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Sarah Silvermans failed NBC Pilot

Hunderte neue Shows und Serien erscheinen jährlich im US-Fernsehen. Noch mehr aber werden abgelehnt. Dass auch ein bekannter Name nicht vor dem Scheitern schützt, musste auch Sarah Silverman vergangenes Jahr erfahren: Ihren Pilot zur geplanten Comedy-Serie Susan: 313 lehnten die Verantwortlichen bei NBC letztlich ab. „Vermutlich hat NBC die richtige Entscheidung getroffen“, sagt Silverman heute.

Ob dem so ist, kann nun jeder selbst entscheiden. Silverman hat die Folge, die durchaus gut besetzt ist, nämlich auf ihren YouTube-Kanal JASH gestellt, den sie unter anderem mit Michael Cera und Reggie Watts betreibt – natürlich mit Genehmigung. Vielleicht wird ja ein Trend daraus, die Pilotfolgen von abgelehnten Serien ins Netz zu stellen. Denn wer weiß: Vielleicht findet sich ja doch noch ein Online-Portal, dass von der Idee überzeugt ist.

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Kurzfilm: „Connection“

Auch der Guardian streckt seit einiger Zeit seine Fühler in Sachen Kurzfilm aus, und produziert in unregelmäßigen Abständen ebensolche gemeinsam mit dem Londoner Young Vic Theater. Patrick Stewart durfte schon ran, und in der neusten Arbeit mit dem Titel Connection ist es Jude Law, der sich diesmal selbst spielt.

An seiner Seite steht der weißrussische Schauspieler, Theaterregisseur und Aktivist Nikolai Khalezin, der das Drehbuch nach einer wahren Begebenheit schrieb: Es geht um zwei Menschen, die sich zufällig auf dem Flughafen treffen und auf ihre eigene Art und Weise verfolgt werden.

Der Film ist auch eine Antwort auf die Präsidentschaftswahlen in Khalezins Heimatland 2010, in deren Folge tausende regimekritische Bürger ins Exil flüchten mussten, um der Verfolgung zu entgehen. Wie auch die neusten Nachrichten zeigen, hat sich an der Situation in Weißrussland seitdem nicht viel geändert.

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Animation: „How the Economic Machine Works“

Vor vier, fünf Jahren, als die Finanz-, Immobilien- und Kreditkrise schon eine ganz Weile vor sich hin kriselte, habe ich einige Zeit auf YouTube verbracht, um mir Equity, Liquidity, Subprime Mortgages, Shadow- und Bad-Banks, MBS und CDO erklären zu lassen. Damals gab es gefühlt einen regelrechten Boom der sogenannten „Erklärvideos“, die meist mit Animationen oder auf Whiteboard gezeichnet komplexe Inhalte erklären – und inzwischen ein beliebtes Genre im Netz sind (auch ZEIT ONLINE kooperiert mit Explainity).

Eine der besten Animationen kam damals von Jonathan Jarvis. The Crisis of Credit Visualized erzählt in knackigen 12 Minuten wie die Finanzkrise entstand und was es mit den wichtigsten Begriffen auf sich hat. Das Thema bleibt schwierig, doch Jarvis gelingt es im Stile guter Erklärvideos, es etwas verständlicher zu präsentieren.

Vier Jahre später hat sich Jarvis erneut dem Thema angenommen. Gemeinsam mit dem US-Unternehmer und Investmentbanker Ray Dalio und dem Animationsstudio Thornberg & Forester hat Jarvis eine 200-seitige Präsentation Dalios über die ökonomischen Prozesse animiert: How the Economic Machine Works.

Der Clip ist eine ziemlich großartige Zusammenfassung unseres größtenteils auf Schulden basierenden Wirtschaftsystems, mit all seinen Sonderheiten und Gefahren. Mit rund dreißig Minuten ist es nicht unbedingt etwas, das man nebenbei angucken sollte. Es ist allein aufgrund der Komplexität des Themas ein forderndes und bisweilen auch langatmiges Video, aber es lohnt sich für alle, die ihr Grundwissen auffrischen möchten.

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Weltraum-Pläne: „Someday Somewhere Beyond“

In den Siebziger Jahren, nach dem Erfolg der Mondlandung und dem anstehenden Space-Shuttle-Programm, glaubten die Ingenieure der Nasa, dass die Kolonisierung des Weltraums schon bald möglich wäre. Im Verlauf gab es zahlreiche Konzepte und Ideen, wie eine Weltraumkolonie aussehen könnte (Space.com hat eine schöne Infografik dazu). Vieles davon erscheint uns heute wie aus frühen Science-Fiction-Filmen gemacht, war damals aber durchaus ernst gemeint. Heute geht es der Nasa bekanntlich finanziell schlecht und die dauerhafte Besiedelung des Weltraums scheint weiter denn je.

Trotzdem schreibt die Nasa seit 1994 jährlich einen Wettbewerb für Schüler aus. Für den Space Settlement Contest können sie ihre Ideen und Träume für das Leben im All einreichen. Die kurze Dokumentation Someday Somewhere Beyond befasst sich mit den jungen Weltraumenthusiasten und den alten Plänen von der Eroberung der unendlichen Weiten.

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Netzfilm der Woche: „Medieval Land Fun-Time World“

Eddie Stark hat es nicht leicht. Als Betreiber der Medieval Land Fun-Time World hat er nur noch eine Woche, bis der beste Mittelalter-Erlebnispark in ganz Westeros eröffnet. Und ständig muss er sich mit seinen inkompetenten Mitarbeitern herumschlagen. Denise Targaryen, Terry Lannister und JoJo Baratheon unterhalten sich nämlich lieber über Pokemons, die neusten Hits von Kanye West, Zahnpasta und wirken generell so, als wären sie ein paar Mal zu oft vom Gaul geflogen.

