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Tiramisu – Pappsatt ohne Ekelzeug

 

REZEPTOR hebt das beliebte WG-Party-Mitbringsel auf eine höhere Ebene: Schöner, weniger betonös und ohne Ekel-Amaretto; aber mit selbstgebackenen Löffelbiskuits.

Für 4 Desserteure:
für die Biskiuts:
4 Eier
125 g Mehl
Backpulver
125 g Zucker
evtl. Vanille
Für die Creme:
4 Eier
6 Esslöffel Zucker
500g Mascarpone
ca. 0,25l Espresso
6 cl Vermouth
6cl Kahlua (Kaffeelikör)
ungesüßter Kakao

Die erste Besonderheit ist der Verzicht auf auf die langweiligen und trockenen Löffelbiskuits aus dem Supermarkt. Manche Bäckereien bieten ja Selbstgebackene an, die würden schon eher gehen, aber der Stolz des Kochs gebietet es letztendlich, die Dinger selbst zu produzieren. Zudem ist Biskuitteig ja ein Basisrezept für zahlreiche Kuchen, Törtchen, Rouladen?

Zweitens verbannen wir den ekligen Amaretto, da wird was Besseres aus dem Giftschränkchen gezogen: Vermouth, der ja noch vom Weihnachtsgerichtsfenchel übrig ist 😉 und den Caluha vom letzten Big Lebowski-Abend.

Tiramisu bereitet man übrigens am besten schon nachmittags zu, wenn man es Abends servieren möchte, da es noch mindestens eine Stunde kühl stehen sollte.

Zuerst die Biskuits: Geht einfach und schnell, den Ofen schon mal auf 175 Grad vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auskleiden. Die Eier werden getrennt, also Eiklar und Eigelb in separate Gefäße gefüllt. Das geht am besten, indem man das Ei vorsichtig in der Mitte mit einem Messer anschlägt und dann die Hälften vorsichtig auseinander zieht. Dabei darauf achten, dass das Eigelb natürlich heile bleibt und in einer Schalenhälfte liegt. Jetzt kann man das Gelb vorsichtig von einer Schalenhälfte in die andere jonglieren, dabei suppt dann das Eiweiß in die Schüssel drunter. Wer das Dotter zu Bruch geht, hilft nur eins: von vorne beginnen.

Mit dem Rührgerät das Eiklar steif schlagen, nach und nach den Zucker einrühren, das wird dann so eine glänzende Masse. Das Eigelb ebenfalls kurz schaumig rühren und in die Schüssel mit dem Eischnee schütten. Mit einem Schneebesen ganz vorsichtig grob unterheben. „Unterheben“ bedeutet nicht „grob zusammenrühren“, sondern „fluffig einarbeiten“. Das Mehl zusammen mit einem halben Teelöffel Backpulver sieben und ebenfalls mit dem Schneebesen vorsichtig unterheben, es sollten wie immer keine Klümpchen bleiben und ein richtig luftiger Teig entstehen. Letzteren dann mit einem Löffel auf das Backblech portionieren (ein gut gehäufter Esslöffel pro Keks) und für ca. 10 Minuten in den Ofen stellen.

In dieser Zeit kann der Espresso gekocht werden, der muss nachher nämlich kalt verarbeitet werden. Wenn die Biskuits so Richtung goldgelb verfärbt sind: rausholen, vom Backpapier lösen und abkühlen lassen. Sollten sie da etwas festgepappt sein, hilft es, die Rückseite des Backpapiers mit kaltem Wasser zu bestreichen, dann lösen sie sich besser.

Für die Crème nochmals vier Eier trennen, das Eiklar ebenfalls wieder steif schlagen, nur kommt der Zucker dieses Mal zum Eigelb. Das wird so lange geschlagen, bis eine hellgelbe, dickflüssige Masse entsteht. Hier wird jetzt löffelweise die Mascarpone eingearbeitet, so entsteht eine relativ feste und extrem sättigende Crème.

Der kalte Espresso wird mit Vermouth und Kahlua gemischt. Damit ein Biskuit tränken und auf einem Teller ablegen. Vorsichtig eine Schicht Crème auftragen und dann den nächsten getränkten Keks usw. Mit einer Crèmeschicht abschließen und gleich für mindestens eine Stunde kalt stellen.

Den Kakao erst kurz vor dem Servieren drübersieben, weil er schnell das Wasser aus der Crème zieht und dann so feucht wird.