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Textanalyse Koalitionsvertrag: Mehr Europa wollen

Koalitionsverträge sollen festhalten, welche Themen eine neue Regierung priorisiert. Erneut wollen CDU/CSU und SPD eine Große Koalition bilden.

Wir haben den Koalitionsvertrag von 2013 mit dem neuen Papier durch eine computergestützte Textanalyse verglichen. Eines vorneweg: Für die Formulierung ihrer Vorhaben benötigten alte und neue Koalition nahezu das selbe Textvolumen: Während die Vorgängerregierung für die Formulierung ihrer Pläne 63.649 Wörter benötigte, finden sich im neuen Koalitionspapier 63.230.

Vergleicht man, welche Substantive im neuen Koalitionsvertrag häufiger verwendet wurden, fällt ins Auge, dass Europa ein größeres Gewicht für die potentiellen Koalitionäre hat.

Der neue Vertrag ist bereits auf der Titelseite überschrieben mit „Ein neuer Aufbruch für Europa“. Diese Ambitioniertheit bestätigt sich bereits nach der Auszählung der reinen Worthäufigkeit. Kam Europa im Vorgängervertrag 2,2 mal pro 1.000 Substantive vor, stieg der Wert nun auf 3,2.

Doch welche Begriffe werden im neuen Vertrag rund um das Wort Europa häufiger*, als im Jahr 2013, verwendet? Welche weniger?
War damals Krise eines der wichtigsten Substantiv, führen nun im Bezug auf Europa Zusammenarbeit, Frieden, Stärkung und Zusammenhalt. Sie lösen eher wirtschaftliche Allgemeinplätze, wie Beschäftigung, Grundlage und Standards ab.

Interessant ist, dass Frankreich das Land ist, das die potentiellen Koalitionäre in Sätzen am häufigsten rund um „Europa“ verwenden. Hier zeigt sich, wie die progressive Europapolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auch der deutschen Politik Beine macht und das Nachbarland als wichtigen Partner in Brüssel nennt. 2013 hatten noch die Länder Türkei und Russland die meisten Nennungen rund um den Begriff Europa. Ein möglicher EU-Beitritt der Türkei und ein Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der EU mit Moskau liegen gerade in weiter Ferne.

Ein echter Newcomer unter den Substantiven ist die Digitalisierung. Drehte es sich bei der Vorgängerregierung hier eher um allgemeine Begriffe, wie Wirtschaft, Medien und Netz, zeigt die Analyse des aktuellen Vertrags zumindest in der Begriffswahl gestaltungsfreudiger: Wir finden nun Wörter, wie Schulen, Maßnahmen, Investitionen und Infrastruktur.

Kommen wir zu den wichtigsten Verben in den beiden Koalitionsverträgen und den Veränderungen im Vergleich zu 2013. Fassen wir es kurz – sollte die neue Große Koalition die letzte Hürde SPD-Mitgliederentscheid nehmen, ist der politische Plan: Mehr „Wollen“ dafür aber weniger „Werden“…

 

Hier liegen die AfD-Hochburgen

Die AfD ist die große Gewinnerin der Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: In allen drei Ländern erreicht die Partei zweistellige Ergebnisse und zieht aus dem Stand ins Parlament ein. In Sachsen-Anhalt wird sie sogar zweitstärkste Kraft. Doch wo liegen die Hochburgen der Partei?


Ein Blick auf die Karte Sachsen-Anhalts zeigt: Besonders stark ist die AfD im Süden des Landes. In den Wahlkreisen an der Saale liegt sie mit rund 30 Prozent Zweitstimmenanteil fast überall gleichauf mit der CDU – in Regionen wie Weissenfels, Eisleben und Merseburg wird sie sogar stärkste Kraft. Ihr bestes Ergebnis holt sie mit 32 Prozent in Bitterfeld. Nur in den Städten schwächelt die Partei: In Magdeburg und Halle erreicht sie zwar über 10 Prozent der Stimmen, bleibt damit aber deutlich unter ihrem Landesschnitt.


Auch in Baden-Württemberg tut sich die AfD in den größeren Städten schwer. In Stuttgart, Freiburg und Konstanz bleibt sie jeweils unter 10 Prozent – landesweit die schlechtesten Ergebnisse der Partei. Doch es gibt zwei Ausnahmen: In Norden Mannheims und in Pforzheim kommt die AfD auf über zwanzig Prozent und ist dort damit die stärkste Kraft. Besonders interessant ist die innerstädtische Teilung in Mannheim: Im von den Grünen dominierten Süden der Stadt liegt die AfD bei 14 Prozent Stimmanteil – im Norden bekommt sie fast zehn Prozent mehr.


