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Musik(video) am Montag: Björk

Eigentlich ist das mal wieder ein typisches Björk Video mit viel bunten Farben und Formen, die sich irgendwie vermengen. Produziert hat es Andrew Thomas Huang, Parallelen zu seinem Kurzfilm Solipsist kommen daher nicht von ungefähr.

 

Peter Saville erklärt Joy Divisions Plattencover

© Peter Saville/Factory Records

Es ist ein Album mit einem der bekanntesten Cover der Rockgeschichte: Joy Divisions Unknown Pleasures, veredelt von Peter Saville im Jahr 1979. Auch wenn viele zunächst glauben, dass hinter den abgebildeten Schwingungen Musik steckt, handelt es sich tatsächlich um Radiowellen des ersten entdeckten Pulsars im Weltraum. Zum Auftakt einer neuen Serie von Visualized erzählt Saville mehr über die Entstehung.

 

Musikdokus mit Stil: „listen to“

Musikformate- und Dokumentationen gehören im Netz inzwischen zum – Verzeihung – guten Ton. Die einen beschränken sich auf die Auftritte und die Musik (wie der ZEIT ONLINE Rekorder), andere wählen das klassisch Interviewformat (wie etwa Pitchfork Weekly).

Das noch relativ frische Projekt listen to von Paul Jax, Niclas Löffler und Sebastian Schelly versucht, Brücken zu schlagen: Statt sich auf die üblichen und meist knappen Promotermine zu beschränken, begleiten sie die Künstler meist den ganzen Tag über, um daraus am Ende kurze und persönliche Episoden heraus zu destillieren.

Wie die ersten vier Folgen zeigen, gibt es keine Genre-Beschränkungen: Die beiden House-Produzenten von Kollektiv Turmstraße sind ebenso dabei wie die isländische Sängerin Sóley und die Hamburger Indie-Truppe In Golden Tears.

Paul Jax, der mit seiner Snowboard-Dokumentation dieses Jahr bereits für den deutschen Webvideopreis nominiert war, hat uns drei kurze Fragen zu listen to beantwortet.

ZEIT ONLINE: Worin unterscheidet sich das Projekt von zahlreichen anderen Band-Doku-Formaten im Netz?

Paul Jax: Bei listen to interviewen wir die Musiker nicht nur, sondern wir porträtieren sie. Wir probieren, die Künstler so menschlich und greifbar wie möglich einzufangen. Deswegen legen wir auch Wert darauf, so viel Zeit wie möglich mit ihnen zu verbringen. So lernt man sich aber besser kennen und es kann eine persönlichere Atmosphäre entstehen als bei einem 20-minütigen Interview. Zum anderen haben wir einen sehr hohen ästhetischen Anspruch an die Bilder: Wir filmen nicht im Dokustyle wo oft nur der Inhalt zählt. Uns ist die Bildkomposition mindestens genauso wichtig.

ZEIT ONLINE: Wie lange benötigt Ihr in etwa für die Produktion einer Folge?

Jax: Im Idealfall begleiten wir eine Band oder einen Musiker für mindestens einen Tag. Am besten ein bisschen im privaten Umfeld und ein bisschen im Studio, Proberaum oder beim Gig. Die Schwierigkeit liegt oft darin, dass die Künstler meist kaum Zeit haben und so muss man das Management am Anfang erstmal überzeugen, dass man wirklich einen ganzen Tag zum drehen braucht. Wenn wir dann mit den Musikern unterwegs sind, probieren wir die natürlichen und besonderen Momente einzufangen. Der Produktionsaufwand ist im Idealfall ein langer Drehtag mit Auftritt am Abend, und zwei bis drei zusätzliche Tage für den Schnitt.

ZEIT ONLINE: Was habt ihr für das Projekt noch geplant?

Jax: Dieses Jahr werden noch Folgen mit Me and My Drummer und dem Rapper Prinz Pi herauskommen. Für 2013 sind auch schon die nächsten Projekte und Produktionen in Planung.

 

Musikvideo ohne Musik: „Gangnam Style“

Gangnam Style, das ist nicht nur ein Song des südkoreanischen K-Pop-Sängers PSY mit der musikalischen Eleganz einer Kreissäge und der Gefahr latenter Trommelfellgefährdung, sondern auch, oder gerade deswegen, ein Internet-Phänomen. Der bis dato eher mäßig erfolgreiche Sänger tanzt inzwischen in amerikanischen Talkshows mit Britney Spears und hat Parodien mit Hitler (natürlich), Star Trek (eh klar) und Nordkorea (offensichtlich) hervorgebracht.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt dagegen YouTuber Moto2h. Er hat das Musikvideo von der Musik befreit und durch die jeweiligen Umgebungsgeräusche ersetzt. Schwierig zu sagen, ob das nun absurder oder weniger absurd als das Original ist. Immerhin: Mit nur vier Stunden Arbeit hat er damit in wenigen Tagen bereits vier Millionen Klicks bekommen. Ein Internet-Phänomen eben.

Mashable hat noch eine hübsche Infografik zu der ganzen Sache.

Update: Offenbar war PSY in Südkorea auch schon vor Gangnam Style eine bekannte Größe.

 

Sigur Rós – Ekki Múkk

Noch einmal Sigur Rós mit ihrem Valtari Mystery Film Experiment: Der vorletzte Teil der Serie kommt von Nick Abrahams, die Hauptrollen spielen Aiden Gillen (Thomas Carcetti aus The Wire und Littlefinger aus Game of Thrones), eine Schnecke und ein Fuchs. Klingt erstmal komisch, ist aber tatsächlich wunderschön – und auch ein wenig traurig.

 

Tour durch das legendäre CBGB in New York

Zugegeben, bisweilen dehne ich die Definition von „Film“ hier etwas. Aber der virtuelle Rundgang durch den New Yorker CBGB Club ist zu gut, um ihn nicht zu posten, auch wenn es keine bewegten Bilder gibt.

Das CBGB wurde in den Siebziger Jahren zu einer der ersten Adressen für viele aufstrebende Punk- und Hardcore-Bands der Ostküste, darunter die Ramones, Blondie, Pattie Smith und später auch Agnostic Front, Misfits oder die frühen, punkenden Beastie Boys. 2006 macht der Laden schließlich dicht. Die Geschichten, die diese Wände erzählen könnten…und ich dachte, in Berlin gäbe es schon abgewrackte Locations.

(via)

 

Musik am Montag: Sigur Rós

Passend zum neuen Album haben die elegischen Isländer von Sigur Rós vor einigen Wochen ihr Valtari Mystery Film Project gestartet. Für jeden Song des Albums darf ein mehr oder weniger bekannter Regisseur ein Video nach eigenem Gusto produzieren. Die ersten Ausgaben (u.a. mit einem nackten Shia Labeouf – wem es gefällt) waren mir persönlich dann doch etwas zu gewollt, aber die folgenden Clips von Ryan McGinley zu Varúð und Ramin Bahrani zu Eg Anda sind prima.

 

100 Gitarrenriffs in zwölf Minuten

Ein Mensch namens Alex Chadwick vom Chicago Music Exchange spielt 100 bekannte Gitarrenriffs am Stück. Angefangen mit Mr. Sandman von Chet Atkins und endend mit Cruel von St. Vincent. Die komplette Liste gibt es hier.