Serienkenner wissen natürlich sofort, worum es geht: Der Fake-Trailer zu Medieval Land Fun-Time World ist der neuste Beitrag in einer Reihe von Parodien der erfolgreichen US-Serie Game of Thrones – und eine der bis dato besten.

Hinter dem Clip steckt der YouTube-Kanal Bad Lip Reading. Dessen Macher, ein bis dato namenloser Musikproduzent aus Texas, veröffentlicht seit 2011 in unregelmäßigen Abständen Videos, in denen er Musikclips, Serien und Interviews nachsynchronisiert. Keine neue Idee, aber eine, die gut ausgeführt sehr erfolgreich ist: Mehr als 230 Millionen Abrufe hat der Kanal inzwischen. Vor allem die Synchronisationen der US-Politiker im Wahlkampf und eine der Football-Liga NFL zu Beginn des Jahres haben Bad Lip Reading bekannt gemacht.

Die Game of Thrones-Parodie ist noch einmal ambitionierter. Nicht nur gelingt es Bad Lip Reading erneut, den Figuren bizarr-komische Sätze in den Mund zu legen. Erstmals versucht der Macher auch, aus den Szenen eine mehr oder weniger zusammenhängende Geschichte zu erzählen, und sie mit kleinen visuellen Effekten zu verstärken. Das funktioniert so gut, dass viele Zuschauer inzwischen schon um eine Spielfilmversion bitten. Winter kann kommen!

 

Kurzfilm: „Les Oranges“

Keine leichte Aufgabe, körperlich behinderte Menschen in den Mittelpunkt eines Kurzfilms zu rücken und das ganze auch noch witzig zu präsentieren. Regisseur Yannick Pecherand-Molliex gelingt es trotzdem: Das Aufeinandertreffen einer blinden Frau mit einem gehör- und sprachlosen Straßenkünstler endet in einer charmant-peinlichen Situation – und natürlich mit Orangen.

 

Watchever plant eigenproduzierte Serie

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Netflix hat es vorgemacht: Mit exklusiven Inhalten, die nicht von Fernsehsendern syndiziert, sondern eigens für den Onlinevertrieb produziert wurden, möchte sich das US-Streamingportal mittelfristig vom klassischen Fernsehen – und der Online-Konkurrenz – absetzen. Der erste Erfolg kann sich sehen lassen. House of Cards, Netflix‘ 100-Millionen-Dollar-Serie mit Kevin Spacey in der Hauptrolle konnte in diesem Jahr gleich drei Emmys einheimsen – als erste Online-Serie überhaupt.

Entsprechend heiß gehandelt wird das sogenannte „Original Programming“ auch bei anderen Video-on-Demand-Diensten (VoD). Denn um im umkämpften Markt nicht bloß als Resterampe zu gelten, reicht die nachträgliche und oft kostspielige Lizensierung bekannter Filme und TV-Serien nicht aus. Mit attraktiven Exklusivinhalten möchte man stattdessen neue Abonnenten locken, die anschließend für den Rest des Angebots bleiben. Sowohl Hulu als auch Amazon und Microsoft planen deshalb demnächst eigene Inhalte oder haben bereits welche im Programm.

Auch in Deutschland bleibt diese Entwicklung nicht unbeobachtet. Wie der Geschäftsführer Stefan Schulz des VoD-Dienstes Watchever nun der FAZ sagte, plane auch die deutsche Tochter des französischen Vivendi-Konzerns mit einer exklusiven Serie. Seit Beginn des Jahres bietet Watchever in Deutschland für 8,99 Euro Zugriff auf Serien und Filme und steht damit in Konkurrenz zum Pro7/Sat1-Angebot Maxdome und Amazons Lovefilm.

Laut Schulze habe Watchever eine „hochwertige Dramaserie“ bei einem „führenden deutschen Produktionsstudio“ in Auftrag gegeben. Weitere Details gibt es noch nicht. Man darf gespannt sein, ob es Watchever gelingt, damit neue Kunden anzulocken. Dafür müsste die Serie sowohl mit bekannten Namen aufwarten, als sich auch positiv von den bestehenden TV-Serien abheben. Der Erfolg von House of Cards oder Arrested Development bei Netflix liegt nämlich nicht nur in der Veröffentlichung als „Paket“, sondern auch in ihrer erzählerischen Qualität. Ob Watchever tatsächlich mit einer Online-Serie den behäbigen und seit jeher biederen deutschen Serienmarkt aufmischen kann, ist fraglich.

Bis es mit der deutschen Exklusivserie soweit ist, zeigt Watchever aber erst einmal Serien des Mutterkonzerns: Das französische Fantasy-Drama Les Revenants und die Krimiserie Braquo sollen in den nächsten Monaten ins Streaming-Angebot aufgenommen werden.

 

10 Jahre The Walking Dead: „A Decade of Dead“

Im Oktober 2003 veröffentlichten der Autor Robert Kirkman und Comiczeichner Tony Moore ein Comic namens The Walking Dead. Zehn Jahre später ist die Geschichte der Zombiecalypse und ihren Überlebenden vor allem durch die gleichnamige TV-Serie bekannt, auch wenn eingefleischte Fans natürlich das Originalformat bevorzugen.

Zum zehnjährigen Jubiläum von The Walking Dead gibt es die folgende offizielle Dokumentation, die sich sowohl mit dem Comic, als auch der Fernsehserie und ihrem Crossover-Erfolg beschäftigt.