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An Radi und eine Brezn, bitte!

 

Als schnelle Brotzeit zur Mass ist der Rettich ein Wiesn-Standard. REZEPTOR hebt ihn durch eine spezielle Schnitttechnik aber in die Kunstform!

Für zwei Russis:
1 Rettich weiß und groß
(oder 2 Rettiche rot und kleiner)
Salz
2 Brezeln
Butter

Zu dieser Jahreszeit kriegt man fast nur noch die großen, weißen Rettiche aus Ländern wie Italien oder Spanien; die heimischen roten, kleineren sind – wenn man sie überhaupt noch findet – oft schon holzig und am Ende ihrer Saison angekommen.
Auf der Wiesn wird der Radi meist nur in gehobelten Stücken angeboten, es gibt allerdings auch noch eine kunstvolle Schnitttechnik, die recht einfach hinzukriegen ist und am Tisch ordentlich Eindruck macht. Aber zuerst den Rettich waschen und von den Fäden, die da manchmal rauswachsen befreien. Ist er viel zu dreckig, könnte man ihn auch schälen.

A die Hobelvariante: Das Ding in Scheiben hobeln, einsalzen und ruhen lasen. Jetzt weint der Rettich, das heisst das Salz zieht die Flüssigkeit raus. Zum Angeben: man nennt dies Plasmolyse. Oder einfacher: ist die Salzkonzentration außerhalb des Rettichs größer als in seinen Zellen hat das Auswirkungen auf den Zelldruck und das Wasser wandert raus. Auf alle Fälle macht das den Rettich bekömmlicher und weniger scharf. Der Bayer sagt dazu »Je mehr man den Rettich salzt, desto weniger beißt er.«
B die Schneidetechnik: Man schneidet in einem Winkel von circa 90 Grad zur Längsachse des Rettichs immer etwas über die Hälfte des Durchmessers ganz eng (1 mm) nebeneinander ein. Dann dreht man den Rettich auf die andere Seite und schneidet in einem 45 Grad Winkel noch mal genauso tief ein.
Eventuell benötigt man zwei Versuche, da man am Anfang leicht zu tief einschneidet und dann zwei Teile Rettich hat. Oder eben zu hoch, dann funktioniert das mit dem auseinander ziehen nicht so wirklich.
Dann den Rettich wie eine Zieharmonika auseinander ziehen und mutig einsalzen. Man kann ihn jetzt auf einen Teller stellen und 5 bis 10 Minuten warten bis sich unten das Wasser gesammelt hat.


Nochmal ausdrücken und zusammen mit Brezn und Butter servieren, man munkelt, ein Bier würde gut dazu schmecken.