Nick Talbot, Gründer, Sänger und Multi-Instrumentalist der britischen Indieband Gravenhurst, ist im Alter von 37 Jahren verstorben. Das meldet sein Label Warp Records. Über die genauen Todesumstände gibt es noch keine Angaben. Gravenhurst war eine der Bands, die 2004 mit ihrem Album Flashlight Seasons die Evolution von Warp vom klassischen Electronica-Label hin zu einem Indierock- und Pop-Label angestoßen hatte. Erst vor wenigen Wochen erschien zum zehnten Jubiläum der Platte die kurze Dokumentation Flashlights & Black Holes, in der Talbot über seine Heimatstadt Bristol erzählt.
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Ein Musiker und Mash-Up-Künstler namens DJ Earworm knöpft sich jedes Jahr zum Jahresende hin einige der größten Pophits vor und schraubt sie einen einzelnen Track zusammen. Das macht er schon seit einer ganzen Weile, in seinem YouTube-Kanal geht das bis ins Jahr 2008 zurück. Jetzt hat er die neuste Ausgabe von United State of Pop veröffentlicht. Und ich muss gestehen: Bis auf Pharrell Williams und Taylor Swift kenne ich weder Songs noch Künstler. Aber das muss ja nichts heißen. So ungefähr soll jedenfalls das Jahr 2014 poptechnisch geklungen haben. Irgendwie weiß ich jetzt auch, wieso ich schon seit Jahren nicht mehr aktiv Radio höre…
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„Und der Tag wird kommen, an dem wir alle unsere Gläser heben, durch die Decke schweben mit einem Toast den hochleben lassen auf den ersten, der es packt.“ So beginnt die erste Zeile von Der Tag wird kommen. Marcus Wiebusch, Sänger der Hamburger Band Kettcar, hat das Lied für sein Soloalbum geschrieben und nun in einen Kurzfilm verpackt.
Der, der „es packt“, ist ein Profi-Fußballer, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt. Knapp sieben Minuten lang erzählt Wiebusch dessen Geschichte von der Kreisliga bis in die Bundesliga, von einer Karriere zwischen Leistungsdruck und persönlichem Zwiespalt: Denn zwischen Mitspielern, Beratern, Fans und Funktionären ist es im Fußballgeschäft immer noch üblich, seine Homosexualität zu leugnen. „Im Fußball wird noch mit diesem archaischen, völlig überholten Männerbild gearbeitet“, sagte Wiebusch im Gespräch mit ZEIT ONLINE.
Der Tag wird kommen ist ein wütendes und emotionales Lied, teils gesellschaftliche Anklage, teils aber ebenso eine Liebeserklärung an den Sport, den Wiebusch als Dauerkartenbesitzer des FC St. Pauli seit jeher unterstützt. Deshalb liegt es ihm am Herzen, dass seine Leidenschaft nicht von Rassismus und Homophobie unterwandert wird: „Jeder liebt den, den er will – und der Rest bleibt still“, singt Wiebusch.
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Der Sänger veröffentlichte den Song bereits im März, allerdings nur mit einem Textvideo. Anschließend suchte der Sänger nach Unterstützern im Netz: Per Crowdfunding wollte er 30.000 Euro für einen aufwändigen Kurzfilm sammeln, der die Geschichte des Songs bildlich aufgreift. Am Ende kamen in nur fünf Tagen 54.000 Euro zusammen.
Gemeinsam mit Schauspielern und Fanverbänden realisierte Wiebusch anschließend den Kurzfilm, den es seit Montag auf YouTube gibt. Vor allem die Einbeziehung der Fans war Wiebusch wichtig, weshalb sie in einer Szene zum Abschluss des Films noch einmal prominent zur Geltung kommen. Denn das Lied soll ein Zeichen setzen gegen Homophobie und zeigen, dass die Fans der Vereine langsam aber sicher mit den Vorurteilen aufräumen.
Der Tag wird kommen trifft offenbar einen Nerv: Über 60.000 Abrufe hat das Video innerhalb von 24 Stunden bereits auf YouTube; die Kommentare und Bewertungen sind fast ausschließlich positiv. Aber wann wird denn nun der Tag kommen? „Es wird ein Dienstag sein, es wird ein sehr freundlicher Herbsttag sein“, sagte Wiebusch im Mai. Heute wäre so ein Dienstag.
