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Die Wahrheit hinter Chipotles „Scarecrow“

Chipotle, die amerikanische Schnellrestaurantkette, ist für ihre ausgefeilten Werbevideos bekannt. Schon 2011 sorgte sie mit Back to the Start für einen kleinen viralen Hit. Für den neusten Clip The Scarecrow hat das Unternehmen das Animationsstudio Moonbot und die Sängerin Fiona Apple engagiert. Mit Erfolg: Nach einer Woche hat der Film schon über sechs Millionen Aufrufe.

In dem dreiminütigen Kurzfilm geht es um einen Bauern, der inmitten düsterer Lebensmittelgiganten plötzlich die Vorzüge organisch hergestellter Produkte kennenlernt – einen Kurs, den Chipotle seit einigen Jahren fährt. Oder fahren möchte. Denn wie immer liegen Werbung und Wahrheit ein Stück auseinander.

Die Website Funny or Die hat sich den handwerklich exzellenten Clip nun vorgenommen und die „echte“ Nachricht hinter der Werbung enttarnt. Die Sache ist natürlich als Witz gemeint, ist aber gleichzeitig ein netter Beitrag zum Thema Kunden-Manipulation.

 

Richtig Trinkgeld geben

Hier in den USA ist es mit dem Trinkgeld immer etwas kniffliger. Zum einen wird immer etwas mehr erwartet, als etwa in Deutschland. Zum anderen scheint jeder Bundesstaat und jeder Laden seine eigenen Gepflogenheiten zu haben. Die einen kennen kein „Make it an even 10“, sondern bringen die akkurat das Wechselgeld zurück, von dem man dann wieder etwas zurücklässt. Andere aktzeptieren Trinkgeld nur, wenn man es in ein großes Glas auf dem Tresen steckt und in einigen Geschäften wie Tankstellen sollte man erst gar keines geben.

Wie auch immer, Andrew Hales und Stuart Edge waren in Utah unterwegs und haben den Bedienungen einfach mal 200$ dagelassen – und die Reaktionen gefilmt.

(via)

 

Dokumentation: „Born Sweet“

Vinh ist 15 Jahre alt und lebt in einem abgeschiedenen Winkel Kambodschas. Und er ist krank, sehr krank. Vinh leidet wie viele seiner Familienmitglieder und Freunde an einer Arsen-Vergiftung – und weiß nicht, wie lange er noch zu leben hat.

Wie es dazu kam, ist eine tragische Geschichte: Vor Jahrtausenden haben die Vulkane des Himalaya große Mengen Arsen in die Flüsse wie den Mekong gespült. Dort lagerte sich das geruch- und geschmacklose Halbmetall tief im Sediment ab. In den Neunziger Jahren gruben Hilfsorganisation neue Brunnen, um die Bauern der Region zu versorgen. Dabei beförderten sie aber auch das arsenhaltige Grundwasser zu Tage, dass die Menschen über Jahre tranken. Heute sind viele Jugendliche erkrankt.

Born Sweet von Cynthia Wade erzählt die Geschichte von Vinh aber nicht bloß auf Basis seiner Krankheit. Denn als Vinh die Chance bekommt, in einem Karaoke-Video zu singen, entdeckt er plötzlich eine ganz neue Leidenschaft. Es ist diese Mischung aus Tragik und Hoffnung, die Born Sweet zu einer durch und druch sehenswerten Dokumentation macht. Und die uns schmerzhaft daran erinnert, dass nicht alle guten Taten zwangsweise gute Folgen haben.

 

GTA V? Viel zu realistisch!

