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Tomatenrisotto mit Crevetten

 

Mal wieder ein echtes Poser-Gericht. Nicht sehr billig aber unglaublich beeindruckend bei Gästen oder Angebeteten und superlecker sowieso.

Für 2 Verliebte
200 g rohe Crevetten, Scampi, Garnelen mit Schale
200 g Risottoreis
250 g Tomaten
25 g Parmiggiano, frisch gerieben
1 Bund Suppengrün
1 kleine Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
40 g Butter
1 Glas (0,25l) Weisswein, trocken
4 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer, Oregano
Basilikum, frisch

Ein ausgezeichneter Risotto erfährt seine Auszeichnung immer durch ausgezeichnete Produkte: So ein edles Gericht ißt man schließlich nicht alle Tage, deshalb die Crevetten, Scampis oder Garnelen ? im Folgenden der Einfachheit halber nur noch mit »unsere kleinen Tiefseefreunde« bezeichnet ? also ruhig beim nicht ganz so billigen Fischhändler kaufen, am besten frisch, mit Kopf und vor allem: roh! Das erkennt man ganz simpel an der grauen Farbe, weil so schön rot werden sie nur unter Hitzeeinwirkung.
Und tiefgekühlt ist immer noch besser als gar nichts, aber dann bitte auf die Herkunft achten, also keine Pazifik-Farm-Ware, die mehr Medikamente als die Apotheke um die Ecke drin hat.
Weiterhin sollte man echten Risottoreis (z. B. Arborio) verwenden, das ist ein Rundkornreis ähnlich dem vom Sushi, echte Cross-Foodler nehmen den grade Vorrätigen für beides. Italien, Japan ? keine Ahnung, egal.
Wie schon Alfred Biolek bei jeder Sendung betonte: Für Risotto nur selbstgemachte Brühe! Die ist beim vorliegenden Rezept auch relativ schnell fabriziert, einfach die Tiefseefreunde von ihrer Schale lösen, den Kopf mit einer Drehung abreissen, und mit dem Daumen unten zwischen den Beinchen den Rest aufbrechen (kann mittlerweile jeder halbwegs gebildete Mitteleuropäer, oder?) und das essbare Fleisch beiseite legen.
Das Suppengrün putzen, schälen und in Stücke hacken. 2 EL Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Tiefseefreundchenpanzer und -köpfe drin knusprig rundherum anbraten. Das Suppengrün dazu, und mit einem halben Liter Wasser ablöschen. Kurz aufkochen lassen, die Flamme auf kleinste Stufe stellen, Deckel drauf und 15-20 Minuten köcheln lassen. Der komplette Tiefseefreund-Geschmack geht jetzt in die Flüssigkeit und es entseht mit dem Suppengemüse eine leckere Tiefsee-Brühe. Etwas salzen.

Inzwischen den Rest vorbereiten: Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und atomisieren (also feinst hacken), die Tomaten enthäuten (kreuzförmig einritzen und mit kochendem Wasser überbrühen, dann gehts ganz leicht), entkernen und ebenfalls fein hacken. Den Parmesan reiben, den Ofen auf 50 Grad vorheizen und 2 tiefe Teller drin anwärmen.

Den Suppentopf-Inhalt durch ein feines Sieb filtern, die Feststoffe wegschmeissen.
2 EL Olivenöl in dem jetzt leeren Topf erhitzen und die Tiefseefreunde höchstens 1 Minute von jeder Seite anbraten, sie werden jetzt von langweilig-grau zu appetitlich-rot, dann aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. In diesem Öl jetzt Zwiebeln und Knoblauch glasig andünsten, sie dürfen aber keinesfalls braun werden, sonst enstehen Bitterstoffe und alles ist hinüber. Also vielleicht lieber auf mittlerer Hitze arbeiten und dann den Reis mit dazu geben. Der wird unter ständigem Rühren und mit einem halben TL Oregano bestreut auch leicht glasig, dann gehts los: Die Tomaten dazu und mit einem halben Glas Weisswein ablöschen, und von nun an nie mehr aufhören zu rühren. Man muss sich jetzt nicht wie wild einen Muskelkater holen, der Reis soll nur immer leicht in Bewegung bleiben. Der Fach-Italiano spricht hier von »Stärke ausmassieren,« was nichts anderes bedeutet wie: Damit der Risotto seine cremige Konsistenz bekommt.

Der Reis zieht die Flüssigkeit in sich rein und wird weich, darum immer wieder etwas von dem Wein und dann von der Brühe angiessen und rühren. Man leert nicht alles auf einmal rein, sonst würde der Reis zu sehr abkühlen und der Risotto würde wieder einmal nicht seine typische Konsisten bekommen? Nach etwa 20 Minuten ist der Reis al dente, also zwar weich, aber noch bißfest. Dann zum Schluß die Butter und den Parmesan dazu geben und immer noch rühren. Ordentlich pfeffern und die Tiefseefreunde in groben Stücken auch noch mit rein. Vier von ihnen zum Garnieren bitte ganz lassen, aber damit sie wieder warm werden ebenfalls noch eine Minute mitziehen lassen.

Den Risotto in die vorgewärmten Teller geben und mit je 2 ganze Tiefseefreunden und viel frischem Basilikum garniert sofort verspeisen.
Den Rest des Weissweins dazu trinken, REZEPTOR empfiehlt was trockenes aus Deutschland.