Gute Musiker können auch unplugged spielen, klar. Beweise gibt es in zahlreichen Webformaten: Die Black Cab Sessions etwa, Concert à emporter oder natürlich der ZEIT ONLINE Rekorder laden bekannte und weniger bekannte Musiker und Bands dazu ein, mal nicht auf der Bühne sondern an ungewöhnlicheren Orten aufzutreten.
Ein noch recht junges Projekt betreibt Linus Strothmann aus Berlin: Für seine Canoe Concerts nimmt er die Musiker mit in seinem (selbstgebauten!) Kanu auf den Landwehrkanal und die Spree, manchmal geht es auch auf andere Gewässer. Zugegeben, die Bands und Singer/Songwrwiter kenne ich persönlich alle nicht, und teilweise könnte man noch etwas an der Laustärke der Aufnahme tüfteln, aber trotzdem eine schöne Idee.
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Göteborg ist nicht nur Schwedens zweitgrößte Stadt, sondern auch die Heimat vieler erfolgreicher Indie-Rock- und Popbands. Air France, Jens Lekman, The Knife und Little Dragon sind nur vier, die mir spontan in den Sinn kommen. In jedem Fall bietet Göteborg genug Anlass für eine kleine Dokumentation über die Musikszene der Stadt. Genau die zeigt der Online-Shop All Saints in der neusten Ausgabe von New Music Cities, erzählt von Singer-Songwriter José Gonzales.
Auch die vorherigen vier Episoden aus der Serie lohnen sich. Bislang ging es in den knapp zehnminütigen Folgen nach Tokio, New York, Südlondon und nach Nashville. Im Vimeo-Kanal von All Saints gibt es außerdem noch zahlreiche Einzelvideos von kurzen Auftritten der vorgestellten Künstler.
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Der Brite Burial ist nicht nur einer meiner persönlichen Lieblingskünstler wenn es um verspulte Elektronika geht, sondern inspirierte auch den Filmemacher Ben Dawkins. Der hat sich Burials Song Rival Dealer geschnappt und den Titel zum Anlass genommen, ein inoffizielles Musikvideo in Kurzfilmform zu produzieren. Herausgekommen ist mit Dealer ein rasanter Thriller – mit natürlich einem ziemlich guten Soundtrack.
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Heute ist Record Store Day, an dem traditionell der gute alte Plattenladen und natürlich die Musik gefeiert wird. Passend dazu, wenn auch schon etwas älter, ist die Dokumentation Music Man Murray von Richard Parks. Sie erzählt die Geschichte des 90-jährigen Murray Gershenz, der sein Leben lang Platten sammelte, und seit den Sechziger Jahren einen Laden in Hollywood betrieb.
Murrays Sammlung bezifferte sich am Ende auf rund 300.000 Platten mit einem geschätzten Wert von 1,5 Millionen US-Dollar. Doch als sich Murray seinem letzten Lebensabschnitt nähert, muss auch seine geliebte Sammlung einen neuen Besitzer finden – leichter gesagt, als getan. Music Man Murray gibt einen wunderbaren Einblick in das Leben eines Musikliebhabers und ist gleichzeitig eine Ode an die Kraft der Musik. Vor allem lebt in ihr die Leidenschaft von Murray Gershenz weiter: Er verstarb vergangenen Sommer im Alter von 91 Jahren.
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Lange gab es keinen Beitrag mehr in dieser Kategorie. Aber die beiden neuen Musikvideos von Placebo (erste Reaktion: „die gibt’s noch?“) sind doch sehr sehenswert. Lediglich drei Sekunden zeigen sie nämlich, bevor es mit Sherlock-Holmes-esker Kombinierfreude darum geht, die Bilder und die Geschichte dahinter aufzuschlüsseln. Als Erzähler konnte der Autor Bret Easton Ellis (American Psycho) gewonnen werden, was dann auch wieder zu den Bildern passt: Es geht nämlich um Mulholland Drive, um Drogen, Sex und einen Mord. Aber wir möchten nicht zuviel verraten.
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