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Philip Seymour Hoffman: Ein filmisches Tribut

Wie kann man einen großen Schauspieler nach dessen Tod besser huldigen als seine Arbeit für sich sprechen zu lassen? Genau das fragt sich der Vimeo-Nutzer und Filmemacher Caleb Slain. Er hat 47 Filme des kürzlich verstorbenen Philip Seymour Hoffman für dieses Tribut zusammengeschnitten.

 

Die Oscars 2014 in zwei Minuten

Die Oscars in diesem Jahr wieder mal verpasst? Verschlafen, zwischendurch eingenickt oder hat der Wecker zeitig geklingelt? Kein Problem, Digg hat die Verleihung mal auf zwei Minuten zusammengeschnitten. Und sind wir ehrlich: Irgendwie ist das ja doch jedes Jahr das Gleiche. Nur mit anderen Gewinnern, versteht sich. Wer übrigens lieber Gifs mag, wird bei Buzzfeed fündig.

(via)

 

Netzfilm der Woche: „Elefante“

Nur zu gerne wäre der Protagonist in Pablo Lacuerns Kurzfilm Elefante jemand anderes: immer der gleiche Job, immer die gleiche Routine, immer die gleiche Frau. Der Sohn ist noch zu klein, die pubertierende Tochter abweisend, der einzige Freund eigentlich ein Depp. Doch als das Schicksal den Mann in einen Elefanten verwandelt, merkt er, dass er sein Leben lang die falschen Prioritäten gesetzt hat.

Die Idee für Elefante kam Pablo Lacuern eines Abends in einer Bar. Er sah sich um und erblickte Menschen, die zwar zusammensaßen, aber doch alleine schienen. Aus der spontanen Zeichnung eines Elefanten inmitten von Menschen entstand ein Kurzfilm, der bereits kurz nach seinem Erscheinen einen Preis auf dem katalanischen Filmfestival Sitges gewann und danach auch international erfolgreich auf Festivals lief.

Was Lacuern brillant gelingt, ist der Wechsel von einer skurril-humorvollen zu einer bewegenden Geschichte. Elefante beginnt wie ein klassischer Kurzfilm: Schnelle Erzählung, harte Schnitte. Wir lernen den Protagonist als Loser kennen, isoliert von seiner Familie. Dann folgt die Diagnose des Arztes: Elefantentum. Ab diesem Moment ändert sich die Atmosphäre. Zwar bleibt die Absurdität der Geschichte ihr Vehikel, doch der Protagonist verändert sich nicht nur äußerlich. Erst jetzt, da er ausgegrenzt ist, weiß er, was er all die Jahre wirklich vermisst hat.

 

Die Oscar-Nominierungen 2014 (mit Kindern)

Am Sonntag den 2. März ist es wieder soweit: Die Oscars werden verliehen. American Hustle, Gravity (je zehn Nomierungen) und 12 Years a Slave (neun) gehen als Favoriten ins Rennen. Alle Nomierungen gibt es auf Wikipedia. Die Macher von CineFix, deren YouTube-Kanal sich immer lohnt, haben sich passend zum Anlass etwas ausgedacht. Sie haben einfach ein paar Kinder die größten Blockbuster des vergangenen Jahres nachspielen lassen.

 

Kurzfilm: „Confessions of a Pedalphile“

Es ist eines der letzten gesellschaftlichen Tabus, doch Merv möchte nicht mehr schweigen: Merv mag kleine Kinder…fahrräder. Seine Geschichte ist tragisch: Erst mit 26 Jahren nahm er die Stützräder ab und kommt seitdem nicht mehr von den kleinen Zweirädern los. Ob in pinker Farbe oder mit Spiderman-Emblem, mit kleinem Körbchen oder Klingel: Wann immer Merv an einem Kinderfahrrad vorbeikommt, kann er sich nicht beherrschen. Ob ihn ein Zwangsbesuch im „Big Bike Camp“ heilen kann?

Die Mockumentary Confessions of a Pedalphile von Edward Valibus Phillips läuft in diesen Tagen in der Auswahl des jährlichen VELOBerlin Film Award. Noch bis zum 29. März können die Zuschauer im Netz über ihren Lieblings-Radfilm abstimmen.

 

Freddy Wong setzt neuen Crowdfunding-Rekord

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Freddy Wong bricht den nächsten Rekord: Der Filmemacher hat mit seiner Crowdfunding-Kampagne für die dritte und letzte Staffel der Video Game High School (VGHS) 900.907 US-Dollar eingenommen. Nie hat eine Webserie zuvor mehr Geld aufbringen können.

Der Erfolg kommt natürlich nicht von ungefähr: Schon die ersten beiden Staffeln der Serie über die fiktive High School und den bizarren Abenteuern ihrer Schüler begeisterten die Fans auf YouTube. Die zweite Staffel nahm Wong und ein Team von rund 50 Personen im neuen YouTube Space Los Angeles auf.

