Ein angestaubter Klassiker aus der finsteren Zeit der teutonischen Küche.
Aber heute mal ganz clean mit frischer, reifer Ananas, hauchdünn geschnittenem italienischen Schinken und Büffelmozzarella.
Für zwei Personen:
1/3 Würfel frische Hefe
350 g Mehl
1 Dose teure Dosentomaten
1 reife Ananas
150 g italienischer, hauchdünn geschnittener Kochschinken
1 Packung Büffelmozzarella
1 Zehe Knoblauch
frischer Oregano
Olivenöl
Salz
Pfeffer
350 g Mehl in eine große Schüssel leeren und mit einem Kochlöffel aus dem Mehlberg einen Mehlvulkan formen, das heißt in der Mitte ein Loch freischaufeln. Genau da rein kommt dann ein Drittel des Hefewürfels in ganz kleinen Stückchen, zwei EL lauwarmes Wasser plus eine Prise Zucker. Diese drei Zutaten werden jetzt zu einem sogenannten Vorteig verrührt, und falls etwas Mehl vom Vulkankrater mit reinpurzelt ist das auch nicht so schlimm.
Dieser Vorteig darf für kurze Zeit mal alleine bleiben, die Hefe wacht dabei aus ihrem Tiefschlaf auf und fängt an, Bläschen zu produzieren.
In der Zwischenzeit kümmern wir uns um die Tomatensoße: Die Knoblauchzehe schälen, klein würfeln und in einem mutigen Schuss Olivenöl in einem kleinen Topf auf mittlerer Hitze glasig anschwitzen. Aber Vorsicht, es darf keinerlei Bräunung entstehen, bei Knoblauch bedeutet Bräunung immer auch bitterer Geschmack. Deshalb alles rechtzeitig mit einer Dreiviertel Dose Dosentomaten ablöschen, salzen, pfeffern und mit nicht zu wenig Oregano würzen. Wer keinen frischen hat, nimmt Getrockneten aus dem Gewürzregal. Die Soße einmal kurz aufkochen und dann bei kleiner Hitze vor sich hin blubbern lassen.
Der Vorteig wird jetzt mit einem kleinen Glas Wasser und drei Prisen Salz zirka fünf bis zehn Minuten zu einem geschmeidigen Pizzateig geknetet, der weder zu trocken, noch zu nass sein soll. Ein gutes Indiz ist, wenn er so grade nicht an den Händen kleben bleibt. Man muss sich beim ersten Mal mit dem Wasser rantasten, beim zweiten Mal hat man das dann schon im Gefühl.
Die Teigschüssel kommt dann für eine Stunde in den Ofen, der aber noch ausgeschaltet bleibt. Die optimale Gärtemperatur von Hefe ist übrigens gar nicht so lauwarm wie man immer denkt, ganz normale Zimmertemperatur ist prima. Nur Hauptsache, der Hefeteig steht nicht in der Zugluft, deshalb der geschlossene Ofen.
In den 60 Minuten Gehzeit kann man irgendwas anderes machen, aber immer mal wieder nach der köchelnden Tomatensoße gucken und notfalls Esslöffelweise etwas Wasser nachgießen.
Sobald die Hefe den Teig verdoppelt hat, wird der Ofen inklusive Backblech auf Maximalstärke Oberunterhitze vorgeheizt. Die Teigkugel mit einem Nudelholz auf einer gut bemehlten Fläche zu einer großen Backblechpizza mit gewünschter Teigstärke auswargeln. Den Fladen mit etwas Mehl bestäuben und auf einem sauberen Küchentuch wieder gehen lassen.
Inzwischen schon mal den Belag vorbereiten: Ananas schälen, in Ringe schneiden und den inneren, holzigen Strunk entfernen. Den italienischen Schinken und den Büffelmozzarella aus dem Kühlschrank nehmen und nicht zu viel davon naschen.
Nach einigen Minuten ist der Ofen glühend heiss, und der Pizzaboden ausreichend aufgegangen. Dann das heisse Blech rausnehmen und mit etwas Mehl bestäuben. Mit beiden Händen unter das Pizzaboden-Küchentuch fassen und mit Schwung den Teig aufs heiße Blech stürzen. Schnell einige Löffel dicke Tomatensoße drauf klacksen und mehr oder weniger gleichmäßig verteilen, und erstmal nur mit Ananas und in Stücke gerupftem Büffelmozzarella belegen.
Ab damit in den Ofen und bis zur gewünschten Bräunung backen, das dauert zwischen fünf und sieben Minuten. Dann rausholen und schnell den Schinken drauflegen, damit er noch warm wird.
Vorm Servieren noch einige Blättchen frischen Oregano drüber streuen und mit einem Glas Bier servieren.
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