Studien bislang nicht her.

Dass der Impfstoff für diese Altersgruppe zugelassen ist, bedeutet, dass man Jugendliche mit Vorerkrankungen – die ein erhöhtes Risiko haben, schwer an Covid 19 zu erkranken – impfen kann! Bei gesunden Jugendlichen gibt es noch keine sichere Risikoabwägung. Lassen Sie uns die STIKO-Empfehlung abwarten – und den erwachsenen Impfverweigerern Beine machen! Es kann doch nicht sein, dass unsere Politiker unseren Jugendlichen zumuten, für diese Verantwortungslosen in die Bresche zu springen. Und Druck auf die unabhängige STIKO auszuüben ist weder sinnvoll noch demokratisch! – Dr. Ursula Augener

 

Sie beschreiben in den genannten Artikeln die medizinischen Folgen einer Corona-Infektion von Kindern und Jugendlichen und stellen diese den Folgen einer Impfung gegenüber. Aber auch wenn die allermeisten Verläufe milde verlaufen, so haben die Infektionen durch Quarantäne und Schulschliessungen bei Kinder und Jugendliche in vielfältiger Weise psychische Schäden wie Vereinsamung oder einen Verlust von Wissen und Fähigkeiten zur Folge, die in ihrem Ausmaß genauso wenig abschätzbar sind wie die negativen Folgen einer Impfung.

Diese Kollateralschäden kommen nicht nur in den Artikeln, sondern auch in der Bewertung der Stiko viel zu kurz, wenn sie überhaupt bewertet wurden. Wenigstens in diesem Punkt ist die Politik schon weiter, die in der Impfung die sowohl beste, als auch die günstigste Möglichkeit sehen, Schulschliessungen oder Quarantäne von Schülerinnen und Schüler zu vermeiden. Mein Sohn war sofort einsichtig und hat sich impfen lassen und ich hoffe, dass seine Klassenkameradinnen und -kameraden genauso denken. – Till Borchert

 

Das Zurückdrängen vieler ansteckender Krankheiten begann um das Jahr 1900 herum – als Hygienemaßnahmen ergriffen und verbreitet wurden. Das den Impfungen zuzuschreiben ist aus Sicht der Pharmaunternehmen geschickt. Ob es aber auch den Tatsachen entspricht? – Iman Schwäbe

 

Die inzwischen vielmals geäußerte Kritik auch erfahrener und führender Politiker an der Stiko hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Bewertung der zur Verfügung stehenden Vakzine für die allgemeine Verimpfung bei (gesunden) Kindern und Jugendlichen halte ich nicht nur für populistisch, sondern für undemokratisch und reaktionär. Das in Berlin ansässige Expertengremium für Impfempfehlungen sollte nicht zum Büttel der Politik zwecks gefälligerer Argumentationslinien gemacht werden. Nicht zuletzt ist es wohl diese Art der öffentlichen Diskursführung, die viele Bürger und Bürgerinnen verunsichert.

Bitte bedenken wir bei der Abwägung des Impfnutzens/Impfrisikos, dass die bislang zur Verfügung stehenden Impfstoffe sogenannte „bedingte Zulassungen/Notfallzulassungen“ sind („ein weltweites Experiment“ laut Prof. Kekulé) und dass (gesunde) Kinder/Jugendliche nach bisherigen Erkenntnissen im Verhältnis zu (gesunden) Erwachsenen deutlich weniger gefährdet sind, an Covid-19 zu erkranken. Viel mehr in den Blick nehmen sollten wir dagegen die psychische Gesundheit und Gesundung der Kinder/Jugendlichen. Auch und ganz besonders hinsichtlich des „moralischen Impfzwanges“ etwa für die Schulkinder – denn dieser kommt bereits jetzt vernehmbar durch die Vordertür – die wir, einseitige Solidarität zwecks gesamtgesellschaftlichem Wohl und Wehe propagierend, sperrangelweit aufhalten.

Erlaube mir an dieser Stelle (und aus gegebenem Anlass hinsichtlich der regen Diskussion um „das Impfen“) zu meinen, dass die ZEIT stolz auf ihre Leserinnen und Leser sein kann. Schaue mir insbesondere bei „besonderen“ Themen das Blog der Leser eingehender an und stelle fest: Es wird um verständige Differenzierung und Bekanntgabe, um Wissens- und Gewissensbildung, kurzum, um ganzheitliche humanistische Aufklärung gerungen. So soll es sein, so muss es sein. Danke also an die Redaktion wie an die Leserschaft. – Matthias Bartsch

 


 

 

Leserbriefe zu „DIE GUTE NACHRICHT. Friedhof der Wiederkäuer“ von David Hugendick

 

DIE (wirklich)GUTE NACHRICHT: Nach Lektüre der „ZEIT“ und sofort durchgeführter Kontrollfahrt festzustellen, dass Bad Dürkheim und „Fränsm“ immer noch midde in de Palz ligge un net im „Ausland“ Baden Württemberg! – Bloß de Dachse isses egal! – Norbert Gensheimer

 

Man müsste eigentlich von einem Zeitjournalisten eine gewisse geographische Bildung voraussetzen. Bad Dürkheim ist eine malerische Kurstadt mit den besten Weinlagen Deutschlands und Freinsheim ist ein über 1000 Jahre altes Städtchen in Rheinland Pfalz. Besuchenswert !!! Aber in ihren Berichten geht es ja nur um Berlin und Hamburg. Alles andere existiert für die Zeitjournalie nicht. Etwas mehr Bildung oder auch mal einen Artikel nach Richtigkeit zu prüfen, wäre angebracht. – W. Fritz

 

In diesem Artikel ist Ihnen ein Fehler unterlaufen: Bad Dürkheim und Freinsheim und die beide Städte verbindende Bahnstrecke liegen nicht in Baden-Württemberg, sondern in Rheinland-Pfalz. – Dr. Hildegard Schöndorf

 

Von einer Gebietsneuordnung in Südwestdeutschland hatte die ZEIT bisher nicht berichtet. Nach meiner Kenntnis liegt die Bahnstrecke Bad Dürkheim – Freinsheim in Rheinland-Pfalz! Auch geografische Angaben in der ZEITsollten sorgfältig recherchiert sein, oder? – Norbert Meyer

 

In der Ausgabe DIE ZEIT N°32 vom 05.August 2021 befindet sich auf Seite 10 – rechts unten – ein Beitrag mit der Überschrift DIE GUTE NACHRICHT Friedhof der Wiederkäuer von David Hugendick . Dem Verfasser dieses Beitrags, Herrn David Hugendick , ist in seiner Abhandlung “ ein dicker Fehler unterlaufen.“ Er schreibt dort, daß Dachse die Bahnstrecke zwischen Bad Dürkheim und Freinsheim lahm legten und ordnet dieses Gebiet Baden-Württemberg zu. Bad Dürkheim und Freinsheim liegen aber in Rheinland-Pfalz, genauer gesagt in der Pfalz und nicht in Baden-Württemberg. – Peter Gehm

 

Das ist doch keine gute Nachricht, dass Baden-Württemberg rheinland-pfälzisches Gebiet annektiert hat! Nach meiner geografischen Kenntnis (erworben u. a. durch längere Lebensphasen in Ludwigshafen am Rhein) liegen sowohl Bad Dürkheim als auch Freinsheim in der Pfalz und damit in Rheinland-Pfalz. Da dürften auch buddelnde Dachse nichts dran ändern. – Tonio Kinkel

 

Bad Dürkheim und Freinsheim liegen nicht in Baden-Württemberg sondern im Bundesland Rheinland-Pfalz nämlich in der Pfalz. – Markus Danter

 

Es wäre freundlich, wenn Sie an Ihren Mitarbeiter David Hugendick (POLITIK, Die gute Nachricht, Friedhof der Wiederkäuer in Die Zeit Nr. 32 vom 5. August 2021) weiterleiten würden, dass sein Beitrag mit den Ziegen und Schafen und sonstigen „lösungsorientierten Tieren“, die Friedhöfe in Irland, aber demnächst womöglich noch spektakulärere Objekte freilegen/ freifressen, lustig ist bis zu der Stelle in der rechten Spalte, wo er darauf hin weist, dass weitere „Nachrichten .. aus Baden-Württemberg“ kamen und zwar von Dachsen, die „probehalber die Bahnstrecke zwischen Bad Dürkheim und Freinsheim lahm“ legen.

Ein kleiner Blick auf eine Landkarte oder auch auf eine elektronische Karte für eine ordentliche Recherche hätte sogar Herrn Hugendick ganz einfach gezeigt, dass die beiden genannten Orte in Rheinland-Pfalz liegen; das ist westlich von Baden-Württemberg auf der linken Rheinseite. Ich danke Ihnen und wünsche eine gute Woche! – Christian Rust

 

Die o.a. Bahnstrecke liegt in der Pfalz, demnach in Rheinland-Pfalz und nicht in Baden -Württemberg. – Norbert Christmann

 


 

 

Leserbriefe zu „Mal was wagen“ von Robert Pausch

 

Chapeau Frau Baerbock! Chapeau! Annalena Baerbock macht mit der Forderung auf sich aufmerksam, Gesetzestexte künftig gendern zu wollen. Während Sintfluten das Ahrtal und Erftstadt versenken, während die Wälder in Griechenland und Süditalien in Flammen aufgehen und die vierte Corona-Welle auf uns zurollt, da entdeckt die Kanzlerkandidatin der Grünen die wahren Probleme unseres Landes: Die gendergerechte Sprache unserer Gesetzestexte. Respekt! Das nenne ich politische Weitsicht von jemandem der Kanzlerambitionen hat. – Bruno Fey

 

Danke für Ihren Artikel, der leider stimmt. Zeile für Zeile. Ich bin ein erfolgreicher Nichtwähler geworden. Schauen Sie, Wählen kommt vom Wortstamm auswählen. Dies trifft in der heutigen Klientelpolitik nicht mehr zu. – Bernd Ritter

 

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Leider wird es bei der Bundestagswahl am 26.09.2021 ganz anders sein. Eine Kandidatin, zwei Kandidaten die jeweils kein Fettnäpfchen auslassen (geschönter Lebenslauf, Plagiatsvorwürfe, Falschbehauptungen, Erinnerungslücken, Umgang mit der Hochwasserkatastrophe etc., etc.). Also besteht die Wahl am Wahlsonntag zwischen „Not und Elend“, „Pest und Cholera“ oder dem kleinen und dem großen Übel. Wenn der derzeit beliebteste Kanzlerkandidat, Olaf Scholz, mit 25 % vorne liegt (unter der Annahme der Bundeskanzler, die Bundeskanzlerin wird direkt gewählt), und rund 50 % des Wahlvolkes sind noch unentschlossen, erscheint das Ergebnis im Licht einer 25 Watt Funzel.

Wo Mut und Entschlossenheit, wo Moral und Tugend fehlen ergibt sich aus diesem „Bundestagswahlkampf 2021“ ein bürgerliches Trauerspiel. Das gipfelt in der abgewandelten Gretchenfrage: „Nun sag´s, wie hältst du´s mit den Klimazielen?“ Ganz abgesehen davon, dass die Parteien der Parteivorsitzenden und des Parteivorsitzenden und des Kandidaten ohne Parteivorsitz (mit abgetauchten Parteivorsitzenden Frau Esken und Herr Walter-Borjans) nur zaghaft bis gar nicht die Rücken ihrer Kandidatin ihrer Kandidaten stärken (Querschüsse von den Herren Söder und Habeck inclusive), wohlwissend, dass die eigene Partei trotzdem oder gerade deshalb gewählt wird. Da wundert sich dann doch wohl niemand mehr über eine allgemeine Politikverdrossenheit? – Felix Bicker

 

Endlich beginnt es im Blätterwald zu rauschen. JA! Das wäre eine echte und heiße Wahlschlacht „Sicher Vorhandenes gegen neue und unbedingt nötige Zukunft“. Und die Protagonisten stehen (für mich) fest: Robert Habeck und Markus Söder. Es ist ein Jammer, was uns Wählern parteipolitisch, thematisch und personell als „Entscheidungshilfe„ angeboten wird. Da kann man schon fast eine Beteiligung von deutlich unter 50% erwarten. Die deutsche Politik scheint verflacht, beliebig und kleinlich.

Petitessen füllen seitenweise die Nachrichten, wirkliche Entwürfe und deren Durchsetzungswillen zeigt niemand, nur Versprechungen, Versprechungen, Versprechungen, an die kaum noch ein Wähler glaubt. Sie in der ernsthaften Presse und natürlich auch die „leichteren“ Medien haben es in Hand, Feder und Sprache, jetzt mit Macht für eine Besinnung auf ernsthafte Wahlangebote mit starken Kandidaten und klaren Positionen hinzuwirken. Ich bin überzeugt: Sie schaffen das. – K. Vogel

 

Wenn schon einer aus dem „Trio Corona“ den Kanzler spielen muss, dann wäre für mich Armin Laschet das kleinere Übel. Armin Laschet wirkt zwar öfters sehr unbeholfen und tapsig, aber genau das macht ihn für mich sehr doch sehr menschlich. Sein abgewaschter fränkischer Widersacher mit Amtssitz in München hingegen, der motzt ständig und völlig unqualifiziert gegen alle(s).

