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Kurzfilm: „From Dad to Son“

Der Kasseler Filmemacher Nils Knoblich schreibt uns, dass sein animierter Kurzfilm From Dad to Son inzwischen den Weg ins Netz gefunden hat. Es geht um eine Geschichte, die aus der Antike datiert: Ein Bauer trauert um seinen Sohn, der im Gefängnis sitzt und ihm deshalb nicht beim Bestellen der Felder helfen kann. Doch dann kommt dem Sohn eine Idee, wie es vielleicht doch geht…

So alt die Geschichte sein mag, so kreativ ist die Umsetzung: Eine Stop-Motion-Animation aus Papier, im dezenten Schwarz-Weiß gehalten. Das ist simpel und funktioniert vielleicht genau deshalb so gut für diese kleine Anekdote. Das denken offenbar auch andere: From Dad to Son lief auf 130 Festivals und gewann dabei 12 Preise.

 

Netzfilm der Woche: „Fathoms“

Auf den ersten Blick erzählt der animierte Kurzfilm Fathoms eine klassische Endzeitgeschichte. Die jugendliche Sam driftet mit ihrem Kater Hippo und Ziehvater Evan in einem zusammengeschusterten U-Boot durch die überfluteten Überreste New Yorks. An der Oberfläche tosen elektrische Stürme. Es geht nicht bloß ums Überleben. Es geht darum, den Sinn in einer scheinbar sinnlosen Welt zu finden.

Konzept-Art (© Mografi)
Konzept-Art (© Mografi)

Auf den zweiten Blick ist Fathoms persönlicher. Der Animationsfilmer Joe Russ hat den Film als Hommage an seinen Vater konzipiert. Der starb an Krebs, als Russ 17 Jahre alt war. Sechs Jahre lang arbeitete Russ  an Fathoms, die Storyboards und die Animationen erstellte er in seiner Freizeit, an Abenden und Wochenenden. Über eine Kickstarter-Kampagne konnte er den Film schließlich fertigstellen. Die Entwicklung hat er in einem Blog dokumentiert.

Dieser Kontext ist wichtig, denn er gibt Fathoms eine zweite Deutungsebene. Die Protagonistin im Film trauert nämlich ebenfalls um ihren Vater. Kurze Rückblicke bringen die Zuschauer an dessen Krankenbett. Der Abschied im Film wird zum verspäteten Abschied des Filmemachers von seinem Vater. Die überfluteten Reste Brooklyns im Film zeigen bekannte Bauwerke des Viertels, die Russ auf seinem täglichen Weg zur Arbeit passierte.

All das erzählt der Regisseur mit einem Animationsstil, der ein wenig an Videospiele erinnert. Die Figuren sind kantig, im Fachjargon Low-Poly genannt, die Farben wechseln je nach Situation von Blau in ein bedrohliches Rot oder warme Pastelltöne. Diese Details trösten dann auch über die an einigen Stellen etwas langatmige Geschichte hinweg. Fathoms ist auch auf den dritten Blick ein gelungenes und ergreifendes Hobbyprojekt.

 

Wie groß ist eigentlich das Universum?

Die Entdeckung von Gravitationswellen, die aus der Zeit kurz nach dem Urknall stammen, hat die Astrophysiker vor wenigen Tagen in Aufruhr versetzt. Sie könnten neue Aufschlüsse darüber geben, wie das Universum tatsächlich entstand – und auch wie groß es ist. Dazu passt die gelungene Animation des Königlichen Observatoriums von Greenwich, die auf ebenso witzige wie informative Weise die Größe des Universums erklärt.

