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Hähnchen-Involtini mit Ofenkartoffeln

 

Hähnchen und Ofenkartoffeln mag eigentlich jeder, oder? Und wenn man alles brav vorbereitet und ausserdem noch Ofen- und Bratenthermometer besitzt, dann kann bei diesem extrem leckeren Gericht eigentlich nicht viel schief gehen

2 kleine Hähnchenbrüste
120 g Tiroler Speck in hauchdünnen Scheiben
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
20 g Butter
2 Zweige Rosmarin (frisch)
1 Pulle Weisswein
Brühe
noch mehr Butter
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Frischhaltefolie
Alufolie
300 g kleine Kartoffeln

Zuallererst die gebürsteten, ungeschälten Kartoffeln in kochendem Salzwasser etwa 10-12 Minuten nicht ganz zu Ende kochen.»Involtini« ist Italienisch und heißt nichts anderes als »Rouladen«, hört sich aber viiiieeel cooler an. Da die originäre Hühnerbrust nicht gerade die richtige Form zum Aufwickeln hat, muss man sie erstmal halbieren und dann plattmachen. Ersteres geht mit einem scharfen Messer ganz einfach: Die Brust wie ein Frühstücksbrötchen aufschneiden.Fürs »plattieren« wie der Fachmann sagt, nimmt man die Frischhaltefolie zur Hand (besser: Tiefkühlbeutel) und legt eine der Brusthälften rein. Mit dem Handballen vorsichtig klopfen, die Fleischfasern sollten nicht zerstört werden. Nach 16 Stunden hat man dann vier etwa einen Zentimeter dicke beziehungsweise dünne Hähnchenbruststreifen. Beiseite stellen.

Ein Fünftel des Specks in kleine Würfel schneiden, ebenso die Schalotten, den Knoblauch und die Rosmarinnadeln von 1,5 Zweigen. Den Speck in einer Pfanne und 1 TL Butter bei Medium-Hitze anbraten. Wenn er zu bräunen beginnt, Schalotten und Knoblauch dazugeben bis beides glasig ist. Kurz vorher noch den Rosmarin dazu, pfeffern, dann aus der Pfanne auf ein Teller leeren und parken.Die Kartoffeln sollten jetzt auch (noch nicht ganz) fertig sein, abgießen und auf einem ge-olivenölten Backblech mit einer Gabel ganz grobschlächtig halbieren. Es sollen keinesfalls gerade Schnittflächen werden, alles soll so zufällig (und geheimnisvoll) wirken…

Mit den restlichen Rosmarinnadeln und vielleicht noch mehr Olivenöl auf dem Backblech gut vermengen.Die Speckstreifen wie in unserem kleinen Filmchen in 4 »Teppichen« auf die Arbeitsfläche legen und die 4 Hühnerbruststreifen darauf platzieren. Wobei oben 4 bis 5 Zentimeter Speck rausgucken sollten, dieser Rest hält gleich die Involtini zusammen.Wenig salzen. Wenn die Speck-Zwiebel-Koblauch-Mischung etwas abgekühlt ist, kann sie auf den 4 Hühnern verteilt werden. Mit etwas Druck zusammenrollen. Der Speckrest ist so klebrig, dass man keine Zahnstocher oder ähnliches braucht.

Bis hierher kann alles vorbereitet werden bis der/die Besuch eintrifft. Es empfiehlt sich zwischendurch mal den Dunstabzug anzuwerfen oder das Fenster zu öffnen, die Bude soll ja nicht wie eine Restaurantküche stinken …

Dann den Ofen auf volle Pulle vorheizen, die Kartoffeln (am besten Chefkoch-mässig mit einer Salzmühle) salzen und auf der obersten Schiene in den Ofen schieben. Unterm glühenden Grill wird die leckere Beilage schön knusprig braun, hmmmmmm.Währenddessen die Involtini ringsherum in der (vorigen Speck-)Pfanne auf mittlerer Hitze und etwas Butter goldbraun anbraten. Das dauert etwas, immer wieder die Kartoffeln im Auge behalten, sie dürfen nicht verbrennen!
Jetzt den Ofen auf 180 Grad zurückschalten und die Ofentür auflassen, dass die Ofen-Innentemperatur schnell auf diesen Wert sinkt. Die Involtini zu den Kartoffeln aufs Blech geben und beides auf der mittleren Schiene fertiggaren lassen.
Die Pfanne mit 50 ml Weißwein ablöschen und den ganzen braunen Bratrest mittels eines Holzlöffels vom Pfannenboden abkratzen. Da steckt der Geschmack drin! Mit 50 ml Gemüse- oder Geflügelbrühe ablöschen und auf die Hälfte einkochen lassen.Zurück zum Ofen: Für Anfänger und Ungeübte empfiehlt sich hier wirklich der Einsatz von Thermometern. Mit dem Ofenthermometer hat man immer die genaue Ofentemperatur im Blick, mit dem Fleischthermometer sieht man, wenn die Roulade im Kern fertig ist. Das ist sie bei 90 Grad. Weil die Involtini aber noch 5 Minuten in Alufolie eingewickelt ruhen (damit sich die im Kern konzentrierten Fleischsäfte wieder im Ganzen verteilen) dürfen sie schon bei 85 Grad raus, sie garen dann im Ruhezustand zu Ende.Die Kartoffeln sollten jetzt auch lecker braun sein. Sonst nochmal in den volle-Pulle-Ofen auf oberster Schiene. Die Sauce nochmal auf Salz und Pfeffer abschmecken. Die Involtini aus der Alufolie befreien, einmal schräg durchschneiden und nicht zuviel auf einem Teller anrichten. Die Sauce um die Involtini träufeln und eine kleine Spitze Rosmarin als grünes Deko-Element dazu.

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Als Kontrast kann man dazu auch Rotwein trinken, am besten was Komplexes wie ein Merlot. Zum Beispiel der Cuvée Prestige Merlot aus dem Jahr 2007 aus der Ardèche aus der ZEIT Campus Weinedition.

REZEPTOR-Tipps:– Reine Butter verbrennt bei hohen Temperaturen! Beim Braten deshalb immer noch einen kleinen Schuss neutrales Öl dazugeben.- Ofen- und Bratenthermometer gibt’s schon für 5 bis 10 Euro bei dem großen Internet-Kaufhaus mit A.