So etwas wie „gesunder Menschenverstand“ scheint ihm völlig fremdgeworden zu sein. Er feuert aus Wut und Frust über seine K.o.-Niederlage gegen Laschet, auch ganz unverschämte Boshaftigkeiten in Richtung „Vize“ Hubert Aiwanger ab. Der lässt sich das auch nicht bieten und belfert zurück. – Klaus P. Jaworek

 

Söder oder Habeck aber nicht Laschet oder Baerbock, diese Einschätzung scheint sich mittlerweile bei den meisten Deutschen zu verstärken. Politische Tölpeleien neben mangelnder Seriosität, besonders von Baerbock, aber neuerdings auch von Laschet, lassen die Zweifel wachsen, ob die Kandidaten von CDU/CSU und Grünen für das Kanzleramt geeignet sind. Die öffentliche Wahrnehmung der beiden Kandidaten war nach ihrer Nominierung noch anders.

Baerbock schoss in der Aufmerksamkeit und Beliebtheit nach oben während Laschet schon damals von den meisten Politikern und vielen Deutschen im Vergleich zu seinem CSU-Konkurrenten Markus Söder als der schlechtere Kandidat angesehen wurde. Die Parteigremien der CDU haben da möglicherweise einen riesengroßen politischen Fehler gemacht indem sie nicht den besseren Kandidaten ihrer Schwester CSU zum Kanzlerkandidaten nominierten. Schuld daran sind im besonderen Masse die Altvorderen der CDU wie Schäuble und Bouffier, die in kleinkariertem Konkurrenzdenken die Schwester CSU deckeln wollten.

Mit Sicherheit denkt auch der erstarkte Rechtsaußen Merz in solch beschränkten politischen Räumen, die durch simpelste Parteiinteressen und eindimensionales Machtdenken entstehen. Außerdem sieht er die Chance, als Minister unter dem Leichtgewicht Laschet seinen brennenden politischen Ehrgeiz doch noch befriedigen zu können. Den besten Kanzlerkandidaten hat deswegen die gebeutelte SPD. Scholz könnte das Kunststück schaffen, einer maroden Partei mehr Stimmen zu verschaffen als sie es verdient, da der Wähler diesen Kanzlerkandidaten gut findet.

Am besten aber wäre es, für einen qualitativ verbesserten Wettbewerb unter den Kandidaten für das Amt des nächsten deutschen Bundeskanzlers, wenn CDU/CSU und Grüne ihren Kanzlerkandidaten noch schnell tauschen würden ! Söder anstelle von Laschet und Habeck anstelle von Baerbock ! – Klaus Reisdorf

 

Weder Laschet (zu lasch), noch Scholz (er will wuppen, kann es aber definitiv nicht), noch Baerbock (schnell mit der Zunge, aber nichts dahinter) sind geeignet für’s Kanzleramt. Habeck hätte sich mal nicht von Baerbock und Partei übertölpeln lassen sollen, aber geeignet wäre er als Kanzler mE trotzdem nicht. Und Söder ? Ein Opportunist, der sich einfach nur darstellen will und dazu sind ihm alle Mittel recht. Was/wer dann ?

Friedrich Merz, obwohl er in den letzten Jahren nicht wirklich feine Geschäfte gemacht hat. Oder AKK? Sie hat zu früh das Feld geräumt (müssen). AfD nicht diskutabel! Wenn man sich die politische Lage ansieht, gibt es keine Persönlichkeit, die man aufrichtig wählen kann. Alle sind nur noch angepasst, dem Mainstream folgend, gendergerechtes Getue, kein Profil, keiner mit Ecken und Kanten – außer vielleicht doch Friedrich Merz ? Mir graut vor dieser Wahl. – Elisabeth Sintermann

 

Mal was wagen ist leicht gesagt, aber was? Die Schnittmenge zwischen dem, was dem Wahlerfolg nützt und dem was dem Klima nützt, ist klein. Was fehlt, das sind wissenschaftlich fundierte und gesellschaftlich akzeptierte Hypothesen, was zu tun ist. Der aktuelle Zustand des Klimas ist ja auch Resultat von Orientierungslosigkeit. Die Aussage, die Hellmut Qualtinger seinem Song-Titelhelden dem „Halbwilden“ machen lässt, passt auch hier: «I hab zwar keine Ahnung wo i hinfahr, aber dafür bin i früher dort.»

Der Song wurde am 12. Januar 1957 veröffentlicht. Seitdem bestimmten viele Hypothesen die Politik. Eine wäre: «Die Menschenrechte werden’s richten». Leider gibt’s da den ungelösten Zielkonflikt zwischen den Rechten auf Lebensunterhalt und dem Recht auf Eigentum. Letzteres wäre – richtig interpretiert – ein Mittel gegen eine Entwicklung, die mit dem Stichwort «Tragik der Allmend» beschrieben werden kann. Dann wäre da die Hypothese: «Die Begrenztheit der Rohstoffe, wird’s richten.» Klappt leider nicht, weil das Ausbeuten aller fossilen Brennstoffe-Reserven ausreichen würde, den Planeten unbewohnbar zu machen.

Dann wäre da die Nachhol-Hypothese: Die nachhaltig tiefe Geburtenrate der Industrieländer würde sich auf die Welt ausdehnen, wenn sich auch die Industrialisierung entsprechend ausdehnen würde. Wie das Beispiel China zeigt, klappt das auch nicht. Die Industrialisierung Chinas verursacht fast 30% der weltweiten Co2 Emissionen. Würde Afrika bezüglich Industrialisierung dem Weg Chinas folgen, ergäbe das im Jahre 2050 zusätzlich die doppelten Emissionen dazu. Ob das bewirkte, dass dann in Afrika die Zwei- oder besser Ein-Kind-Politik wirksam wird, ist zu bezweifeln. In China kam die Ein-Kind-Politik vor der Industrialisierung.

Dann wäre da die Hypothese: «Die Technik kanns richten.» Sie kann helfen aber das Problem nicht lösen. Vgl. dazu das Buch „Die Technik reicht nicht“ BoD 2016. Aber welche Hypothese wäre zielführend? Gibt’s eine solche, die auch wahlkampftauglich ist? Es ist Aufgabe der Wissenschaft, hier Rückendeckung zu liefern. Es genügt nicht, sich auf die Forderung nach Co2 Reduktion zu beschränken. Notwendig sind grundlegende Änderungen. Zum Beispiel, die Notwendigkeit von Wirtschaftswachstum muss beseitigt werden. Die Steigerung von Konsum und Produktion muss nicht mehr benötigt werden, um genug Arbeit und Perspektiven zu liefern. Das gilt lokal und global (Beziehungen zwischen Staaten und Kontinenten).

Hier wäre die Konditionierungs-Hypothese hilfreich: Die demographischen und ökonomischen Gräben sind nicht das Resultat von Raffgier sondern von Konditionierung. Im Extremfall hat der technische Fortschritt eine Entwicklung in Richtung des Prinzips «The winner takes it all» gefördert. Das verpflichtet zu Transferleistungen von den Gewinnern zu den Verlierern, die aber mit der bindenden Verpflichtung zu nachhaltigen Geburtenraten verbunden werden müssen. – Dr. Gernot Gwehenberger

 


 

 

Leserbriefe zu „Ab jetzt wird gepikst!“ von Jan Schweitzer und Jakob Simmank

 

Die Stiko geht sehr verantwortlich vor. Kinder sollten erst geimpft werden, wenn die Daten über mögliche Risiken auch dazu auch da sind. Erst sollten sich mal alle Erwachsenen weltweit impfen lassen. Da sind ja nun genug eindeutige Daten vorhanden, die für eine Impfung sprechen. Eine Coronaerkrankung kann schlimme Folgen haben und zum Tode führen. Die Fallzahlen belegen auch, dass es doch viele erwachsene Menschen schlimm getroffen hat.

Die Coronaschutzimpfung hingegen wirkt gut und erzeugt nur in sehr seltenen Fällen schlimme Nebenwirkungen. Im übrigen sind diese seltenen Nebenwirkungen häufige Folgen einer Coviderkrankung wie z.B. Thrombosen, Guilain-Barré- Syndrom oder Herzmuskelentzündungen. Diese Fakten sind erhoben und überall nachzulesen. Also Erwachsene – lasst Euch endlich vollständig gegen Covid 19 impfen und Industrienationen – stellt die Impfstoffe weltweit zur Verfügung! – Claudia Hirschler

 

Vielen Dank für Ihren schönen Artikel zum Thema Impfung für Kinder, in welchem Sie sich dem spannenden und aktuellen Thema objektiv und rational widmen. Ergänzen würde ich gerne, dass ich es sehr bemerkenswert finde, wie vorsichtig die STIKO agiert, weil es sich eben um eine „passive Erhebung“ der Daten in den USA handelt! Sie traut den Erhebungen nicht, obwohl dort scheinbar bereits Millionen Kinder geimpft sind. Bei den Erwachsenen haben wir ein ganz anderes Nutzen-Risiko-Profil, und deswegen müssen wir bei ihnen nicht so extrem vorsichtig sein.

Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass das PEI bei der Erfassung der Impfkomplikationen aller Altersgruppen genauso mit einer „passiven Erhebung“ von Daten arbeitet. Zudem ist anzunehmen, dass die Sensibilität gegenüber Impfkomplikationen bei Erwachsenen und alten Menschen im Gegensatz zu denen bei Kindern deutlich geringer ist, was die „passive Erhebung“ in der älteren Altersgruppe vermutlich noch zusätzlich erschwert.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Dunkelziffer bei den offiziellen Zahlen der schweren Impfkomplikationen bei den Geimpften nicht unerheblich ist. Dieses Thema sollte bei der derzeitigen hitzigen politischen Debatte über eine mögliche Impfpflicht eine zentrale Rolle spielen, wird jedoch von der Politik und den Medien leider totgeschwiegen! – Dr. med. Martin Krivacek

 

Vielen Dank für ihren sehr gut recherchierten und journalistisch aufgearbeiteten Artikel zur Kinder Impfung gegen COVID 19. Die Situation bei den Kinderimpfungen ist völlig unzufrieden und absurd. Den jungen Leuten wird von den Politikern eine Impfung angeboten, obwohl die STIKO sich aus Mangel an validen Daten nicht zu einer Entscheidung durchringt. Offensichtlich haben die Politiker besseres medizinisches Fachwissen.

Mit dem sog. Impfangebot wird die Entscheidung den Eltern, d.h. medizinischen Laien überlassen. Auch der Hausarzt kann nur nach Gefühl und eigener Einschätzung entscheiden. Die Verantwortung für Komplikationen und evtl. Spätschäden wird nach unten durchgereicht. Ein Armutszeugnis und ein gefährlicher Aktionismus in Wahlkampfzeiten. Das Vertrauen in die Politik und besonders in den Wert der Impfung wird fahrlässig verspielt. – Dr. Peter Buckenmaier

 

Meine Schwester hatte zwei Wochen unter massivsten Nebenwirkungen der Impfung zu leiden. Meine Mutter hat Mitte April die zweite Spritze bekommen. Seit Mai baut sie stark geistig ab. Das kann ein zufälliger zeitlicher Zusammenhangs ein. ich kann aber eine Ursache-Wirkungsbeziehung nicht ausschließen. Nehme ich dann noch die Aussagen der StiKo hinzu, die ja nicht gerade impffeindlich eingestellt ist, dann ist mir das Risiko durch die Impfung für meine Kinder zu groß. – Iman Schwäbe

 

Fortschrittliche STIKO-Mitglieder wie Prof. Heininger/ Basel befürworten die dringende Comirnaty oder Moderna-Durchimpfung aller Schüler ab 12 Jaren, bei Zulassung auch ab 6 Jahre!! Diese Überzeugung teile ich . Wir brauchen eine 85% Durchimpfung der Bevölkerung um die Pandemie zu stoppen! – Dr. Wolschner

 

Die Pandemie beweist leider recht eindrucksvoll, wofür es keines weiteren Beweises bedurft hätte: Die (ganze) Wahrheit ist zumeist vielschichtiger und komplexer; und infolgedessen sind die sich hiernach stellenden Herausforderungen selten geeignet für schlichte Antworten und Lösungen. Zumal wir Menschen allgemeinhin leider auch im 21 Jahrhundert allzu oft auf die notwendige Aufklärung verzichten, wir aus Zeit- und Kostengründen schlechterdings meinen, die gesamtgesellschaftlich notwendige Balance von (persönlicher) Freiheit, Verantwortung/Pflicht, Sicherheit, gegenseitige Rücksicht und Solidarität – kurzum, Demokratie – unterlassen zu können.

