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USA-Timelapse: „Adventure is Calling“

Schon lange keine Timelapse mehr im Blog gehabt, und das obwohl es wahrlich nicht an Inhalten mangelt. Da ich selbst vor nicht allzu langer Zeit durch die USA gereist bin, gefällt mir diese Arbeit von Shane Black natürlich besonders gut. Gerade weil es ihm gelingt, die vielen landschaftlichen Facetten des Landes aufzugreifen.

 

Porträts aus dem Automaten: „Face-o-Mat“

Ein analoges Porträt aus einem analogen Fotoautomaten, ohne Kamera und Drucker, sondern mit einem echten Künstler versteckt hinter einer Pappwand und mit Pinsel und Bleistift bewaffnet: Das ist die Idee des Schweizer Illustrators Tobias Gutmann und seinem Face-o-Mat. Im vergangenen Jahr ist Gutmann damit um die Welt gereist und hat insgesamt rund 700 Menschen porträtiert. Dass die Ergebnisse durchaus, sagen wir, impressionistisch sind, spielt dabei keine Rolle und wird sogar durch das „Facelifting“, dass die Menschen vor dem Automaten bestimmen können, sogar noch verstärkt. Als eine Designidee und als ein Statement künstlerischer Schaffenskraft in einer digitalen Welt soll der Face-o-Mat vor allem eines machen: Freude. Das ist ihm, den Reaktionen im Video nach zu urteilen, gelungen.

 

Netzfilm der Woche: „Orange Drive“

Highschool, das bedeutet für viele junge Amerikaner den ersten Rausch, den ersten Sex, das erste Auto und die Erkenntnis, dass man sich auch um seine Zukunft Gedanken machen sollte. Mark Lester kennt das Gefühl. Er hat es zum Gegenstand seines Debüt-Kurzfilms Orange Drive gemacht.

Orange Drive ist bemerkenswert. Zum einen, weil der Film gänzlich aus der Perspektive einer einzigen Kamera auf der Motorhaube gefilmt ist. Die Zuschauer verfolgen ein Jahr im Leben des Protagonisten, eines etwa 17-jährigen Fahrers. Dessen Namen erfahren wir nicht, wohl aber eine Menge über ihn: Seine Freundschaften, seine erste Beziehung, sein erster Seitensprung und sein erster Job. All das spielt sich in kurzen Gesprächen und Momentaufnahmen hinter der Windschutzscheibe ab.

Mit schnellen Schnitten und Zeitraffern gelingt es Lester, eine Vielzahl an Gefühlszuständen des Protagonisten abzubilden: Auf die Euphorie folgt der Fall und schließlich das Wiederaufrappeln. Orange Drive ist eine Coming-of-Age-Story im Schnelldurchlauf, die manchen an die eigene Jugend erinnern dürfte.

Bemerkenswert ist Orange Drive aber auch, weil es sich um ein Studienprojekt an der Universität von Kalifornien handelt. Lester drehte den Film in nur drei Tagen, was angesichts der vielen Details und Orte erstaunlich ist. Wie Lester sagt, hatte er dafür ein 20-seitiges Drehbuch geschrieben. Einige der Szenen seien dennoch improvisiert, was die jungen Schauspieler noch überzeugender wirken lässt. Und just als die Idee nach knapp zehn Minuten beginnt, sich zu erschöpfen, lässt Orange Drive seinen Protagonisten dann doch noch aussteigen.

 

Animation: „Lambs“

Eltern kennen das: Mama und Papa sagen „Määäh“ und das liebe Kind antwortet „Muuuh“. In der ebenso simplen wie liebevollen Animation Lambs vom Stuttgarter Animationsstudio Filmbilder geht es um die kleine, alltägliche Rebellion. Und die Erkenntnis, dass Kinder eben Kinder sind und das „anders sein“ irgendwie dazugehört. In diesem Sinne: Ein schönes Wochenende an alle Eltern und Nichteltern da draußen.

(via)

 

Kurzdoku: „The Village of Stolen Kidneys“

In dem kleinen Dorf Hokse in Nepal besitzen etwa 70 der knapp 300 Bewohner nur noch eine Niere. Die andere haben sie auf dem Schwarzmarkt in Indien verkauft – mit dem Versprechen, dass sie nachwachsen würde. Während einiger der Bauern das Geld immerhin in ihre Zukunft investieren, verprassen es andere. Von den gesundheitlichen Folgen ganz zu schweigen. Die Filmemacher Michael Byhoff, Sam Matthews und Tom van Cakenberghe haben für die Kurzdoku The Village of Stolen Kidneys mit den Dorfbewohnern gesprochen.

