Mit späten badischen Zwetschgen kann man sich ein letztes Mal den Sommer auf die Kaffeetafel holen
Für ein großes Backblech:
2,5 Kilo reife Zwetschgen
500 g Mehl
100 g Zucker
250 ml Milch
50 g Butter
1/2 Packung (21 g) frische Hefe
Semmelbrösel
Zimt
Zucker
Salz
In einem kleinen Topf 250 ml Milch auf mittlerer Hitze lauwarm werden lassen. Bis dahin 500 g Mehl in eine große Schüssel leeren und in der Mitte ein Loch bis zum Schüsselboden freischaufeln. Die halbe Packung frische Hefe in diesen Krater bröseln und mit 5 EL jetzt warmer Milch und einer Prise Zucker zu einem Vorteig rühren.
Zur Erinnerung: Backhefe braucht für Ihre Arbeit Zucker und schnuckelige Wärme, deshalb so ein Vorteig. Bis die Hefe aus der Kühlschrank-Kältestarre aufgewacht ist, 50 g Butter in der lauwarmen Milch schmelzen.
Nach drei bis fünf Minuten produziert die Hefe schon munter Luftbläschen, dann kann man 100 g Zucker, eine Prise Salz und die Butter-Milch mit in die Schüssel geben und aus allem einen süßen Hefeteig kneten. Anfangs mit Hilfe eines Kochlöffels, später mit beiden Händen. Und zwar genau so lange bis er sich leicht von der Schüssel löst und Blasen wirft.
Die Masse zu einer Kugel formen und im ganz leicht vorgeheizten Ofen gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat. Das dauert so zirka eine Stunde.
Die Teigkugel auf bemehlter Arbeitsplatte mit einem Nudelholz auf Backblechgröße ausrollen und auf ein mit Butter eingeschmiertes Backblech hieven. Wer alleine bäckt, schlägt den Teigfladen eingemehlt auf ein Viertel zusammen, legt ihn in eine Backblech-Ecke und entfaltet das Prachtexemplar wieder auf volle Größe.
Jetzt darf der Teig noch mal kurz gehen, in der Zwischenzeit schon mal den Ofen auf 200 Grad Oberunterhitze vorheizen. Und die Zwetschgen waschen, dann mit einem kleinen Messer längs halbieren und dabei entsteinen.
Den Teig mit einer halben Hand voll Semmelbröseln zum Zwetschgensaft-Aufsaugen bestreuen – richtige Bäcker reiben sich natürlich selbst welche aus einem alten Brötchen. Dann die halben Zwetschgen mit der Hautseite nach unten dachziegelartig überlappend auf dem Blech verteilen und jede einzelne Zwetschgenhälfte dabei ein kleines Stück in den Teig eindrücken. Auf süddeutsch „eindatschen“, daher übrigens der Name des Kuchens.
Auf mittlerer Schiene so zirka 20 Minuten backen, dann sind die Früchte schön weich und der Kuchenrand goldbraun.
Und bitte erst kurz vorm Servieren mit Zimt und Zucker bestreuen, der Zucker zieht sonst nämlich das Saft aus den Zwetschgen und der Datschi wird schlabberig.
Dazu passt ein frisch gebrühter Filterkaffe und unerhört viel Schlagsahne