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Kurzfilm zu Ostern: „Preferably Blue“

Zum Anlass des Tages empfiehlt sich der animierte Kurzfilm Preferably Blue des neuseeländischen Studios Yukfoo. Ein depressiver, pillenschluckender Osterhase möchte dem Weihnachtsmann eins auswischen, weil der immer schon beliebter bei den Kids war. Doch der Plan geht nicht so wirklich auf, ganz anders als der schwarze Humor des Films. Und nein, das Vorschaubild zeigt nicht das, wonach es aussieht.

 

Kurzfilm: „Partner“

Der YouTube-Kanal Stage5TV hat mit The Continuum eine Kurzfilmreihe für junge und aufstrebende Filmemacher im Angebot, die offenbar allesamt einen gewissen futuristischen Touch haben. Für den Eintrag Partner lassen Regisseur David Kellermann und Autor Philipp Sickmann einen namenlosen Herren mit einem, sagen wir, etwas ungewöhnlichen Outfit durch die Straßen Berlins laufen. Und gerade als man sich fragt, was es damit eigentlich auf sich hat, kommt die überraschende Auflösung.

(via)

 

Kurzfilm: „Painkiller“

Mal wieder etwas Britisches an dieser Stelle: Der Kurzfilm Painkiller von der Autorin Selina Lim und dem Regisseur Mustapha Kseibati handelt von einem Raubüberfall, der etwas aus dem Ruder läuft. Doch was zu Beginn noch nach dunkelschwarzem Humor aussieht, entwickelt sich schnell zu einer dramatischen – und letztlich blutigen – Angelegenheit, in deren Mittelpunkt die Frage nach Gerechtigkeit und der eigenen Willenskraft steht.

(via)

 

Wer nicht reimt, ist schon tot: „Cadaver“

Makaber, makaber, das ist Cadaver,
ein Kurzfilm mit auferstandenen Toten,
ganz ohne Palaver.
Dafür vorgetragen in Reimen
mit Liebe, Herzen, Blut und Weinen.

Eine clevere Story, morbide verpackt,
über einen einsamem Alten,
der seine Sachen noch einmal schnappt,
um seiner Frau ein letztes Mal
Tschüss zu sagen, Adieu, Baba.

Doch wie so oft ist am Ende
die Wahrheit schwer zu fassen,
selbst für die toten Hände.
Aber keine Angst vor einem traurigen Schluss,
denn der ist bittersüß –
und dieser Film ein Muss.

 

Oscar-nominierter Kurzfilm: „Paperman“

Vergangenes Jahr stellte das Studio Moonbot seinen animierten Kurzfilm Die fantastischen fliegenden Bücher des Morris Lessmore online. Eine nette Geste, schließlich war der Film zu diesem Zeitpunkt für einen Oscar nominiert (den er später auch gewinnen sollte). Doch wie es so ist, hatte die Filmakademie etwas dagegen und Moonbot musste den Film nach knapp einer Woche wieder runternehmen, jedenfalls von YouTube. Auf iTunes konnte man ihn weiterhin erwerben, was einmal mehr den Irrsinn der Auflagen beweist. Als dürften Oscar-nominierte Filme den Zuschauern nicht gratis angeboten werden.

Ob dieses Schicksal dieses Jahr auch Disney passiert, wird sich zeigen. Die nämlich haben gestern ihren nominierten Animationsfilm Paperman auf YouTube gestellt. Paperman ist die Geschichte eines biederen Schreibtischarbeiters, der auf unerwartete Weise eine Frau kennenlernt. Der Film ist erzählerisch wie optisch im typisch liebevollen Disney-Stil gehalten, aber der Entstehungsprozess ist neu: Disney hat dafür eine neue Technik angewandt, in der handgemalte 2D-Animationen, also klassischer Zeichentrick, über zuvor erstellte 3D-Modelle gelegt werden.

Update: Der Film wurde von den Machern inzwischen depubliziert. Wieso?

 

Jetzt online: Eine Auswahl der Sundance-Kurzfilme

Sundance2013

 

Einen Kurzfilm gleichzeitig auf Festivals und auf Plattformen wie Vimeo und YouTube zu präsentieren, das schließt sich leider für viele Filmemacher immer noch aus. Renommierte Filmfestivals wie beispielsweise Cannes oder Tribeca, aber auch viele kleinere, haben strikte Regeln, die besagen, dass Filme nur eingerecht werden dürfen, wenn sie nicht bereits im Internet gezeigt wurden. Das führt dazu, dass viele Kurzfilme zunächst den sogenannten „Festivallauf“ durchmachen müssen, bevor sie, häufig mit einigen Monaten Verspätung, den Weg ins Netz finden.