Es muss daher verlässlich, nicht zuletzt für die Medien, gelten: Sagen, was ist (Rudolf Augstein, ehem. Spiegel-Herausgeber); nicht nur im Kleingedruckten, nicht nur zwischen den Zeilen. Denn es geht um das Leben und die Gesundheit eines jeden Einzelnen (ob nun pro oder contra der derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe/Medikationen).

Die vielfältigen Folgewirkungen und Erkenntnisse von Covid-19 sind zutreffend mit einem Brennglaseffekt verglichen worden; es ist hiernach gewiss nicht falsch, den angezeigten Beginn einer neuen Aufklärungsepoche festzustellen. Die (politische) Maßnahmen, die nunmehr zu ergreifen sind, könnten essentieller kaum sein. Denn Aufklärung, die konsequente Mehrung von Wissen und Verständnis im Dialog, ist für uns Menschen unabdingbar. – Matthias Bartsch

 

Respekt vor der Stiko! Ich bin sehr froh, dass es eine unabhängige Einrichtung gibt, der es um das Wohl der Kinder und nicht dem Erreichen von Impfquoten und dem Schutz der erwachsenen Bevölkerung geht. Ich habe volles Vertrauen zu dieser Einrichtung, denn welchen anderen Nutzen sollte sie davon haben, dem Druck nicht nachzugeben? Die Ernsthaftigkeit steht für mich daher außer Frage! – Monika Berkholz

 


 

 

Leserbriefe zu „Der Feind im Haus“ von Paul Middelhoff

 

Das Zeitmagazin vom 05.08. über ‚Merkel und die Frauen‘ habe ich ‚flüchtig‘ und dazu einige ‚Absätze‘ gelesen, die Seiten 1 und ( i-phone schreibt unn, Inn, Assoziation Unna) 2 habe ich teilweise und die Seite 3 konzentriert und vollständig gelesen, z.B. weil der Vater meiner Tochter, 26, aus Ägypten stammend, 1993 in seinem Zimmer im Erdgeschoss, Parterre des Max-Kade-Hauses in der Studentenstadt Freimann am Englischen Garten, München an der Zimmerdecke ein Palästinensertuch an allen vier Ecken aufgehängt hatte, das er nach meiner Erinnerung nicht wieder aufgehängt hat, als er in den dritten Stock des gleichen Gebäudes umgezogen war.

Ich hatte 1994 Anfang Oktober das Zimmer gegenüber im Flur bezogen, wo wir bis April 1995 fünf Monate geblieben sind. Der Name Mohammed el-Kurd lenkt mit den Initialen M und K auf das MKH-Café und den Gesamtzusammenhang. Das Portraitfoto von Mohammed el-Kurd (i-p schreibt Nurd, Anruf) lenkt auf Verschiedenes z.B. auf Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Moritz Bleibtreu und auf eine Kette des Namens Moritz in Variationen. Zum Kampf und zu Auseinandersetzungen, Streit um Häuser, Siedlungsgebiet in Israel, Palästina zwischen Angehörigen der abrahamitischen Religionen werde ich scheinbar das ganze Leben ‚mit voller Wucht erreicht‘, was ich u.a. mit dem Namen Häusler von ‚Oma und Opa in München‘ und mit dem Ortsnamen Heimstetten bei München verknüpfe, assoziiere.

Da Die Zeit auf mich lenkt, frage ich, wie ich beitragen könnte, Probleme im sozialen Brennpunkt der drei abrahamitischen Religionen zu lösen. Die Ortsnamen Nazareth und Bethlehem, den biblischen Namen Elisabeth und die Geschichte Elisabeths assoziiere ich, wenn ich die Buchstaben ‚rüttle‘, in eine andere Reihenfolge stelle mit meinem Namen, wobei ich von Vater und Mutter getauft dann atheistisch geworden und aus der Kirche ausgetreten bin. Zum Konflikt in Jerusalem und anderen Städten in Relation z.B. Ramallah, Kairo, Alexandria muss man aus meiner Sicht die Möglichkeit des Pendelns mit einbeziehen und was die Folge davon wäre:

Z.B. gönnt nicht jeder den Beteiligten, dass Dritte andernorts gute Angebote machen und das Pendeln dann regieren. Es wird vermutlich so sein, dass einzelne Familienmitglieder israelischer und palästinensischer Familien Tausende von km entfernt Karriere machen, verschiedenes zusammenpassend als Synergieeffekt bekommen können und andere Familienangehörige sich ständig in kriegsgefährdetem Gebiet aufhalten müssen. An Lösungen der Probleme in Gaza, Jerusalem, den angrenzenden Ländern, die daran gewöhnt wären, Migranten, Flüchtende aufzunehmen, bin ich in hohem Maße interessiert und nehme wahr, dass sich die arabische Bevölkerung von ihrer Regierung nicht gut vertreten sieht. Außerdem teile ich mit, dass mich noch keine Rechnung für dieses Zeit-Abo erreicht hat. Macht es Sinn, dass Arbeitslose ohne Vermögen kleine Geldbeträge als Symbol für die ‚biblische Gegend‘ spenden ? – B.C.Ethelontis

 

Was hat die geschilderte Situation in Ost-Jerusalem mit Rechtsstaatlichkeit zu tun? – R. Renaux

 

Die Tatsache, dass so verschiedene Emanzipationsbewegungen wie Black Lives Matter oder die neue palästinensische Protestbewegung hinter den El-Kurd-Geschwistern in ähnlicher Weise den „Kolonialismus“ der Demokratien ins Visier nehmen, sollte zu denken geben: Die Narrative der Demokratien als Horte der Freiheit blenden strukturelle Defizite bei den Menschenrechten hartnäckig aus. Durch den Mord an George Floyd und die weltweite Reaktion darauf, musste die USA schmerzlich erfahren, wie sehr das Selbstbild von „God’s own country“ und die Realität alltäglicher Diskriminierungen im Alltag auseinanderklaffen.

Genauso ist es mit dem Selbstbild von Israel als „einziger Demokratie im Nahen Osten“: Ein Staat, dessen Gesetze Minderheiten explizit von elementaren Grundrechten – und Eigentumsrechte sind solch elementaren Rechte – ausschließt, ist höchstens formal ein Rechtsstaat, nicht aber dem Geiste nach. Wenn diese Rechtsungleichheit nicht irgendwann korrigiert wird, verliert so ein Staat langfristig seine demokratische Legitimation. Es wäre gut, wenn Israels Partner, darunter Deutschland, den Mut hätten diese simple Tatsache offen auszusprechen, anstatt lediglich den Antisemitismus als Problem zu sehen. – Dr. Dirk Kerber

 

Vielen Dank für diesen Bericht. Sie haben es geschafft, Ihre eigenen Emotionen draußen zu lassen und dennoch die Fakten im Blick zu behalten. Das gelingt nicht vielen. Halten Sie uns auf dem Laufenden über Mohammed, sein Haus, Scheich Dscharrah und Ostjerusalem. Berichten Sie weiter über die Hintergründe, Mechanismen und die Dynamik der israelischen Siedlungspolitik. Israel und Palästina bringen viele Konflikte der Gegenwart und wohl auch der Zukunft auf den Punkt. Das Recht des Stärkeren ist jedenfalls nicht die Art von Ordnungskraft, mit welcher der Westen im Wettbewerb der Syteme punkten will. – Dr. Christian Voll

 

Die Besitzansprüche der angeblich so frommen Siedler auf Grundstücke in Ostjerusalem würden wie Seifenblasen platzen, wenn sie zunächst einmal die historischen Begründungen dafür hinterfragen würden. Die in der Thora beschriebenen Ursprünge des Judentums – von Abraham bis zum Auszug aus Ägypten – beinhalten zwar grundsätzliche und immer noch gültige Werte zwischenmenschlichen Miteinanders, sind aber nicht als Tatsachenberichte zu verstehen. Wer das anders deutet bleibt auf standardisierten Weltdeutungsmustern stehen und zieht daraus fälschlicherweise Rechtfertigungen für sein egozentrisches Handeln. Es sind also die Siedler, die an der Reihe sind, sich über ihr Anspruchsdenken bewusst zu werden, anstatt mit besetzten Häusern und Grundstücken wie mit Eigentum umzugehen. – Christoph Müller-Luckwald

 

Wird DIE ZEIT über das Urteil des israelischen Supreme Court berichten,ob/ wie die Ansprüche der Palästinenser auf ihre Häuser/ihre Heimat in Ost-Jerusalem entschieden wurden ? Ich frage mit besonderem Interesse, weil ich im Rahmen der Flüchtlingshilfe einen Palästinenser ehrenamtlich betreut habe. – Hartmut Wagener

 


 

 

Leserbriefe zu „Geht’s auch ohne Abschreiben?“ von Florentin Schumacher

 

Es würde mich einmal interessieren, ob es auch in anderen Ländern Plagiatssucher gibt, oder ob es sich um ein speziell deutsch(sprachlich)es Phänomen handelt. Ich glaube, es gibt auch nur wenige Länder, in denen Nachbarn nachschauen, ob man den Plastikmüll in die richtige Tonne geworfen hat. Ehrlich, wer bedurfte der Plagiatshunter, um zu erkennen, dass KTG ein aufgeblasener Windbeutel sei. Das war doch spätestens seit dessen „Opel-Rettung“ und dem Jesus Christ Super Star-Auftritt auf dem Time Square klar. Mich erinnern solche Profilneurotiker jedenfall an die Blockwarte in West und Ost, ohne die die deutschen Diktaturen vor und nach 1945 niemals hätten so erfolgreich existieren können. – Prof. Dr. Ulrich Schneider

 

Ich finde es zwar auch nicht gut, umfangreich abzuschreiben ohne die Quellen zu benennen. Die Plagiatssucher und die Diejenigen, die diese beauftragen, finde ich allerdings ätzend. Diese sind lediglich daran interessiert, die entsprechenden Personen zu demontieren. Eine notwendige kritische, inhaltliche Auseinandersetzung wird geradezu verhindert, weil auch die Presse z.T. nur darüber berichtet, wer, wann, wie viel, wo abgeschrieben hat. Und leider kann man damit auch noch viel Geld verdienen.

Auch Jahre alte Doktorarbeiten auf Plagiate zu untersuchen, finde ich daneben. Warum gelten nicht die Maßstäbe und Überprüfungsmöglichkeiten für die Bewertung einer Doktorarbeit, die zu dem Zeitpunkt, als diese geschrieben wurde, galt. Es kommt mir vor wie ganz früher in der Schule. Es waren die üblen Petzen, die ihre MitschülerInnen bei der LehrerIn anschwärzten, weil diese einen Spickzettel unter der Bank hatten. – Petra Harink

 

Es gibt JägerInnen, die Schriftwerke, Doktorarbeiten (…) auf Urheberrechtsverstösse untersuchen. Ein neues Geschäftsmodell! Diese JägerInnen werden immer fündig. Eine Zeitfrage. Das Internet macht’s möglich. Diese Jäger fanden nun bei Annalena Baerbock und später bei Armin Laschet Plagiate. Die Autorin/der Autor war bei Quellenangaben etwas luschig. Handwerkliche Fehler nun zu einem Skandal aufzubauschen, ist nicht nachvollziehbar. Es gibt Gedanken, die jemand teilt, andere brachten sie bereits auf gängige Formeln. Diese umzuschreiben fällt häufig schwer. Also wird zitiert. Manchmal wird aber auch einfach etwas geschrieben. Auf die Idee, dass Gleiches schonmal veröffentlicht wurde, kommt man gar nicht.