Dieser Tage gibt es scheinbar nur noch drei Sorten von Menschen: Diejenigen, die Rockstars neues Open-World-Game GTA V spielen. Diejenigen, die sich darüber aufregen, dass so viele GTA V spielen. Und diejenigen, die bei jeder Gelegenheit erwähnen, dass sie garantiert kein GTA V spielen. CollegeHumor jedenfalls nimmt das Spiel und seinen Hang zum Realismus auf die Schippe:

 

Roadtrip-Poesie: „Somewhere U.S.A.“

Der Grund, wieso es hier zurzeit etwas ruhiger ist, ist dass ich gerade in einem Mietwagen durch die USA fahre. Das hat auch Vituc aus Luxemburg vor wenigen Wochen getan und die Impressionen in einem Video festgehalten.

 

Netzfilm der Woche: „Nullpunkt“

Dass nicht nur Schauspieler wie Benedict Cumberbatch oder Willem Dafoe gelegentlich vom Spiel- ins Kurzfilmgenre wechseln, sondern auch deutsche Stars, beweist Nullpunkt von Andreas Schaap. Hier tritt niemand geringeres als Nora Tschirner auf – wenn auch nur in einer Nebenrolle.

Im Mittelpunkt stehen andere. Nämlich die Studenten Lenny (Nic Romm) und Daniel (Max Engelke). Sie haben das ultimative Geheimnis vom glücklichen Leben entdeckt. Und das klingt zunächst ziemlich christlich: Nur wer Opfer erbringt und Schicksalsschläge erduldet, dem widerfährt auch Gutes. Pech nur, dass das vermeintliche Glück immer größere Opfer von den beiden fordert. Aus harmlosen Streichen wird plötzlich ein Spiel um Leben und Tod.

Glücklicherweise nimmt sich Nullpunkt aber nicht allzu ernst. Der Thriller im Kern wird immer wieder durch humorvolle Szenen abgelöst, die in Schnitt und mit rasanter Kameraführung durchaus an britische Crime-Comedy à la Bube, Dame, König, grAs erinnern. Und auch wenn die Ambitionen in einigen Szenen etwas mit den Machern durchgehen, bleibt Nullpunkt für deutsche Verhältnisse ein erfrischend anderer Kurzfilm.

Nullpunkt lief ursprünglich in der Reihe Shocking Shorts. Der deutsche YouTube-Originalkanal Shortcuts zeigt in Kooperation mit Universal Film auch alle anderen Kurzfilme der Reihe.

 

Kunst statt Kommerz: Das „Burning Man“-Festival

Immer Anfang September findet das Burning Man Festival in der Wüste Nevadas statt. Statt bekannter Bands und großer Bühnen, statt Kommerz und PR, geht es beim Burning Man traditionell um „Selbstgestaltung und Selbstversorgung“, manche fügen noch Selbstdarstellung hinzu. Statt mit Geld werden Waren im Idealfall getauscht oder gegenseitig verschenkt. Dazu gibt es in den sechs Tagen jede Menge abgefahrener Kunst zu sehen. Mit zahlreichen Ritualen wie dem kollektiven Verbrennen einer übergroßen Menschenstatue wirkt der Burning Man nicht nur für die über 50.000 Besucher wie eine heilige Veranstaltung.

Das folgende Video zeigt das diesjährige Festival aus der Perspektive einer Drohne, nach dem Klick gibt es noch ein Stimmungsvideo aus dem vergangenen Jahr.

Bonus: Ein interessanter Artikel analysiert das Burning Man unter dem Einfluss des (neuen) Kapitalismus. Buzzfeed zeigt die Bilder dazu.

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Tommy Edison erklärt das Weltall

Den blinden Filmkritiker Tommy Edison und seinen sehenswerten YouTube-Kabal hatten wir bereits vorgestellt. In einem neuen Video erklärt Edison den Zuschauern, wie er sich „nicht greifbare Konzepte“ wie einen Sonnenaufgang, das Weltall, den Grand Canyon oder ganz einfachen Nebel vorstellt. Ich finde das ähnlich faszinierend und vor allem inspierend wie der aktuelle Top-Kommentar unter dem Video:

I’m humbled every time I watch Tommy’s videos. I’m not just learning what it’s like to be blind – I’m learning what it’s like to appreciate *anything* all over again.

(via)