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Kurzfilm: „The Ballad of a WiFi Hero“

Wir Älteren™, die Eltern über 50 haben, kennen das natürlich: Kaum kommt man zu Weihnachten, zu Geburtstagen oder anderen festlichen Anlässen zurück in die Heimat, ist der erste Aufgabe den Computer zu reparieren. Denn wenn GMX oder der Internet Explorer nicht funktionieren, die Maus beim Putzen aus dem USB-Port gerutscht ist oder der Virenscanner ein Update braucht, helfen nur noch die Sprösslinge, Schwiegersöhne oder Nachbarskinder als Retter. Der animierte Kurzfilm The Ballad of a WiFi Hero erzählt diese Geschichte in Pixeloptik und mit Retro-Humor. „Still, the Google did not load!“

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Kurzfilm: „Out of Bounds“

Wir sind ja bekanntlich große Fans des dänischen Animation Workshop und freuen uns, dass die Abschlussfilme der talentierten Nachwuchsfilmer weiterhin regelmäßig im Netz landen. Eine der jüngsten Arbeiten ist Out of Bounds von Viktoria Piechowitz – die erquickende Geschichte eines jungen Phobikers, einem Goldfisch in Lebensgefahr und der Nachbarin.

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American Football und der Superbowl erklärt

Am Sonntag ist es wieder soweit: Im Superbowl XLVII treffen die beiden besten American-Football-Teams der USA aufeinander. Und wie jedes Jahr runzeln viele Menschen hierzulande die Stirn: American Football? Das Spiel mit den vielen Pausen, noch mehr Werbung und den großen, breiten Männern, die sich auf einen Haufen werfen? Nun ja, natürlich gehört mehr zu diesem Sport, auch wenn die Feinheiten des Spiels den Laien nicht immer sofort ersichtlich sind. Wer sich für Sonntagnacht dennoch zumindest mit den einfachsten Regeln vertraut machen möchte, sollte die folgende Animation von Fraser Davidson angucken, die in dieser Woche die Runde machte, und das Spiel ganz vorzüglich und auch ein wenig augenzwinkernd erklärt.

 

Kurzfilm: „Cicada Princess“

Eines ist sicher: Die Credits im animierten Kurzfilm Cicada Princess könnten es problemlos auch mit einem Spielfilm aufnehmen. Vielleicht kein Wunder, schließlich steckt mit Mauricio Baiocchi ein Filmemacher dahinter, der schon in Blockbustern wie Star Trek und Looper die Computeranimationen geleitet hat. Cicada Princess aber ist ein kleines Neben- und Herzensprojekt von Baiocchi, das er über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert hat.

Es geht dabei um die Zikaden, jene Insekten, die bis zu 17 Jahre lang in der Erde stecken, nur um dann zu schlüpfen, sich zu paaren und innerhalb von zwei Tagen wieder zu sterben. Cicada Princess greift dies in einer traurig-romantischen, durchaus auch etwas kitschigen, Geschichte auf, die an Märchen wie Aschenputtel angelehnt ist.

Das Besondere ist, dass es sich bei der Animation nicht um Stop-Motion handelt, sondern tatsächlich um Puppen, die mit minimaler Computeranimation bestückt sind. Ein toller Soundtrack und die märchendoktorhafte Erzählung von Stephen Fry runden die Arbeit ab.

Klicken, um zum Film zu gelangen
(Klicken, um zum Film zu gelangen)

 

 

Kurzfilm: „Ark“

Der Kurzfilm Ark des polnischen Filmemachers Grzegorz Jonkajtys darf inzwischen gut und gerne als Netzfilm-Klassiker gelten. Obwohl der Film bereits im Jahr 2007 entstand und bereits seit 2008 online verfügbar ist, wird er noch immer regelmäßig in Blogs vorgestellt – ein Zeichen, dass sich die sieben Minuten lohnen. Die Animation mag nicht mehr ganz auf dem neusten Stand der Technik sein, doch es ist vor allem die Story, mit der Ark glänzt: Das dystopische Endzeitszenario mündet nämlich in einem ganz und gar unerwarteten Finale. Mehr soll an dieser Stelle auch gar nicht verraten werden.

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