Jäger Heidingsfelder (…) schrieb bestimmt auch mal ab oder machte sich die Meinung anderer zu eigen – damals, in den Bildungsinstituten. Dadurch erhielt er u.U. bessere Zensuren, sein Abschluss wurde qualifizierter!? Sollte man Dritte nun für Dinge verurteilen, die vielleicht unbewusst passierten, oder die man gar selbst praktizierte? Irgendwie lugte jede/jeder von uns schonmal zum Mitschüler, zur Kommilitonin. An meine Schulzeit darf ich da gar nicht denken. Wissentlich ganze Dissertationen (…) abzukupfern, gehört natürlich verurteilt. – Achim Bothmann

 

Der Mann soll lieber ehrlich sein. Plagiate sind keine Seltenheit. Es wimmelt nur so davon. Aber von wegen keine politischen Absichten zu verfolgen, ist auch eine nette Lüge – behaupte ich. Ich kenne nur von konservativen Politiker seine Unarten. – Gunter Knauer

 

Plagiats-Sheriff Heidingsfelder gelingt es im Fall Laschet mühelos, aus einem Furz einen Donnerschlag zu machen… – Hilde Wecke

 

„Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.“ Ich geb’s ja zu: Johann Wolfgang von Goethe. – Christine Preyer

 


 

 

Leserbriefe zu „»Ich habe schon viel ausgeteilt«“ Gespräch mit Andreas Scheuer geführt von Roman Pletter und Claas Tatje

 

Die Analyse von Andreas Scheuer greift zu kurz. Zum einen unterschlägt der Minister in seiner Argumentation, dass es ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages gegeben hat mit dem Ergebnis, dass die PKW-Maut sehr wahrscheinlich gegen europäisches Recht verstoßen dürfte. Zum anderen sollte gerade jemand, der selbst Politikwissenschaft studiert hat, wissen, dass jedes Gesetz, dass vornehmlich nur dafür dient, um die eigenen Nachbarn schlechter zu stellen, nicht nur in juristischer, sondern prinzipieller Hinsicht sogar eklatant gegen den europäischen Integrationsgedanken verstößt. Deshalb bedarf es hier in jedem Fall eines besseren politischen Verantwortungsgefühls, zumal sich die Europäische Union leider bekanntermaßen ohnehin schon vor allem als supranationale Wertegemeinschaft in keinem guten Zustand befindet! – Rasmus Ph. Helt

 

Sprüche austeilen-als Qualifikation zu mager Herr Verkehrsminister , so gewaltig wie DIE ZEIT sie im Bild , so nichtssagend Sie im Interwiev . Mobilität der Güter auf die Schiene , seit zig Jahren dringender als Flugtaxis , kein Wort dazu . Aber abgeklemmte Schienen zu großen Gewerbegebieten wie auch Überholstrecken für Güterzüge , fehlende Elektrifizierungen z.B . Dresden- Görlitz , kein Wort auf einer Ganzseite der ZEIT ,Stückgutverkehr von Schiene -auf die Straße ausgelagert . Dafür aber Vorstandsvorzugaktien ausgeteilt , wofür eigentlich . Den Herrn auslagern , und Harz 4 überprüfen . – Eckhard Ulrich

 

Wollten Sie mit dem Interview einfach nochmal die Betitelung des „Stern“ bekräftigen? Das wäre auf einer viertel Seite bestimmt genauso gut gelungen. Dass Scheuer Minister ist, ist schon sehr beschämend, warum gibt man ihm denn zusätzlich noch so viel Platz? – Dominic Kolb

 

In der Zeit Nr 42/20 hatten Sie dreiviertel einer Seite mit einem Porträt über Andreas Scheuer gefüllt. Nun , noch nicht einmal ein Jahr später , darf dieser „fähige“ Minister seine katastrophale Politik in einem Interview erläutern. Es erübrigt sich, noch einmal seine Fehlleistungen aufzuzählen – den Titel aufgreifend würde ich sagen , er hat „schon viel zu viel ausgeteilt“. Bleibt zu hoffen, dass es zur Fortsetzung seiner Arbeit nach der Wahl nicht mehr kommt. – Michael Luber

 

Fast hätte ich mich an den PC gesetzt und ein Schreiben zur Kündigung meines Abonnements der „DIE ZEIT“ geschrieben. Der Grund dafür: Innerhalb von zwei Wochen gibt die „DIE ZEIT“ den zwei wohl untauglichsten Bundesministern der zu Ende gehenden Legislaturperiode die Möglichkeit der Selbstdarstellung in einer der renommiertesten Wochenzeitung Deutschlands. Der Eine – Seehofer – hat alles richtig gemacht; das ist auch kein Kunststück, denn wie weidlich bekannt, kann jemand der nichts tut, auch keine Fehler machen!

Auch Scheuer hat keine Fehler gemacht – so sieht er es wenigstens: Die Maut „musste“ er ja umsetzen, eine Maut die keinen Beitrag zur Finanzierung des Straßenausbaus erbracht hätte, – so zumindest die Ansicht vieler Fachleute – sondern die einzig und allein zur Diskriminierung von Ausländern zu dienen hatte (ein Lieblingsthema der CSU) und zur Bespaßung der einfach gestrickten Stammtischschwestern und Stammtischbrüder. Was hat Scheuer noch auf den Weg gebracht: Die Genehmigung der Elektroroller, die jetzt zu hunderten nach einer Nutzung einfach in die Flüsse geworfen werden.

Auch für seine geplante Reform der Autobahnverwaltung wurden allein schon für Beratungshonorare mehr als 80 Mio. € ausgegeben. Trotzdem soll sie laut wissenschaftlichem Dienst des Bundestages verfassungswidrig sein. Außerdem sollen die laufenden Kosten dieser Organisation Ausgaben in Milliardenhöhe verursachen. Es reicht ihm also nicht, im Zusammenhang mit der Maut mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Sand gesetzt zu haben, nein er muss noch eins draufsetzen. Das sind also die „Erfolge“ dieses aalglatten Politikers, der es obendrein mit der Wahrheit dem Parlament gegenüber nicht so genau nimmt.

Diesem Mann und seinem ehemaligen Parteivorsitzenden in einer Wochenzeitung mit einer Auflage von ca. 580.000 Exemplaren so eine Plattform zu geben, ist mehr als man den Leserinnen und Lesern der DIE ZEIT zumuten sollte! Beide Herren werden sich niemals die Mühe machen, auch nur einen Blick in die DIE ZEIT zu werfen, denn dies würde ja zur dringend notwendigen Horizonterweiterung dieser zwei Minderleister beitragen, was diese aber gar nicht wollen. Dass ich das Kündigungsschreiben doch nicht verfasst habe, lag neben vielen anderen Artikeln vor allem an der Abhandlung von ZE DO ROCK zum Thema Sprachumbau und gendern (Feuilleton, Seite 49)! Dieser Artikel versöhnte mich wieder mit der DIE ZEIT, so wie es viele andere auch tun! – Volker Loch

 

Wie kann ein Bundesminister derart gegen Gesetzmäßigkeiten und Vernunft argumentieren und handeln? BM Scheuer: „Das System der Richtgeschwindigkeit hat sich bewährt, wir haben gerade mal eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 km/h, 30 Prozent des Autobahnnetzes sind schon tempolimitiert.“ Herr Minister, somit spricht überhaupt nichts gegen Tempo 130: weniger Verbrauch (Physik), weniger Schadstoffausstoß (Chemie), weniger Lärm (Akustik), geringere Differenzgeschwindigkeiten, geringere Bremswege mit weniger Toten und Verletzten (Physik, Mathematik und Verstand), weniger Hinweisschilder (Aufmerksamkeitsmerkmal und Kosten).

BM Scheuer: „Und mit dem E-Auto fährt man tendenziell langsamer.“ Herr Minister, und deshalb kein Tempolimit 130? Woher nehmen Sie diese Logik? BM Scheuer: „Mobilität – das ist halt das Gegenmodell der Grünen – hat für mich mit Freiheit zu tun.“ Herr Minister, dazu fällt mir nichts mehr ein. BM Scheuer: „In Deutschland muss man immer irgendwas vorgeben, Verbote, Beschränkungen oder Verteuerungen. Das ist nicht mein politisches Modell.“

Herr Minister, deshalb sind Sie in dieser Hinsicht eine politische Fehlbesetzung und solidarisieren sich direkt oder indirekt mit: Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Afghanistan, Nordkorea, Haiti, Mauretanien, Somalia, dem Libanon, der Isle of Man und den indischen Bundesstaaten Vanuatu, Pradesh und Uttar. Das sind neben Deutschland die einzigen Staaten bzw. Teilstaaten auf der ganzen Welt (von etwa195) mit freier Fahrt für freie Bürger? Mehr Dummheit und Ignoranz geht nicht; wohlbemerkt, bei „gegen Tempolimit auf Autobahnen“. Abgewandelt nach Goethe: Herr Minister Scheuer, es wäre so leicht, den falschen Weg zu meiden!Rüdiger Weis

 


 

 

Leserbriefe zu „Der Zweifel. Katastrophe, aber ohne Natur“ von Fritz Habekuß

 

Ich habe so eben den Kommentar von Habekus gelesen .Interessant. Nur die Formelierung “ ..verschließt der Kanzlerkandidat von CDu/CSU im Wahlkampf die Augen vor der Klimakrise…“ ist eine Unverschämtheit. – Dieter Herten

 

Fritz Habekuss schreibt im Buch „Wissen“ über den hinlänglich bekannten Zusammenhang zwischen Extremwetterereignissen und globalem Klimawandel. Am Ende des Textes behauptet Haberkuss tollkühn und ohne jeden Beleg: „Und in Deutschland verschließt der Kanzlerkandidat von CDU/CSU im Wahlkampf die Augen vor der Klimakrise.“

Diese – wie gesagt unbelegte – Behauptung ist frei erfunden. Armin Laschet war der erste Politiker, der am 15. Juli nach der Hochwasserkatastrophe in Hagen den Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und dem Klimawandel hergestellt hat. Zitat Tagesschau.de vom 15.7.: „Seine Schlussfolgerungen: Mehr Tempo bei den Klimaschutzmaßnahmen – europäisch, bundesweit, weltweit. Und: „Mehr Dynamik für den Klimaschutz“. Man fragt sich, warum in der ZEIT die journalistische Kompetenz von Ausgabe zu Ausgabe geringer wird, und krude Feindbilder von Fridays for Future verbreitet werden. – Manuel Andrack

 

Die aktuelle Berichterstattung in der Presse (nicht nur in „DIE ZEIT“) über das Katastrophenhochwasser in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern lässt eine gewisse „Geschichtsvergessenheit“ erkennen, die mich veranlasst, eben dieser Geschichtsvergessenheit entgegenzuwirken und auf den beigefügten Bericht zur „Sintflut des Mittelalters“ oder der „Magdalenenflut“ von 1342 in Mitteleuropa hinzuweisen.

Dieser Bericht belegt, dass es unabhängig von aktuellen Klimaentwicklungen schon immer Wetterereignisse – Klimaentwicklungen und Wetterereignisse müssen auseinandergehalten werden – gab und geben wird, die aktuell eingetretene und vorstellbare Niederschläge und dadurch ausgelöste Katastrophenfluten weit übertreffen. Die Wassermassen der Magdalenenflut von 1342 entsprachen dem 50- bis 100- fachen (!) des Hochwassers an der Oder 1997 oder der Elbe 2002 und 2013. Weite Landstriche Mitteleuropas wurden nachhaltig verwüstetet, und durch Erosionen gingen geschätzte 13 Milliarden Tonnen Boden verloren. Etwa ein Drittel der Bodenerosion der letzten 1500 Jahre vollzog sich während der Magdalenenflut.

Zu dieser Zeit im 14. Jahrhundert waren die Flüsse mit der Ausnahme von Brücken und Mühlkanälen noch nahezu unverbaut und die Landflächen kaum versiegelt. Dennoch begünstigten witterungsbedingte Bodenbeschaffenheit und Landbewirtschaftung in Verbindung mit ausgedünntem Waldbestand (der Waldbestand war um mehr als 50 % geringer als heute) den schnellen Abfluss der Niederschläge und führten zu bisher nicht gekannten zerstörerischen Fluten mit geschätzten mehreren zehntausend Todesopfern.

Es war die wohl größte Naturkatastrophe in Mitteleuropa der letzten 2000 Jahre! Anschließende Missernten und Hungersnöte waren womöglich die Wegbereiter der Pestepidemien, die ab 1347 Mitteleuropa heimsuchten. Unabhängig von der aktuellen Debatte über Klimaveränderungen und den Diskussionen über Strategien im Katastrophen- und Hochwasserschutz müssen wir beachten, dass die Vielfalt meteorologischer Einflussparameter aus der „Wundertüte“ der Natur uns jederzeit noch Schlimmeres bescheren kann, was die Flut von 1342 mit Nachdruck bestätigt.

Hier nur mit gewässerökologischen oder naturschutzfachlichen Maßnahmen und Anstrengungen für den Klimaschutz reagieren zu wollen, wird den Gefahren nicht gerecht. Schon nach der Elbeflut von 2002 forderten z.B. Naturschutzverbände Deichrückverlegungen, Auenprogramme und alte Flussdynamik „damit man das Wasser nicht fürchten muss“ – ein Ansatz, der leichtfertig Menschenleben und Sachwerte gefährdet und bereits durch die Ereignisse der Magdalenenflut von 1342 komplett widerlegt wird, denn zu der Zeit war die gewünschte alte Flussdynamik ja noch vorhanden.