In Rheinland-Pfalz zeichnet sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ab: In der Eifel im Norden kommt die AfD auf rund 10 Prozent der Stimmen, stärker ist sie im südlich gelegenen Pfälzerwald. Hier erreicht sie Ergebnisse um die 15 Prozent. Das Bild bei den bevölkerungsreichen Städten ist geteilt: In Mainz und Koblenz schafft es die Partei nicht über die 10-Prozent-Marke, stark ist sie dagegen in den südlichen Städten wie Speyer, Worms und Kaiserslautern. Ihr landesweit bestes Ergebnis erreicht die AfD in Ludwigshafen: Hier bekommt sie 21 Prozent der Stimmen.

 

Junge Einwanderer, deutsche Babyboomer

Deutschland ist mittlerweile nach Amerika das beliebteste Einwanderungsland der Welt. Doch zugleich ist erneut eine Debatte entbrannt, ob Zuwanderung den Deutschen nützt oder nicht. In der Diskussion wird oft eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zitiert, die vor wenigen Wochen erschien. Der Untersuchung zufolge sind die Einwanderer unter dem Strich ökonomisch ein Gewinn. Sie zahlen deutlich mehr Steuern und Sozialbeiträge, als sie umgekehrt vom Staat erhalten.

Die Autoren der Studie führen hierfür einen wesentlichen Grund an: Die Zuwanderer kämen meist in einem Alter nach Deutschland, in dem sie erwerbstätig sind oder sein können. Der Staat müsse deshalb weniger Mittel für die Ausbildung der Menschen aufbringen – zugleich stützten die Zuwanderer die schrumpfende Zahl jener Menschen, die in Deutschland arbeiten können. Doch wie groß ist dieser Effekt wirklich?

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Deutschland stationär – wo die meisten Patienten behandelt wurden

Die Kosten der stationären Krankenhausversorgung steigen. Im Jahr 2013 waren es 78 Milliarden Euro, die allein für Aufenthalte in den rund 2.000 deutschen Krankenhäusern ausgegeben werden mussten. Das sind 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wird das auf die rund 18,8 Millionen Patientinnen und Patienten umgerechnet, die 2013 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, dann kostete jeder davon im Durchschnitt 4.152 Euro. Auch dieser Wert ist gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent.

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Wo das Volk auf die Straße ging

Von David Schraven

Vor 25 Jahren brach das Unrechtsregime der DDR in sich zusammen. Das Ende des SED-Staats war das Ergebnis einer friedlichen Revolution. Millionen Bürger demonstrierten zwischen Rostock und Chemnitz, von Suhl bis Neubrandenburg. Sie gingen auf die Straße, nicht nur zum Mauerfall, sondern auch, weil sie für ihre Freiheit protestierten.

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Rostige Brücken, unverständliche Daten

Darstellung der Geodaten einer Bahnbrücke auf der Strecke 4111 im Portal von Geo++. Quelle: http://db.geopp.de/gnrailnav_servlet/GNOpenLayersV3
Darstellung der Geodaten einer Bahnbrücke auf der Strecke 4111 im Portal von Geo++. Quelle: http://db.geopp.de/gnrailnav_servlet/GNOpenLayersV3

Woher stammen die Daten für unsere Karte über den Zustand deutscher Bahnbrücken? Ursprung ist ein Datensatz der Deutschen Bahn, genauer: 16 Datensätze. Die Grünen hatten im Bundestag in kleinen Anfragen wissen wollen, in welchem Zustand die deutschen Bahnbrücken sind. Sie stellten für jedes Bundesland eine entsprechende Anfrage.

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Racial Profiling in St. Louis

Karte von St. Louis, die Farben zeigen die Ethnie der Bewohner, Weiße in blau, Schwarze in grün. Der eingekreiste Bezirk Ferguson wird von beiden bewohnt. Quelle: US-Zensusdaten, Racial Dot Map
Karte von St. Louis, die Farben zeigen die Ethnie der Bewohner, Weiße in blau, Schwarze in grün. Der eingekreiste Bezirk Ferguson wird von beiden bewohnt. Quelle: US-Zensusdaten, Racial Dot Map

Im Bezirk Ferguson der Stadt St. Louis gibt es seit Tagen Unruhen, ein schwarzer Jugendlicher wurde von einem Polizisten erschossen. Der Vorwurf lautet, dass die Polizei rassistische Vorurteile hegt. In dem Bezirk leben Schwarze und Weiße nebeneinander – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Vierteln der Stadt. Doch werden beide Bevölkerungsgruppen von der Polizei nicht gleich behandelt. Das zeigen Daten des Generalstaatsanwalts des Bundesstaates Missouri, in dem St. Louis liegt.

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