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Muscoli alla Marinara – Miesmuscheln nach Matrosenart

 

Septemberrr, Oktoberrr, Novemberrr, Dezemberrr, Januarrr, Februarrr, Märrrz, Aprrril: Alle Monate die drei Rs haben, sind nach einer alten Regel Miesmuschelzeit. REZEPTOR hält sich dran!

Für 3-4 Muschelsucher
2-2,5 kg frische Miesmuscheln
1 Zwiebel
2 Zehen Knobi
1 große Tomate
1 Stange Lauch
1 Karotte
0,5 Liter trockener Weißwein
Pfeffer
viel Baguette

In den heutigen Zeiten der geschlossenen Kühlkette muss man die oben erwähnte Muschelregel wohl getrost nicht mehr allzu ernst nehmen, früher sind sie in den Sommermonaten schnell beim Transport verdorben. Und das Wort »Miesmuschel« bedeutet nicht etwa niedere Qualität, sondern leitet sich von »Moos« ab?

Zuerst muss man die Muscheln waschen und die bereits verstorbenen Tierchen aussortieren – Muscheln werden lebendig angeliefert und erst im Topf durch die Hitze schnell und schmerzlos getötet. An der Menge der toten Muscheln erkennt man schnell, wie frisch die Lieferung ist, aber die ein oder andere muss man immer aussortieren. Aber Wie stellt man fest ob die noch leben? Alle Muscheln, die nicht geschlossen sind, sind potenziell tot oder auf dem Weg dorthin. Minimal geöffnete kann man mal mit den Fingern zudrücken, manche ziehen sich dann noch schnell zu, die die es nicht tun, wandern in den Mülleimer. Ist man sich unsicher, sollte man sich vorsichtshalber für aussortieren entscheiden!

Waschen bedeutet, den „Bart“ abzuzupfen und mal kurz drüberzuschrubben. Der Bart ist so eine Art Tanggeflecht, das an der Seite, wo die beiden Schalenhälften zusammengewachsen sind dranhängt. Mit ein klein bisschen Gewalt kann man dieses einfach abziehen.

Die Zwiebel und der Knoblauch werden fein gehackt, der Lauch in feine Ringe und die Karotte in möglichst filigrane Stäbchen von ca. 2-3cm Länge geschnitten. Die Tomate wird gehäutet, sprich hinten am Strunk kreuzweise die Haut einritzen und sie dann für 30 Sekunden in kochendes Wasser legen (einfach aus dem Wasserkocher in ne Schüssel schütten). Dann kann man die Haut super abziehen. Ebenfalls klein hacken.

In einem großen Topf – es müssen alle unsere kleinen Freunde reinpassen – etwas Olivenöl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten, anschließend kommen Lauch, Karotte und Tomate dazu und werden für 3-4 Minuten mitgegart. Etwas Pfeffer drüber, Salz benötigen wir nicht, da haben die Muscheln noch genügend Salzwasser im Bauch, um unser Essen zu würzen. (so eine kleine Muschel filtert übrigens ca. 100 Liter Wasser am Tag!) Den Wein dazukippen und anschließend die Muscheln in den Topf geben und gleich den Deckel drauf und die Hitze hoch lassen.

Nach 2-3 Minuten mit einem Kochlöffel mal vorsichtig die unteren nach oben holen und andersrum und das nochmals wiederholen. Danach, also nach 7-9 Minuten sollten alle Muscheln geöffnet sein – sie sind dann durch und bieten sich uns ja quasi an! Man sieht gleich, dass die Flüssigkeit im Topf viel mehr geworden ist, das ist das gespeicherte Salzwasser der Muscheln!

Muscheln und auch Soße auf einen Teller schöpfen, etwas Baguette dazu reichen und gleich anfangen zu essen. Besteck brauchen wir übrigens keines, einfach die erste Muschelschale als »Clip« benutzen um das Fleisch aus den anderen rauszuholen.
Mit der Baguette kann man zwischendurch immer wieder die leckere Weinsoße auftunken.