Wer an Ufern, in engen Flusstälern oder auch in niedrigen Küstengebieten siedelt, muss, auch wenn es über Jahrzehnte oder Jahrhunderte nicht eintritt, das Wasser immer fürchten, denn plötzlich kann es, wie aktuell leider eingetreten, kommen! Ein allumfassender Schutz gegen solche Katastrophen ist unmöglich, aber wir können und sollten uns durch Warnsysteme und Schutzmaßnahmen besser wappnen. Wenn wir aktuell den Hochwasserschutz zum Schutz von Menschenleben und zur Sicherung der immensen Vermögenswerte der Verkehrs- und Wirtschaftsinfrastruktur, der Kulturgüter und der Wohnbebauung verbessern wollen, müssen wir Gewässerökologie und technischen Hochwasserschutz miteinander kombinieren. Ohne Bauen kein Hochwasserschutz! Auch bei einer Deichrückverlegung muss gebaut werden.

Grundsätzlich fängt Hochwasserschutz mit Rückhaltemaßnahmen am Oberlauf möglichst im Quellgebiet eines Gewässers an und schließt die Überprüfung der Bebauung in engen Flusstälern mit Hochwasserüberschwemmungskarten zur Risikoeinschätzung mit ein. Rückhaltebecken und Talsperren sollten betriebssichere Hochwasserentlastungen aufweisen, die z.B. nicht durch Treibgut blockiert werden können. Deichrückverlegungen können dazu genutzt werden, gezielt zu flutende Hochwasserentlastungspolder zu schaffen, um Hochwasserspitzen möglichst wirksam zu kappen, wie z.B. beim Elbehochwasser 2002 durch eine gezielte Flutung der Havelpolder eindrucksvoll bewiesen wurde.

Steuerbare Hochwasserentlastungspolder haben eine sehr viel größere Wirkung auf die Kappung einer Hochwasserabflussspitze als Auenwälder nach einer Deichrückverlegung, denn der Auenwald ist vor Eintritt des Spitzenabflusses bereits eingestaut, kann daher nur noch wenig Wasser aus dem Spitzenabfluss zurückhalten. Durch eine gezielte Flutung können Abflussspitzen und Wasserstände bei den Unterliegern deutlich reduziert werden. Diese Hochwasserentlastungspolder könnten durch gezielte Flutungen bei kleineren Hochwässern so gesteuert werden, dass die gewässerökologische Funktion eines Auenwaldes voll zur Geltung kommt. So können gewässerökologische und hochwassertechnische Maßnahmen sinnvoll kombiniert werden.

Packen wir es an, denn nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser! Zusätzlich sei darauf hingewiesen (nachzulesen bei WIKIPEDIA), dass es z.B. an der Ahr Katastrophenhochwasser mit vergleichbarer Verwüstung bereits am 21. Juli 1804 (damals starben 63 Menschen) und am 13. Juni 1910 gegeben hat. Hierbei waren im Juli 1804 die Wassermassen und Pegelstände noch deutlich höher als das aktuelle Hochwasserereignis – Geschichtsvergessenheit / Kilmawandel!? – Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten

 

Bitte bestellen Sie Ihrem Mitarbeiter Herrn Habekuss , er möge bevor er sich zum Schreiben niederlässt mal gelassener sein Thema überdenken ! Was der Herr in seinem kurzen Kommentar dort anführt ist schlichtweg dummes Zeug ! Klimakrise hin oder her , die aktuellen Feuer allerorten sind wohl der Wärme anzulasten aber wie erwiesen , durch Fahrlässigkeiten provoziert usw. wie etwa auch Folge von Blitzeinwirkungen oder unaufgeräumten Unterholzes wie z. B. in den australischen Eukalyptuswäldern … brennen tut es weltweit das ganze Jahr ; fliege man nach Südafrika , so wird der neugierige Reisende beim Hinabstarren in den südl. Savannengebieten Busch und Grasbrände sehen !

Von den jüngsten Regenereignissen im kleinen Deutschland mal abgesehen ! Wie blöd muß man sein um solch lokale Wetter mit einem globalen Temperaturanstieg von + 1,3° C zu verknüpfen ???? Was soll dieses hysterische Gezeter eines „Weltklimarates „ der seine Beweise und Thesen nach den Wünschen irgendwelcher Interessengruppen oder von Angst getriebenen Zeitgenossen zusammen schustert . Die Mehrzahl dieses Gremiums sind ohnehin keine Wissenschaftler ! Das jüngste Mitglied soll ja der Papst sein – ein Experte in Sachen „Fegefeuer“ !

Weiß der Herr Habekuss denn nicht , daß mittels Eiskernbohrungen auf Grönland in 3000 m unter dem Packeis Reste von Wäldern gefunden wurden — übrigens von veritablen Wissenschaftlern — irgendwann war der Planet schon einmal eisfreier , unabweisbar ! Das ganze Klimagetöse ist ein Werk von ideologisch bornierten Paranoikern a`la Schellenhuber ! Traurig , daß eigentlich gut ausgebildete Zeitgenossen wie Herr Habekuss diesen modernen Rattenfängern auf den Leim gehen ! – Klaus Schindler

 

Ich zäume mal Ihren Bericht vom Schwanz auf. Natürlich ist es das Werk der Menschen ,wenn in Griechenland und der Türkei mafiose Organisationen Brände legen. Dafür spricht das gleichzeitig an mehren Orten diese entstanden sind. Und Hochwasser Schäden sind eine Folge immer stärkeren Besiedelungen in Überschwemmungsgebieten, da dort die Grundstückspreise sehr niedrig liegen. Es hat aber nichts mit der CO2-Märe zu tun, die von Politikern, Scharlatanen und unbedarften, einfältigen Journalisten verbreitet wird um Otto Normalverbraucher besser manipulieren zu können.

Das ist echte Politik aber hat mit Physik nichts zu tun wie sie behaupten. Von Physik scheinen Sie nicht besonders viel zu verstehen, wenn Sie nicht mal das Henrysche Gesetz bis heute behirnen. Zur Auffrischung ihrer Physikkenntnisse in physikalischer Chemie habe ich Ihnen im Anhang diese nochmals dargelegt!! Nichts für Ungut. Lernen Sie Physik ,das macht sie glaubwürdiger. – Dr. H. P. Schiefer

 


 

 

Leserbriefe zu „Wie viel Prozent braucht ein Kanzler?“ von Peter Dausend

 

Ein Klasseartikel, der deutlich macht ,wie unberechenbar Politik ist. Mit wahlentscheidend werden m. E. sein: – wie wenig Herr Laschet in den Medien zu sehen ist, – je weniger Frau Baerbock Bücher schreibt, – das sich die Linke bewusst macht, dass sie eine Regionalpartei ist, – Herr Söder die Kirche im Dorf läßt und – je mehr Olaf Scholz Kanzlerkandidat kann. – Bernd Ritter

 

Ich möchte an dieser Stelle mal ein ganz großes Lob an Ihre Grafik-Abteilung loswerden: die Illustration zu diesem Artikel finde ich ausgesprochen gelungen (was übrigens keine Ausnahme ist, häufig sind die Artikel sehr schön und kreativ illustriert). In diesem Fall habe ich beim Lesen des Artikels immer wieder auf die netten Cocktail-Gläser geschaut, um die vielen und teilweise verwirrenden Optionen zu durchschauen. Auch Peter Dausend liest man immer wieder gerne: fundierte Einblicke, amüsant verpackt. – Cornelia Daragmeh

 

Ein Kanzler, der nur von rund 20 % der Bürger gewollt ist, gehört nicht in dieses Amt. Da fehlt die Vertrauensbasis. M. E. wird es hohe Zeit das Wahlsystem zu ändern und den Kanzler direkt vom Volk wählen zu lassen. Dann müssen die Bürger auch mal klar bekenne, wen sie wollen. – Iman Schwäbe

 

Bisher hatte ich bei einer Bundestagswahl immer ins Schwarze getroffen. Doch diesmal machen es mir diese immer lächelnden und an unpassender Stelle lachenden Lasch-et al unmöglich, wie gewohnt das Kreuz zu setzen. Vielleicht die Gelben? Ach nein. Ihre schlecht verhohlene Vorliebe für freie Marktwirtschaft ist für mich keine Empfehlung. Sie essen zu gerne das Gelbe vom Ei selbst. Grün ist eine schöne Farbe. Sie beruhigt das Auge. Doch leider wirkt diese grüne Frau Kanzlerkandidat neben Frau Kanzler Merkel wie ein grüner Backfisch. Und ihre Verliebtheit in Sternchen qualifiziert sie gerade nicht für das angestrebte Amt.

Man stelle sich nur vor, sie hätte Erfolg. (Ich meine das nur rein theoretisch!) Alle Ministerien wären vollauf damit beschäftigt in Gesetzte, Verordnungen, usw. so viele Sternchen wie nur irgend möglich einzuflicken, dass der Sternenhimmel erblassen müsste. Da bliebe für Regierungsarbeit keine Zeit. Mein Kreuz im grünem Feld könnte hier Grabesstille anstatt regieren andeuten. Bleibt nur noch eine Farbe, die man in Erwägung ziehen könnte, das Rot. Doch leider wird auch diese Fläche immer kleiner. Wenn ich nun in dieses kleine Feld mit meinem schwarzen Stift zwei sich kreuzende Striche malen würde, dann wäre von dem Rot nicht mehr viel zu sehen.

Wäre das sinnvoll? Nun, es bleiben ja noch die Mischungen. Leider hat man bei den bunten Cocktails der Koalitionen in „Die Zeit“ vergessen umzurühren. Die Farb-Ergebnisse wären nicht appetitlich anzusehen. Aber vielleicht bringen wenigsten zwei Parteien das Wunder zu Stande und präsentieren in letzter Sekunde neue, wählbare Persönlichkeiten. Die Hoffnung stirbt zuletzt! – Horst Heinz

 


 

 

Leserbriefe zu „»Bei Natur versagt der Markt«“. Gespräch mit Partha Dasgupta geführt von Christiane Grefe und Fritz Habekuß

 

Die Erkenntnisse die der Cambridge -Ökonom Dasgupta in seinem Interview mit der Zeit vermittelt sind in der Volkswirtschaftslehre seit über 100 Jahren bekannt und werden unter der Bezeichnung INTERNALISIERUNG EXTERNER EFEKTE IN DIE MARKTPREISE diskutiert. Beim Design von Produkten wird schon lange gefordert die vielfältigen Nebeneffekte auf Umwelt, Artenvielfalt, Gesundheit ,soziale Strukturen usw. in die sogenannten Produkt – Lasterhafte aufzunehmen. Nur auf dieser Grundlage lassen sich ganzheitliche Marktpreise festlegen , die auf einer wahren Kostenstruktur aufbauen. Und auf dieser Grundlage kann der Markt sehr wohl eine wichtige Steuerungsfunktion auch bezüglich der Erhaltung der Natur erfüllen . Es muss nur konsequent umgesetzt werden. – Dr. Roland Haselmann

 

Wie legt Herr Kollege Dasgupta die ökologische Pro-Kopf-Obergrenze für die Nutzung eines großen, aber beschränkt nutzbaren Ökosystems fest, wenn die Weltbevölkerung weiter von heute knapp unter 8 auf bald 10 Milliarden Menschen wächst? Diesen Punkt kann jeder denkende Mensch seit vielen Jahren sehen, und „Changed land use“ ist seit der CoP 7 in Marrakesch 2001 als ernstes Klimaproblem anerkannt.

Wie schon in seinem mit Kollegen G. Heal 1979 verfassten Standard-Lehrbuch (wo er den Ver¬-schleiß der Kapitalgüter ignorierte und neben einer konstanten Bevölkerung auch „dramatisch geschönte“ Substitutionsmöglichkeiten in der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion unterstellte) geht er hier von einer für die nächsten Jahrzehnte realitätsfremden Annahme aus. – Prof. Emeritus Dr. Wolfgang Ströbele

 

Weiteres Wirtschaftswachstum für eine weiter wachsende Weltbevölkerung? Beides muß schrumpfen! Wie sonst wollen wir 30% Wildnis auf unserer Erde erhalten oder neu entstehen lassen – wo eigentlich 50% angemessen wären, damit alle Lebewesen unserer noch artenreichen Flora und Fauna wenigstens den gleichen Raum einnehmen können wie wir Menschen? Stattdessen stoßen wir immer weiter in unberührte Natur vor, versiegeln immer mehr Boden durch Häuser- und Straßenbau!

Als spärlichen Ausgleich dafür können wir nicht einmal unsere Dächer begrünen, denn auf ihnen thronen bereits Solaranlagen, die unseren wachsenden Ökostrombedarf decken sollen! Unsere größte, unaufschiebbare Herausforderung wird aber sein, daß alles, was wir herstellen, verbrauchen und irgendwann entsorgen müssen, wieder rückstandsfrei in den Kreislauf der Natur übergeht! Nur die Luft zum Atmen ist frei – alles andere hat seinen Preis! Mit freundlichen Grüßen! – Dr. med. Ulrich Pietsch

 


 

 

Leserbriefe zu „Vorsicht!“ von Mark Schieritz

 

Nach dem Lesen des Satzes : „Die vierte Welle trifft den Kontinent mit voller Wucht.“ habe ich 5 Sekunden gebraucht um Ihre Aussage mit der ZEIT Seite: https://www.zeit.de/wissen/corona-karte-deutschland-aktuelle-zahlen-landkreise zu verifizieren. Australien hat heute eine Inzidenz von 6,5. Was haben wir den dann in Deutschland bei einer Inzidenz von 20 …. Einen Tsunami?