(via)

 

Webdoku zum JFK-Attentat: „Killing Kennedy“

Klicken Sie auf das Bild, um zur Doku zu gelangen.
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Morgen jährt sich das Attentat auf John F. Kennedy. Am 22. November vor 50 Jahren wurde der US-Präsident in Dallas von Lee Harvey Oswald erschossen. Unzählige Verschwörungstheorien geistern seitdem um das Ereignis: Waren es ein Schütze oder doch zwei? War Oswald ein sowjetischer Spion? Steckten dahinter die Mafia, Fidel Castro oder sogar die CIA?

Während ZEIT ONLINE die Geschehnisse des 22. November unter anderem in einer Grafik aufarbeitet, haben die Kollegen des amerikanischen National Geographic einen ganz großen Aufschlag gewählt. Neben einer TV-Dokumentation haben sie mit Killing Kennedy eine der spannendsten und besten Webdokus des Jahres produziert.

Das Besondere an Killing Kennedy ist das Format, das nicht nur gut aussieht, sondern auch perfekt zum Thema passt: Auf zwei Seiten des Bildschirms nämlich werden die Lebensläufe von sowohl JFK als auch Oswald parallel zueinander vorgestellt. Mit zahlreichen Audioaufnahmen und Archivbildern angereichert, kommen sich die beiden Protagonisten mit jedem Scrollen der Maus näher. Bis sie schließlich aufeinander treffen: Am 22. November 1963. Tolle Arbeit.

 

Musikvideo: Bob Dylans „Like a Rolling Stone“

(Falls der Embed nicht richtig funktioniert, bitte die Website besuchen)

Bob Dylan und Musikvideos, da war doch mal was? Richtig: Unvergessen ist der Clip zu Subterranean Homesick Blues aus dem Jahr 1965, in dem Dylan hinter dem Savoy Hotel in London den Songtext analog zur Musik auf Postern vor die Kamera hält. Was damals eigentlich als Promoaktion für die England-Tour gedacht war, ging als ein Vorläufer des modernen Musikvideos in die Geschichte ein.

50 Jahre später: Bob Dylan veröffentlicht immer noch fleißig Platten, aber wer kann sich noch an ein jüngeres Musikvideo von ihm erinneren? Eben, wird schwierig. Das dürfte sich nun ändern, denn es gibt mal wieder ein neues offizielle Video von Dylan – wenn auch zu einem alten Song. Like a Rolling Stone, ebenfalls aus dem Jahr 1965 – den Experten zufolge einer der besten Songs aller Zeiten – wurde für die digitale Generation aufgemöbelt. Und zwar im Internet als interaktives Musikvideo.

In besagtem Video kann man über die Pfeiltasten der Tastatur oder per Maus durch einen virtuellen Fernseher zappen. Alle möglichen Personen von Nachrichtensprechern bis hin zu animierten Comicfiguren aus Kindersendungen singen den Text synchron zur Musik. Insgesamt wurden für das Video 16 einzelne Videos produziert, die bei jedem Durchgang durcheinander gewürfelt werden, also stets eine etwas andere Erfahrung bieten.

Einige bekannte Gesichter, etwa von Rapper Danny Brown, tauchen darin ebenfalls auf. Die Macher der Agentur Interlude versprechen außerdem, dass aufmerksame Zuschauer diverse Details aus Dylans Karriere (Hurricane *hust* Hurricane) wiedererkennen werden. Interlude-CEO Yoni Block sagt Mashable, dass sie in Zukunft noch weitere Kanäle hinzufügen. Das Ganze ist natürlich eine Promoaktion für die kommende Dylan-Compilation, aber wie wir finden ein dennoch sehr schönes Tribut für diesen Musikklassiker.

 

EinsPlus Reportage über Telecomix

Nein, Telecomix ist nicht die Selbsthilfegruppe inkompetenter Telekom-Techniker, sondern ein durchaus kompetentes internationales Netzwerk von Netzaktivisten und Hackern. Telecomix setzt sich unter anderem dafür ein, dass Menschen in Krisengebieten frei kommunizieren dürfen – zum Beispiel 2011 in Syrien, wo sie den Bürgern ermöglichten, die Netzsperren des Regimes zu umgehen. Hilfe bekamen sie dabei auch aus Berlin. Allerdings liefen die Aktionen der größtenteils anonymen Mitglieder nicht ohne Schwierigkeiten ab.

EinsPlus hat im Reportagemagazin Leben! nun die folgende Dokumentation über das Kollektiv gedreht und dies freundlicherweise auch offiziell auf YouTube gestellt – für wie lange die Doku dort bleiben wird, steht leider nicht dabei.

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