Progressiver zeigt sich seit einigen Jahren das Sundance Film Festival, das dieses Jahr vom 17. – 27. Januar in Utah stattfindet. In den vergangenen zwanzig Jahren hat es sich zu einem der bekanntesten und beliebtesten Adressen für unabhängige Filmemacher weltweit etabliert. Und nicht selten feiern Sundance-Premieren wie etwa Benh Zeitlins Beasts of the Southern Wild, dem Hauptpreisgewinner des vergangenen Jahres, später auch auf der Kinoleinwand großen Erfolg. Zwar müssen Spielfilme auch bei Sundance Premieren sein, doch die Regeln für Kurzfilme sind deutlich entspannter: Sie dürfen auch online gezeigt werden. Das Festival unterstützt die Filmemacher sogar dabei.

2012 hatte Sundance bereits mit Yahoo kooperiert, um einige der nominierten Kurzfilme im Vorfeld und während des Festivals online zu zu zeigen. Dieses Jahr gibt es eine Auswahl im Screening Room von YouTube zu sehen.

Wie zu erwarten war, sind einige sehr gelungene Produktionen dabei. Etwa die Retro-Mockumentary Catnip – Egress to Oblivion?, die sich dem Phänomen der Katzenminze auf humorvolle Weise nähert.

Oder die handgemalte Animation The Event von Julia Pott auf Basis eines Gedichts von Tom Chivers.

Doku-Freunden dürften The Roper von Ewan McNicols gefallen, die gefühlvolle Geschichte eines modernen Cowboys auf dem Weg zu seinem größten Rodeo-Erfolg.

Zwar ist die Auwahl mit gerade einmal 12 von insgesamt 65 Kurzfilmen, die Sundance dieses Jahr zeigt, noch immer sehr überschaubar. Ein erster Schritt auf dem Weg zu „Destigmatisierung von Online-Kurzfilmen“, wie es Short of the Week nennt, ist es aber allemal. Und ein gutes Beispiel für andere Filmfestivals, auch ihre Regeln, gerade für Kurzfilme, zu lockern.

 

Kurzfilm: „Malaria“

Origami, Kirigami, Timelapse und Illustration sind nur drei der Techniken, die der brasilianische Filmstudent Edson Uda in seinem Kurzfilm Malaria verwendet. Im klassischen Western-Saloon-Setting erzählt Uda die Geschichte eines Auftragskillers, der dem Tod (ja, dem Tod) auf den Fersen ist, was natürlich früher oder später zu einer bizarren Situation führt: denn was ist ein Mörder wert, wenn es keinen Tod mehr gibt? Diese und andere Fragen entfalten sich in Malaria buchstäblich vor den Augen der Zuschauer. Ursprünglich als Beitrag für einen Filmwettbewerb zum Film Django Unchained gedacht, hat Uda die Arbeit doch noch etwas sitzen und gedeihen lassen. Wir finden: es hat sich gelohnt.

 

Short zum Weltuntergang: „Forever’s Not So Long“

George hat wirklich Pech. Zuerst soll die Welt untergehen und seine Heimatstadt New York liegt im Zentrum des Meteoritenaufschlags, und dann verlässt ihn just am Vormittag der Apokalypse auch noch seine Freundin, weil sie mal „andere Leute treffen möchte.“ Ha ha, guter Witz! Dabei wollte George doch gerade eines nicht: alleine sterben. Aber dann macht George eine zufällige Bekanntschaft und plötzlich scheint sebst der Weltuntergang nicht mehr so schlimm.

Forever’s Not So Long von Garrett Murray hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber natürlich passt die Geschichte perfekt zum heutigen Tag. Mit seinem gut dosierten Humor, einem tollen Soundtrack und einer gewissen Verschrobenheit ist Forever’s Not So Long kein Meisterwerk der Effekte, sondern beschäftigt sich mit den ganz mondänen Fragen, die einem in den Sinn kommen könnten: Am letzten Tag den Müll rausbringen oder nicht? Noch einmal richtig feiern, etwas gutes kochen? Oder sich doch stumm dem Schicksal ergeben? George jedenfalls hat am Ende sein Pech noch einmal überwinden können. Im buchstäblich letzten Moment.

(via SOTW)