Dazu würde mich, als logisch denkenden Menschen, erfreuen wenn Ihnen als Journalist, bei der Aussage „wenn sich die Corona Lage verschärft, werden auch Tests nicht mehr anerkannt“ die Nackenhaare aufstellen würden und Sie diese groteske Unlogik zerpflücken. Wenn die Tests dann nichts mehr nutzen…. warum machen wir diese Tests dann seit Monaten? Da geht es nur um Druck auf Impfskeptiker und Diskriminierung.

Wenn Sie auf der prominenten 2. Seite solche Corona Angst schüren (z. B. auch: Corona so ansteckend wie Windpocken) dazu im Artikel Werbung für die Impfung als alleinige Lösung machen, dabei aber Ihre Behauptungen so hanebüchen schlecht recherchieren, dann frage ich mich wozu dient das? und warum bezahle ich für so eine Meinungsmache eigentlich ein Abonnement? – Ralf Steinbrenner

 

Der nächste Bär steht schon zum Aufbinden bereit! Welle Delta 4 wartet derweil in den Startlöchern, und auf den Startschuss. Die gute Fee ist arbeitslos geworden, mit dem Impfstatus hat sie ihre Zauberkraft verloren, Wünscheerfüllen geht einfach nicht mehr. Und das Kubicki-Orakel orakelt aus der Ferne: „Lasset euch bitte weiterhin für strohdumm verkaufen“! – Klaus P. Jaworek

 

Auch dieser Artikel verliert sich in diffusem Nebel. Es wird keine Perspektive des Lebens mit Corona auf Dauer aufgezeigt. Es kann doch wohl nicht mit den chaotischen Beschränkungen und Lockerungen weitergehen! Vor allem, weil aus den Erkenntnissen über die Impfungen und der Impfquote, die ab Oktober nicht mehr entscheidend gesteigert werden kann, ein klares Ziel formuliert werden kann. Es wird, um ein Modewort zu benutzen, mit einer gespaltenen Gesellschaft weitergehen: Geimpfte und nicht Geimpfte.

Nach völlig einleuchtenden Ausführungen von Epidemiologen, werden die nicht geimpften Menschen unweigerlich früher oder später infiziert und genesen danach in den allermeisten Fällen. Folglich sind dann in einer absehbaren Zeit alle Menschen entweder geimpft oder genesen und damit immun. Die Herdenimmunität ist damit hergestellt. Dabei muss nicht so leichtsinnig verfahren werden wie in England und in den Niederlanden. Erforderlich ist ein Plan, Beschränkungen so in Stufen aufzuheben, dass die Krankenhausbelastungen beherrschbar bleiben.

Das kann durchaus flott erfolgen, da die Auswirkungen alle 2-3 Wochen ausgewertet werden können, um die nächste Stufe der Lockerungen einzuleiten. Freiheit bis Ende 2021 ist erreichbar! Warum beleuchtet Wolfgang Schiernitz solche Aussichten nicht? Damit die Lage danach stabil gehalten werden kann, sind allerdings Lernprojekte aus Maßnahmen erfolgreicher Länder erforderlich. Anmerkung: Folgeimpfungen müssen so gut klappen wie die derzeitigen Impfaktionen! – Siegfried Veile

 


 

 

Leserbriefe zu „Ist die Inflation gefährlich?“ Streit von Otmar Issing und Moritz Schularick

 

Die Argumente Otmar Isings waren einleuchtend. Eine Inflation kann schnell aus dem Ruder laufen, wie nicht nur die Erfahrung aus den 20er Jahren des vorigen Jhs zeigt. Sicher sind die Verhältnisse nur bedingt vergleichbar, aber sie hat damals die Sparer völlig enteignet! Aktien – und Immobilienbesitzer gingen schadensfrei aus der Misere hervor! Es kann doch nicht sein, dass allein die Sparer die Zeche zahlen – und es sind mehrheitlich die „kleinen Leute“, die es trifft. Auch das gab es in der Wirtschaftsgeschichte noch nie, dass Sparer nicht nur „Null – Prozent Zinsen“ bekamen, nein, sie müssen sogar teilweise noch „Negativzinsen“ zahlen, während sich Aktienbesitzer immer höherer Gewinne erfreuen können.

Und jetzt möchte Herr Schularick munter in die Inflation marschieren, obwohl die Europäische Bundesbank doch schon seit Jahren enorme Geldmengen im Übermaß in den Kreislauf gepumpt hat und es weiterhin tun wird! Sein Argument: „Es gibt immer Gewinner und Verlierer. Vor allem Gläubiger und Besitzer von Sparguthaben verlieren bei unerwartet höherer Inflation. Besitzer von Immobilien und Aktien kommen meist unbehelligt davon“! Solche Aussagen sind zynisch, obwohl Herr Schularick weiß, dass die SparerInnen das Fundament der Finanzwelt bilden.

Warum schafft man nicht ein System, das alle an der Inflation beteiligt und nicht nur eine Gruppe, die zudem noch am unteren Ende der Besitzer von Vermögen stehen! Und eine Inflation kann bei Übertreibungen zum Selbstläufer werden, die dann nicht mehr effektiv beherrschbar ist, frei nach Goethes Zauberlehrling… „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los“! – Helmut Philipp

 

Im Artikel zerbrechen sich zwei Geldexterten den Kopf,ob Inflation gefährlich ist. Dem einen macht sie Sorgen,der andere meint ,wir Europäer könnten uns das gelassen ansehen.Das „gelassen ansehen“ soll hier lieber gar nicht diskutiert werden. Das könnte eine Unterlassungsforderung bringen. Und der andere macht sich Sorgen. Was auch sonst? Inflation ist immer Beschiss. Nur einige können fett abkochen dabei. Ansonsten Vernichtung von Vermögen und Werten,Arbeitslosigkeit,Not und Kummer. Bis zum Selbstmord. – Hans-Emil Schuster

 

An diesem Streitgespräch erkennt man, dass akademische Buchhalter nicht wissenschaftlich sektoral, sondern als eine Mischung von Historikern, Bankern, Pädagogen und Soziologen – also ungeheuerlich beliebig – argumentieren. Deshalb erkennt man als geneigter Leser keinerlei Handlungsempfehlungen in Zeiten unstrittiger Inflation, sondern lediglich das allseits bekannte „scheinakademische“ Kauderwelsch ohne jegliche Verantwortung für das Gesagte. – Jürgen Dressler

 


 

 

Leserbriefe zu „Friedhof der Wiederkäuer“ von David Hugendick

 

Man müsste eigentlich von einem Zeitjournalisten eine gewisse geographische Bildung voraussetzen. Bad Dürkheim ist eine malerische Kurstadt mit den besten Weinlagen Deutschlands und Freinsheim ist ein über 1000 Jahre altes Städtchen in Rheinland Pfalz. Besuchenswert !!! Aber in ihren Berichten geht es ja nur um Berlin und Hamburg. Alles andere existiert für die Zeitjournalie nicht. Etwas mehr Bildung oder auch mal einen Artikel nach Richtigkeit zu prüfen, wäre angebracht. – W. Fritz

 

Zu der launigen Meldung über die Schafe in Irland muss leider angemerkt werden, dass der Blick aus Hamburg in den Fernen Süden ja offenbar doch zu einigen Ungenauigkeiten führt (vielleicht nicht überraschend; während eines Zeltlagers auf Langeoog beschied mich schon in den Achtzigerjahren ein norddeutscher Jugendlicher, alles südlich von Köln sei Bayern). In Zeiten von Google wäre aber vielleicht doch eine kurze Recherche angebracht gewesen. Freinsheim und Bad Dürkheim liegen mitnichten in Baden-Württemberg, sondern in Rheinland-Pfalz. Nichts für ungut! (Oder wie mein Fahrlehrer vor 35 Jahren auf gut Pfälzisch zu einem anderen Verkehsteilnehmer sagte: „Du hosch kää Ahnung, awwer es macht nix.“) – Corinna Friesen

 


 

 

Leserbriefe zu „Medaillen sind doch nicht alles“. Gespräch mit Max Hartung geführt von Christof Siemes und Christian Spiller

 

Der Säbelfechter Max Hartung hat also „ein paar Ideen für die Zukunft des deutschen Sports“. Habe ich auch. Mehr Bolzplätze, mehr Schwimmbäder, mehr Sportunterricht für unsere Kinder und Jugendlichen. Davon profitierte letztlich die ganze Gesellschaft und nicht nur ein paar Hochgezüchtete. – Wolfgang Burkhardt

 

Die olympischen Reitwettbewerbe – insbesondere Vielseitigkeit (früher „Military“) und Dressur – haben sich – ähnlich wie Hochseeregatten und Formel 1-Rennen – wieder einmal als Materialschlachten erwiesen, wobei das Material in diesem Fall die hochgezüchteten und aus meiner Sicht bedauernswerten Pferde sind, die sich nur die Mitglieder einer winzigen Elite aus einigen wenigen Ländern leisten können (weswegen auch immer dieselben Damen und Herren, meist schon in fortgeschrittenem Alter, die Siege unter sich ausmachen). Damit dies so bleibt, werden Personen, die nicht über den richtigen „Stallgeruch“ verfügen, wie z. B. seinerzeit der Polizist Balkenhol, auch gern einmal weggeekelt. Das alles hat nichts mit dem olympischen Gedanken von „der Jugend der Welt“ zu tun. Höchste Zeit, dass diese zirzensischen Darbietungen aus dem Programm der olympischen Spiele verschwinden. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann

 


 

 

Leserbriefe zu „Pillen statt Kippen“ von Theresa Rauffmann

 

Als ixh das Wort JAGD im Titel las habe ich gedacht,das wird hier was für Jäger und Förster.Aber neim,es sind Banken und Geldinstitute, die Strafzinsen auf Sparkonten nehmen wollen. Warum auch nicht? Wer jetzt herumjammert,hat vielleicht das Kleingedruckte im Vertrag nicht genau gelesen. Merkwürdig ist nur, hier ist präzis vom Kleinsparer die Rede.Was ist ein Kleinsparer? Nehmen wir mal an, der hat eben nur ein kleines Sparkonto.Da machen die Strafzinsen auch nicht viel aus.Vielleicht sogar von der Steuer absetzbar? Als Sonderbelastungen. Eben,Kleinvieh macht auch Mist. – Hans-Emil Schuster

 

Aa bleibt halt nur das Geld von der Bank zu nehmen – bis auf eine kleinen Rest für die laufenden Abbuchungen. Und a lässt sich evtl. noch was in Barzahlung transformieren. So lassen sich den Banken hunderte Milliarden Euro entziehen. Mal sehen wie dumm die dann aus der Wäsche gucken. – Iman Schwäbe

 


 

 

Leserbriefe zu „Wie wird denn hier gelernt? Endlich anders“ von Martin Spiewak

 

Ich hatte gerade die Zeit Ihren Artikel in der Zeit vom letzten Donnerstag zu lesen. Ich möchte Sie gerne auf folgende Spur bringen, die Ihnen sicherlich nicht neu oder fremd ist: Die Laborschule und das Oberstufenkolleg hier in Bielefeld verfolgen solche Raum- und Lernkonzepte schon seit annähernd 50 Jahren. Ein kleiner Hinweis auf diese Schulen wäre wünschenswert gewesen – so bekommt man den Eindruck, dass das alles ganz neu und anders ist, obwohl das alles schon lange zuvor gedacht wurde. – Peter Kraege

 

Mit seinem Beitrag greift Martin Spiewak ein brennendes Thema der Bildungspolitik und Schulpädagogik auf. In der Tat: Da heute der Schritt von der Belehrungsanstalt Schule zu einem Raum des vielfältigen Lernens und des entwicklungsförderlichen Lebensorts junger Menschen notwendig geworden ist, brauchen Lernende wie Kollegien Schulräume, die der neuen ‚Lernarchitektur‘ angemessen sind. Insofern geben die von Spiewak zitierten Beispiele interessante Einblicke in lebendige Lernkulturen im Kontext geöffneter Schularchitektur. Allerdings überspannt der Verfasser den Bogen erheblich, wenn er suggeriert, die Beispiele seinen repräsentativ für eine neue „Welle des Schulbaus“, die durch die Bundesrepublik rollt.