Bei dem noch einmal gestiegenen Budget dürfen sich die Fans auch bei der dritten Staffel wieder auf ein wahres Effektgewitter einstellen. Wie ich schon vergangenen Sommer schrieb, gehört die VGHS zu den aufwändigsten Webserien überhaupt – und von dieser Qualität profitiert auch die Plattform YouTube. Freddy Wong dürfte dem Abschluss der Serie nicht allzu lange nachtrauern. Er gehört schon jetzt zu einem der gefragtesten Nachwuchs-Produzenten.

 

Netzfilm der Woche: „The Poodle Trainer“

Wenn es um interessante Menschen für eine Kurzdokumentation geht, ist Irina Markova eine gute Wahl. Die gebürtige Russin ist charismatisch, redselig, etwas skurril und hat vor allem immer tierische Begleitung um sich: große Pudel, kleine Pudel, verkleidete Pudel, Hauptsache Pudel. Markova ist Tiertrainerin und Zirkusartistin – die Pudel sind ihre Spezialität.

Der Filmemacher Vance Malone lernte Markova zufällig nach einem Auftritt in Kalifornien kennen. Er begleitete sie anschließend in den Mittleren Westen und drehte an fünf Tagen das Porträt The Poodle Trainer. Ein Film über „Schicksal, Leidenschaft und Verlust“, wie ihn Malone bezeichnet.

Wie in vielen guten Kurzdokus geht es auch in The Poodle Trainer nicht bloß um die Geschichte, die man sieht. Es geht um die Dinge, die nicht erzählt werden, um die Leerstellen und die Zwischentöne. Wenn Markova von ihrer Kindheit spricht, in der ihre Mutter ihren ersten Hund wieder weggab, dann schwingt in ihren Worten ein Schmerz mit, den sie offenbar bis heute nicht überwinden konnte. Und hinter dem Make-Up, den bunten Kostümen und dem Leben im Wohnwagen sehen die Zuschauer den harten Alltag einer Zirkusartistin.

Malone gelingt es in acht Minuten, abwechselnd sowohl die Leidenschaft als auch die Traurigkeit der Protagonistin vorzustellen. Ein exzellenter Soundtrack, der zwischen gefühlvollen Klavierklängen und heiteren Zirkustönen pendelt, tut sein Übriges für dieses nachdenkliche Porträt.

 

Amazon startet Prime Instant Video

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Es tut sich was im Video-on-Demand-Geschäft in Deutschland. Kamen vor kurzem die ersten Gerüchte auf, dass der US-Branchenfrüher Netflix noch in diesem Jahr nach Deutschland expandiert, positioniert sich nun auch Amazon neu. Das Videoportal Lovefilm soll künftig enger mit Amazon Prime, dem Premium-Lieferdienst von Amazon, verzahnt sein.

Kunden mit der Prime-Mitgliedschaft von Amazon werden künftig für 49 Euro im Jahr unbegrenzt auf eine Auswahl von aktuell über 12.000 Filmen und Serien zugreifen können. Damit wird sich allerdings der Preis der Prime-Mitgliedschaft von bisher 29 Euro pro Jahr um 20 Euro erhöhen. Bisherige Kunden können das neue Angebot zunächst ohne Aufpreis nutzen, die Kosten werden aber mit der Erneuerung der Mitgliedschaft entsprechend angehoben.

Im Vergleich zum bisherigen Preis von mindestens 6,99 Euro im Monat für Lovefilm und anderen Anbietern wie Maxdome und Watchever sind die 49 Euro pro Jahr von Instant Prime Video deutlich günstiger. Im Schnitt liegen die monatlichen Beiträge der anderen Anbieter bei circa zehn Euro. Die Inhalte sollen auf verschiedenen Geräten laufen, offline allerdings vorerst nur auf Amazons eigenem Kindle Fire.

Lockangebot für Unentschlossene

Dennoch setzt Amazon damit ein Zeichen in einem zunehmend umkämpften VoD-Markt. Die Idee des Lockangebots ist plausibel. Noch können sich die Anbieter nur bedingt mit exklusiven Inhalten voneinander absetzen. Ein geringerer Einstiegspreis könnte mehr Menschen für das Streaming-Angebot begeistern – die dann natürlich auch gleichzeitig die anderen Vorteile der Prime-Mitgliedschaft in Anspruch nehmen und dem Unternehmen weitere Einnahmen garantieren.

Gleichzeitig verdichten sich auch die Anzeichen auf eine eigene Settop-Box von Amazon. Der Konzern arbeite auf einen Marktstart im März hin, berichtete das Technikblog Re/code. Sie werde wie auch die Kindle-Tablets mit einer abgenabelten Version des Google-Betriebssystems Android laufen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

(mit dpa)