Spiewak bastelt eifrig an Klischees, wenn er behauptet, dass „traditionelle Flurschulen heute keiner mehr plant“ und „dass selbst in den meisten Gymnasien der klassische Frontalunterricht im 45-Minuten-Takt passé“ sei. Jenseits der vom Autor gennannten Ballungszentren sieht die pädagogische Welt der Schule anders aus. Moderne Schulgebäude sind auch keine Räume, an die sich das pädagogische Personal „gewöhnen“ muss. Vielmehr fordern sie einen anstrengenden und langjährigen Prozess des Lernens und der Einstellungsänderung heraus. Mit der „Phase null“, einem Klärungsprozess aller Beteiligten (auch der Architekten) vor der Entwurfsphase, deutet Spiewak in die richtige Richtung. Freilich wüssten die geneigten Leserinnen und Leser gern, wie und von wem dieser anspruchsvolle Lernprozess professionell moderiert werden kann – dies bleibt leider offen. – Prof. em. Dr. Wolfgang Schönig

 


 

 

Leserbrief zu „Torten der Wahrheit“ von Katja Berlin

 

Die aktuelle ZEIT-Ausgabe Nr. 32 umfasst 66 Seiten. Das ergibt eine Fläche von insgesamt. 14,157 qm. Davon nimmt die Rubrik „Torten der Wahrheit“ nur einen Anteil von 0,025 % der Fläche ein (0,036 qm). Das ist wenig, aber im Ergebnis überragend! So viel Wahrheit auf so wenig Raum. Es ist jede Woche wieder ein Genuss! Danke! – Ulrich Wittmaack

 


 

 

Leserbrief zu „»Konservative wollen, dass das Morgen genauso ist wie das Heute«“. Gespräch mit Edmund Fwacett geführt von Matthias Krupa und Jörg Lau

 

Wenn man die Gemengelage der Gegenwart ausschließlich aus der Betrachtung der Vergangenheit heraus verstehen will, so läuft man Gefahr, den Einfluss neuer Entwicklungen zu übersehen. Einer dieser neuen Aspekte ist die mittlerweile für jeden offensichtliche, wenn auch noch teilweise verdrängbare Gefährdung unserer Lebensgrundlagen. Es reicht daher nicht mehr aus, es ist sogar eher irreführend, politische Gruppierungen hinsichtlich ihrer Einstellung zum Fortschritt auseinander zu dividieren.

Diese Klassifikation mag historisch berechtigt sein. Sie ist dennoch ungeeignet für die Gegenwart. Die Nutzung von fossilen Energieträgern und großflächig ausgebrachten Ackergiften sowie die nahezu unbegrenzte Mobilität von Menschen und Waren sind bzw. waren fortschrittliche Entwicklungen, die einen erheblichen Anteil an den erdhistorischen Krisen des Klimawandels und des Artensterbens haben. Auch wenn diese Entwicklungen für eine relativ kurze Zeitspanne und für viele Menschen erhebliche Annehmlichkeiten erzeugten, so werden die kommenden Generationen mit eher zwiespältigen Gefühlen auf diese Zeit zurücksehen. Unsere Hinterlassenschaften sind ein schweres Erbe, das bewältigt werden will.

Konservativ zu sein, heißt heute nicht nur, den persönlichen, womöglich privilegierten Lebensstil zu bewahren. Konservativ zu sein, heißt heute auch, das Klima des Holozäns zu bewahren, welches uns günstige Bedingungen für die Landwirtschaft bot und somit die Grundlage all unserer Errungenschaften war. Konservativ zu sein heißt heute, die Artenvielfalt zu bewahren, in deren Komplexität wir eingebunden sind und von der wir uns nicht einmal auf dem Mars emanzipieren könnten.

Kurz gesagt: Bezüglich Klima und Artenvielfalt wünsche ich mir tatsächlich, dass das Morgen genauso ist wie das Heute, zumindest wenn Sie mit dem „Morgen“ einen Zeithorizont in´s Auge fassen, der menschlichen Perspektiven entspricht. Bezüglich unseres Lebensstils wünsche ich mir die Art von dringlich erforderlichem, positivem Fortschritt, die notwendig ist, um dieses Ziel zu erreichen. Das wird auch meinen persönlichen Lebensstil erheblich verändern.

Ob dieser Fortschritt ein „immer mehr“ sein kann, wage ich zu bezweifeln. Neben Energiewende & Co wäre es daher in meinen Augen ein wichtiger Fortschritt, eine kritische Haltung zu entwickeln gegenüber dem Basis-Versprechen der Aufklärung, alles Wünschenswerte technisch zu ermöglichen. Das entspräche sozusagen der grundsätzlichen Bereitschaft zum Verzicht auf die Unendlichkeit. Ohne diesen Fortschritt wird´s nicht gehen, das sage ich getrost voraus. Alles andere wäre in gewisser Weise konservativ und würde das Morgen dennoch einschneidend verändern. Bin ich nun liberal oder konservativ, was meinen Sie? – Dr. Christian Voll

 


 

 

Leserbrief zu „Orientali(sti)sch“ von Elisabeth Knoblauch

 

Zu dem Beitrag Orientali(sti)sch von Frau Knoblauch: Es ist noch erwähnenswert, daß Edward W. Said Mit-Initiator und Förderer, zusammen mit Daniel Barenboim, des West-Östlichen Divan Orchesters war. Die Stiftung, die das Orchester unterhält, trägt die Namen von Said und Barenboim. – Hartmut Wagener

 


 

 

Leserbrief zu „Raus aus der Isolation“ von Viola Kiel

 

Obwohl ich selbst GdB 90 habe und während meiner Berufszeit Vertrauensfrau der behinderten Lehrkräfte war, bin ich über die Pädagogische Hochschule in Heidelberg sehr befremdet. Wie kann man Menschen mit geistiger Behinderung an einer Hochschule beschäftigen, nur damit sie über ihr schweres Schicksal berichten – können die angehenden Lehrkräfte nicht in eine Behindertenwerkstatt gehen, um sich ein Bild von dem Los der Betreffenden zu machen, wenn sie unbedingt Anschauungsmaterial benötigen?

Wie steht es mit den Gemeinschaftskundenlehrern, werden sie demnächst nach Weißrussland oder Iran gehen müssen, um den Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie zu verstehen? Und Geschichtslehrer, die über Kriege unterrichten, müssen dann unbedingt in die Kriegsregionen ziehen? Geistig Behinderte als Dozenten- was für ein Anschauungsmaterial! Ich begreife das nicht. – K. Göggel

 


 

 

Leserbrief zu „»So irre bin nicht mal ich«“. Gespräch mit Gene Simmons geführt von Christoph Dallach

 

Da schau mal einer an, ein maskierter Rockmusiker, der sich als ein Fan von Angela Merkel outet, der in Merkel eine schlaue und umsichtige Politikerin sieht. Da gilt dann die Redensart, dass die Prophetin („Merkel“) in der Fremde eben mehr gilt, als im eigenen Vaterland! Gut die Gruppe KISS kommt schon seit fast 50 Jahren maskiert daher; bei uns wurde diese Maskerade erst 2020 eingeführt und ganz unfreiwillig als Pflicht vorgeschrieben. „Die Extasen, die wirklich gute Rockmusik auslösen kann, haben mich immer mit Neid und Bewunderung erfüllt.“ (Hermann Nitsch, *1938, österreichischer Maler & Aktionskünstler) – Klaus P. Jaworek

 


 

 

Leserbrief zu „Durchschaut: Yukon-Delta“

 

Wieder ein schönes Bild OHNE Maßstab. Können oder wollen Sie die WISSEN Seite nicht verbessern?? – Manfred Uttenthaler

 


 

 

Leserbrief zu „Frösteln im fränkischen Sommer“ von Christine Lemke-Matwey

 

„Mein Malerei hat sehr viel mit der Anwendung eines Tieren zu tun. Auch da gibt es eine Vielzahl von Farben. Es ging mir immer um die Substanz, um die Materie der Farbe. Ich wollte in Farbe wühlen, die Farbe kneten. Am Anfang stand das Rot und auch das Blut, auch das Schwarz. Und später habe ich alle Farben des Regensbogens eingesetzt.“ (Hermann Nitsch, *1938, österreichischer Maler & Aktionskünstler)

Der Dirigent Pietari Inkinen dirigiert sich vielleicht einen „Wolf“, aber trotzdem sind die Opern von Richard Wagner nicht unbedingt mein Ding. Da schon eher die Aktionskunst von Hermann Nitsch, der kübelweise Farbe zum Nibelungen-Geschehen auf der Bühne ausschütten lässt, der sich von früh bis spät ständig in der Farbe suhlen möchte. „Ich glaube an die ewige Wiederkehr: Wir kehren immer wieder, wir sind da. Aber ich sage nicht, dass ich keine Angst vor dem Tod habe. Mir geht es wie den Kindern vor dem Einschlafen.“ (Hermann Nitsch) – Klaus P. Jaworek

 


 

 

Leserbrief zu „Das wildere Sylt“ von Jens Jessen

 

Die Aussage „Die Nummernschilder für Autos sind bekanntlich nicht regional identifizierbar“ ist so nicht zutreffend. Bei den ab 15.04.2009 neu eingeführten französischen Kennzeichen ergeben sich aus dem Heckkennzeichen sowohl Logo für die Region als auch die Ziffer des jeweiligen Départements. – Bernd-Michael Struck

 


 

 

Leserbrief zu „Reich“ von Anna Mayr

 

Dieses buch habe unter feministinnen einen Kult entwickelt, wahrscheinlich deshalb, weil frauen eine eigene tür benötigten, um alleine sein zu können. ja, das könnte einer der gründe sein, liebe frau mayr. sie schreiben weiter, dass sie davon ausgehen, die wenigsten frauen hätten das buch zu ende gelesen, es handele nämlich vorallem vom geld. frauen brauchten geld, weil nur dieses sie dazu befähige, sich selbstbewusst in der welt zu bewegen usw. Aber, liebe frau mayr, vielleicht sind ja genau deswegen viele femnistinnen von diesem buch so angetan bis begeistert! Weil es ihnen genau darum geht! und auch sie das erkannt haben, die begeisterten feministinnen. na, wie wäre es damit? – uschi hiller

 


 

 

Leserbriefe zum Titelthema „Eine Frau hört auf“ von Tina Hildebrandt und Elisabeth Raether im ZEIT Magazin

 

Hat sich die ZEIT endlich zu einem realistischeren Blick auf Angela Merkel aufgerafft? Jedenfalls Dank für die bisher treffendste Beschreibung ihrer Tätigkeit in 16 Jahren Kanzlerschaft. – Gerhard Lehmann

 

Das Merkel eine Frau ist , hat für sie selbst in den 16 Jahren Kanzlerschaft nie eine große Rolle gespielt. Schliesslich hat sie als Physikerin und in der CDU, die Dominanz der Männerwelt in ihrem Fach und in der Partei bereits kennen gelernt. In der Rolle als gewählte Kanzlerin galt es kalkulierend zu regieren, Entscheidungen zu treffen, wenn diese eine hohe Politische Bedeutsamkeit hatten.

Die großen Ereignisse in Europa und der Welt sind Beispielhaft, die Flüchtlingskrise und der Atomunfall von Fukushima. Die Bilanz in ihrer Regierungszeit als Persönlichkeit einerseits und das politische handeln andererseits, hinterlassen in der CDU – ein großes „Schwarzes Loch“ für die neue Besetzung im Kanzleramt nach dem 26. September 2021. – Thomas Bartsch Hauschild

 

Den Artikel „Merkel und die Frauen, Nach ihr..“ von Tina Hildebrandt und Elisabeth Raether habe ich mit dem allergrößten Genuss gelesen. Chapeau, die wunderbaren Formulierungen habe ich als außergewöhnliches geistiges Dessert genossen, nachdem mich meine Liebste zum Mittagessen mit Pellkartoffeln, Kräuterquark und Zucchini-Spagettis verwöhnt hat. Kann ich von der Seite 13 das Werk von Giorgio Armani käuflich erwerben? – Reinhard Hausmann

 

Sie schreiben im oa. Artikel , Angela Merkel sei die erste Frau , die es in Deutschland an die Spitze geschafft habe. Gab es nicht vor über 1000 Jahren die Kaiserin Theophanu? Und gilt nicht der Bundespräsident als Spitze des Staates? Wohl ist Angela Merkel die erste Frau , die es in der Bundesrepublik Deutschland an die Spitze der Regierung geschafft hat. – Helga Gediehn

 

Vielen Dank für Ihren Text, für Ihre Annäherung an die Kanzlerin. In den Illustrationen konnte ich mein Bild von AM nicht finden, aber doch sehr in ihrem Stück. So stimme ich ein in den Chor, den man allenthalben hört: Ich werde sie so sehr vermissen. Manche Bilder werden noch lange im Kopf bleiben – wie sie den großen Männern die Stirn geboten hat. Unaufgeregt, sachlich, beharrlich und intelligent. Die Fernsehrunde mit dem pöbelnden abgewählten Gerhard Schröder oder die Begegnung mit Donald Trump. Nicht nur durch sie, aber auch durch sie ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, dass Frauen führen (können). Dahinter sollten wir auf keinen Fall zurückfallen. – Constanze Kraus

 

Die Beantwortung der Kernfrage dieses Artikels „Was hat Frau Merkel eigentlich für sie [die Frauen] getan?“ soll den Feminismus in Deutschland stärken. Genau dieses Ziel wird leider verfehlt. Die Frage hätte lauten müssen „Was haben wir von Frau Merkel gelernt“. Vollbrachte Taten sind nicht notwendigerweise nachhaltig, die Umsetzung von etwas Erlerntem jedoch schon – vorausgesetzt, es wurde etwas erlernt. Was wir gelernt haben ist, dass es bei der Lösung von Konflikten und der konsensualen Vorantreibung von Entwicklungen stets um „die Sache“ gehen sollte und hierbei sachliche Argumente wichtiger sind als persönliche Befindlichkeiten oder die Frage nach dem Geschlecht der an diesen Prozessen beteiligten Personen.

Hiermit wurde das Ziel der Gleichberechtigung auch ohne ein Bekenntnis zur Quotenregelung nicht nur erreicht, sondern auch erfolgreich umgesetzt, zumindest von der Bundeskanzlerin als Vorbild. So wird im gegenständlichen Zeitartikel zustimmend Alice Schwarzer zitiert: »Wir wären ja alle gerne nur Menschen!« Wir haben eine Bundeskanzlerin erlebt, die sich ihrem Amt sach- und lösungsorientiert mit maximal möglichem, persönlichen Einsatz verantwortungsvoll und uneitel gewidmet hat. Dafür sollten wir ihr danken – und auch einem Bundeskanzler, wäre er ein Mann gewesen. – Veronika Somoza

 

Unterschied! Der Unterschied zwischen einem Könner und einem Wurm? – Zu sehen auf den Seiten 12 und 13, Zeit Magazin Nr. 32 vom 5.8.2021! – Manfred Hobitz

 

Gottseidank !!! Was bleibt? Die Erkenntnis, dass endlose vier Legislaturperioden im Kanzleramt keine Voraussetzung für gute Regierungsarbeit sind. Hoffnungslos festgefahren: Energie- und Verkehrspolitik, bezahlbares Wohnen, Einwanderungsgesetz, Digitalisierung und nicht zuletzt der desolate Zustand der EU für den die stärkste Wirtschaftsnation Europas kein Gegenmittel, keinen Plan hat. Machterhalt? Note 1! Statt potenzielle Nachfolger rechtzeitig zu qualifizieren, wurden diese pulverisiert oder weggelobt. Wenn Kommunikation stattfand, dann mit rhetorischem Leerlauf, garniert mit Merkelschem Worthülsensalat. Eine trostlose Bilanz. – Michael Deil

 

Ich schicke auch einen Nachruf, ich, dass ist eine Frau der Generation Frau Merkel. Wie sie in der DDR aufgewachsen aber auch mit westdeutschem Migrationshintergrund ( Familiengeschichte). Meine westdeutschen Cousinen mögen sie, es gab Aussagen wie: für sie muss man sich nie schämen. Der Großteil meiner Familie besteht nicht aus CDU-Wählern. 2017 wollte ich erstmals Frau Merkel wählen, weil sie sagte“ wir schaffen das“.

Ich habe gedacht ja, wer, wenn nicht wir. Es gab danach auch Kritik, dennoch bin ich bis heute der Ansicht, alle damaligen Maßnahmen waren richtig und „alternativlos“—-.Ich habe dann festgestellt, dass ich in Bayern Horst Seehofer wählen müsste, das ging nicht. Angela Merkel sieht Wirtschaft und Weltgeschehen pragmatisch und human zugleich, das ist in unserer Zeit richtig, P.S.: „Nachruf“ bezieht sich natürlich auf die Amtszeit als Bundeskanzlerin von Frau Merkel. – Brigitte Faber

 

Sie ist immer sie selbst geblieben, eine Frau! „Ich kenne mich ja nur als Frau“. Sie hat es verstanden, machtvolles Gehabe von Männern an sich abperlen, vorbei – und auslaufen zu lassen. Sie hat auf maskuline Durchsetzungsmethoden verzichtet und sich beispielhaft durchgesetzt mit ihrer Art der ergebnisorientierten Herangehensweise Probleme zu lösen und mit Verhandlungspartnern umzugehen.Sie ist damit zu einer der angesehendsten Frauen in Deutschland, Europa und der Welt geworden.

Sie hat überzeugend bewiesen, dass Gleichwertigkeit in der Beurteilung von Tätigkeiten und Verhalten von Frauen erreicht und dabei auf Gleichartigkeit verzichtet werden kann. Das zu erkennen, zu akzeptieren und umzusetzen sollte nicht nur von Frauen geleistet werden, sondern bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und das Ergebnis muss sein: Gleichwertigkeit! Das gilt dann auch für partnerschaftliche Beziehungen bei der Erfüllung von gemeinsamen Zielen und Vorstellungen. Das hinterlässt Merkel den Frauen. – Udo Bauer

 


 

 

Leserbriefe zu „UM DIE ECKE GEDACHT NR. 2601“ von Eckstein im ZEIT Magazin

 

Das beste Rätsel ever! Vielen Dank an Eckstein! – Prof. em. Dr. Hartmut Günther

 

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum unseres erklärten Lieblingsrätsels (Marke: immer gelöst, nie gewonnen, trotzdem wieder dabei) Wir haben uns immer wieder beim Raten vorgestellt, was Sie für einen Spaß haben müssen, wenn Sie das Rätsel entwickeln. Diesmal haben Sie sich dabei selbst übertroffen: 8 x dasselbe Hilfswort „Anis“ zu nutzen, ohne das Rätselformat zu sprengen. Chapeau! Vielen Dank für 50 Jahre Rätselfreude! – Gabi und Helmut Jahn

 

Meine Hochachtung! Sie haben sich übertroffen – und alles Bisherige auch. Acht Begriffe um ein und dasselbe Zentrum konstruiert! Damit haben Sie mir einen herrlichen Donnerstagabend beschert. – Volker Sabin

 

Da hat sich Herr Exlstein wohl selbst übertroffen mit seinem Jubiläumsrätsel und mir damit wieder einmal einen anregenden Abend geschenkt! Die ZEIT, die es bei uns zuhause schon immer gab, hat sich mir (Jahrgang 1956) als Teenager über das damals neue Magazin erschlossen und begleitet mich nun wöchentlich seit einem halben Jahrhundert. Von allen Rätseln habe ich sicherlich 2500 versucht zu lösen und schließlich dank Brockhaus und der Hilfe meiner späteren Frau noch zu Studentenzeiten auch gelöst (bis auf einige „Fransen“…), jetzt natürlich – Ehrensache! – ohne zu googeln. Woche für Woche freue ich mich immer wieder über Ecksteins raffinierte und abwechslungsreiche Fragen und hoffe, dass damit noch lange nicht Schluss ist! Vielen Dank. – Dr.Oskar Pohl

 

Zu diesem wunderbar gelungenen Rätsel möchte ich nur ein Wort sagen: „Wird vor Freude in die air geworfen!“ – Nicola Roether

 

Das Rätsel „um die Eck‘ gedacht“/hat wieder riesig Spaß gemacht./Herrn Eckstein sei Lob, Preis und Dank/für sein Genie ein Leben lang!/Wir freuen uns schon heute sehr/auf die „3000“ und noch mehr…. – Dr. Geert Engelken

 

CHAPEAU! Für das Jubiläumsrätsel ! Nr 2601 Ich kann es „KRACHEN“ lassen, ich hab’s gelöst! Nicht einfach, aber phantastisch! Ich gehöre zwar in die Reihe der „Um-die-Ecke-Denker“, aber noch nicht seit einem halben Jahrhundert, aber vielleicht seit 40 Jahren! Jeden Donnerstag große Freude! – Josef Schwenzer

 

Vielen Dank für das Rätsel! Wir haben es zu zweit nach 5 Tagen Raten gelöst!!? – Paul und Mechtild Wolff

 


 

 

Leserbriefe zu „Der Mann, der ein Rätsel ist“ von Anna Kemper im ZEIT Magazin

 

wir sind von Anfang an dabei. Seit 50 Jahren lösen meine Frau und ich Ecksteins intelligenten Rätsel und kennen die im Gespräch beschriebenen Gefühlslagen nur zu gut. Mir waren diese „verschlüsselten“ Rätsel schon durch meine englische Mutter aus britischen Zeitungen vertraut. Da das Schreiben mit Blei auf dem Papier des Magazins schwierig ist, mache ich meiner Frau und mir je eine Kopie auf Normalpapier.

In Zeiten, in denen wir eine „Eckstein-Pause“ machen, z. B. im Sommer oder wenn eine spannende Netflix-Serie läuft, sammeln sich immer einige Magazine an, so dass wir zu anderen Zeiten, wenn die Abende lang sind, einen Rätselvorrat haben und mehrere in einer Woche lösen können. Im Web nachgeschaut wird nur, wenn man den betreffenden Begriff auch im Großen Brockhaus oder Zitatenschatz finden würde. Lücken in der „Entschlüsselung“ oder einen „Fransen-Leerstand“ gibt es durch die Ergänzungen im Zweierteam ziemlich selten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass das Gehirntraining des „Um-die-Ecke-Denkens“ dazu beigetragen hat, dass wir mit über 80 geistig noch recht beweglich sind. Dem großen Unbekannten sei großer Dank gesungen!! „Und ein Mensch geht um die Ecke, den man Mäckie Messer nennt“. (Rätselfrage leicht gemacht: „Vier sind’s im Abzählvers: Einer weniger würde unserer Terrasse und uns sehr fehlen!“). – Sven Herfurth

 

Als das ZeitMagazin vor vielen Jahren einmal aus Experimentierfreude ohne Rätselseiten erschien, schrieb ich ungehalten einen Leserbrief im Stile „ wenn ihr tollen Redakteure wüßtet, wieviele Menschen euer Pfund Papier nur wegen des Rätsels kaufen …!“ Heute, ein halbes Jahrhundert später, möchte ich hinzufügen: „Wissen Sie eigentlich, wieviele (Ehe)Paare noch zusammen sind, weil sie das Rätsel nur gemeinsam knacken können?“ Ganz herzlichen Dank für unvergleichlich schöne Ratestunden! – Christian Hesselmann

 

50 Jahre, samstags 16.00 Uhr, zum Tee denken mein Mann und ich mit gleichbleibender Begeisterung um die Ecke!! Gerne noch viele Wochen: Weiter so!!! – Gudrun Carstens

 

Ja, es stimmt, mit einem Bleistift kann man nicht gut auf das glatte Papier schreiben. Aber ‚Kugelschreiber‘, wenn auch ganz dünn, ist auch nicht der wahre Jakob; denn man muss ja Probelösungen wegradieren können. Also doch Bleistift? Ja, aber nicht die handelsüblichen der Stärke HB bzw 2B, sondern weichere. 3B ist die unterste Grenze, 6B schreibt ordentlich, bis 8B. Gutes Gelingen, und bleiben Sie gesund! H.Fuss P.S. Wir Kinder (in Norddeutschland) sangen: 1-2-3-4 Eckstein, Alles muss versteck sein, Vorder mir und hinter mir — das giltet nicht: 1-2-3 – ich komme nicht! (und bei der 3. Wiederholung ganz laut: 1-2-3 — ich komme!) – Hans Fuß

 

Das war nicht unwichtig, mit meinen Vorurteilen aufzuräumen. Hatte ich doch bislang angenommen, das Kreuzen der Wörter erledige die Software, das Finden der unvergleichlich schräg um die Ecke gedachten Rätselfragen ein Team von mehreren Redakteuren. Ein einzelner Mensch mit einer Software in Basic! Kaum zu glauben. Respekt!

Das Jubiläumsrätsel haben meine Frau und ich gemeinsam bewältigt. Wir wechseln uns dabei ab – nach einem gefundenen Wort wird das Magazin umgedreht. So gelingt es in der Mehrzahl der Fälle, auch die seltenen Sachen wie „Velare“ herauszubekommen. Aber wir freuen uns regelmäßig über diese echt hintergründigen Fragen, wo man gern mal auf die falsche Fährte gesetzt wird – wie diesmal bei 15 waagerecht, „Bildhintergrundanalyse“.

Bitte machen Sie so weiter! Migrieren Sie die Software mit den Duden-Wörtern in ein anderes, geeignetes Datenbankprogramm. Sonst kann es passieren, daß Ihnen irgendwann die Hardware den Dienst versagt, was am Ende dazu führen könnte, daß Sie auf die Mithilfe des Basic-Programms verzichten müßten. Und finden Sie einen geeigneten Nachtportier, welcher dereinst ihre Arbeit fortsetzen könnte! – Volker Bastert