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Hängt sie höher!

Eigentlich wollen Sie nicht wissen, was das ist. Na gut, ich sag’s Ihnen trotzdem. Ein (würgt kurz) „interner Büstenhalter“. Den entwickelt gerade ein ehemaliger israelischer Luftwaffen-Kapitän mit einem Mikrochirurgen, der das Ding derzeit an Schweinen testet. (Deren Kampf gegen Hängebrüste ist ja ein ebenfalls nicht enden wollender.)

Diese Vorrichtung wird mit zwei Halterungen aus Silikon an die Rippen (würgt erneut kurz) geschraubt, was viel weniger invasiv sein soll als herkömmliche Brustvergrößerungen und außerdem auch noch späteres Hängen verhindern soll. Da zieht man vermutlich einfach die Schrauben nach.

Wenn Sie überhaupt noch wollen, bei Israel21c steht die komplette Geschichte.

Gefunden bei shinyshiny.

 

Der Arzt, dem die Vaginae vertrauen

So, das wird jetzt ein Homerun.

Dieser Herr

obs/Sensualmedics AG
obs/Sensualmedics AG

ist Prof. Dr. Stefan Gress, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und hat bereits „über 1000 genitalchirurgische Eingriffe
durchgeführt“.

Woher ich das weiß? Herr Prof. Dr. Gress hat das heute per Pressemitteilung veröffentlicht.

In einer Pressemitteilung, übrigens, die wieder einmal Frauen einzureden versucht, wenn sie sich untenrum ein wenig stutzen, straffen, verengen und aufspritzen lassen, hätten sie besseren Sex.

Falsch, pardon, dann seien sie nicht mehr „sexuell dysfunktional“.

Zu diesem Zweck wartet das von Herrn Prof. Dr. Gress beauftragte Medienbüro mit ein paar Zahlen auf:

Laut einer Studie aus dem Jahr 1999 von Edward Laumann, Soziologe an der University of Chicago, litten 43 Prozent der befragten 1749 Frauen an einer sexuellen Dysfunktion. In einer Umfrage der Charité von 2004 gaben 90 Prozent der Befragten an, ihren Partnern schon mindestens einmal einen Orgasmus vorgetäuscht zu haben, nur mit der Hälfte ihrer Partner hatten sie überhaupt einen. Und in der »Cologne 20 000 Community Survey«, einer Umfrage der Urologischen Klinik Köln von 2003, gaben knapp 60 Prozent der befragten Frauen eine sexuelle Störung an. (Die ZEIT Wissen 02/2006)

Dass das Medienbüro das mit der korrekten Quellenangabe nicht schafft, ist verständlich. Ist ja auch wirklich kompliziert: Da gibt es „DIE ZEIT“, eine Wochenzeitung, und „ZEIT WISSEN“, ein zweimonatlich erscheinendes Magazin. Und jetzt halten Sie die beiden mal auseinander!

Ein klein bisschen unsauberer ist allerdings die Verwendung des Zitates, beziehungsweise dessen absichtsvolle Kürzung. In dem zitierten Artikel geht es dann nämlich wie folgt weiter:

Die Zahl stellt nicht nur der Stadt kein gutes Zeugnis aus, sondern erschütterte selbst die Studienautoren und veranlasste sie dazu, den Standardfragebogen FSFI (Female Sexual Function Index) zu hinterfragen. Dieser wurde unter anderem mit Unterstützung der Bayer AG entwickelt und gilt international als Messlatte für »gestört« oder »nicht gestört«.

Es gehört schon eine ordentliche Portion Chuzpe (oder nennen Sie es gern anders) dazu, ausgerechnet aus einem Artikel zu zitieren, der gerade diese Gehirnwäsche anprangert, Frauen, die nicht andauernd, auf der Stelle und mit jedem zum Orgasmus kommen, seien sexuell dysfunktional. Darum, und ausschließlich darum ging es nämlich in dem Text. Was mich besonders aufregt, weil ich ihn geschrieben habe und nach wie vor der Überzeugung bin, dass es tiefste Schublade ist, wenn man die Unsicherheiten von wem auch immer ausnutzt, um damit Kohle zu machen.

Ach ja, und das ganze noch als Akt der Nächstenliebe („wir wollen doch nur euer Bestes“) tarnen.

Übrigens, hatten wir nicht vor kurzem den G-Shot? Dann frohlocket – der Irrsinn ist nun auch in Deutschland angekommen! Ich zitiere noch einmal aus Herrn Prof. Dr. Gress‘ Pressemitteilung:

Erregungsstörungen des G-Punkts: Die Bedeutung des G-Punkts für die sexuelle Stimulation wird von Frauen sehr unterschiedlich empfunden. Wird sein Volumen erweitert, so kann das zu einer beträchtlichen Steigerung der sexuellen Erregbarkeit führen und die Orgasmusfähigkeit steigern. Eine G-Punkt-Intensivierung wird durchgeführt, indem der G-Punkt durch behutsame Unterspritzung vergrößert und aufgewölbt wird.

Aber weil ich ja nicht nachtragend sein will, verlinke ich natürlich ganz brav auf Herrn Prof. Dr. Gress‘ Homepage. Und zwar exakt (copy/paste) so, wie es sein Medienbüro in der Pressemitteilung angegeben hat: www.sensulamedics.com

 

Ohne Worte 389

Und wenn man jetzt zu diesem Waschbecken das sagen würde, was sich geradezu aufdrängt, hat man vermutlich wieder einmal die asiatische Lebensweise nicht verstanden, gell? Oder ist humorlos.

Nun, besser humorlos als geschmacklos.

Mehr über dieses … Ding sowie ähnlich orginelle Ideen, was Urinale anbelangt, lesen Sie im Blog von Foreign Policy.

 

Als Sack den Strand rettete

Kann zwar kaum glauben, dass wir noch keines der Philips Bodygroom-Videos hier besprochen haben, aber trotz intensiver Suche war nichts zu finden. (Wie, Gedächtnis?!)

Bitte genießen Sie also diesen Film über einen Körperrasierer für Männer, proudly brought to you by the Firma, die auf ihrer Website männliche Anhängsel schon einmal als Kiwis darstellt. (Die gibt’s ja mittlerweile auch schon in glatt. Die Kiwis.)

Vielen Dank an Rosa für die Erinnerungshilfe.

 

Sex, Fantasie – und ganz schlechtes Marketing

Das mag jetzt gleich nach Jammern auf hohem Niveau klingen, aber es kann einem doch ganz gut die Laune – vorübergehend – verderben.

Das Thema Presseverteiler. Offensichtlich gilt eine bestätigte Journalisten-Email-Adresse in Deutschland immer noch als was to-tal Wertvolles, das man hüten und ausbeuten muss. Wenn man einmal auf so einem Verteiler landet, ist es schwer, wieder runterzukommen. Denn blöderweise ist das Niveau bei div. Presse- und PR-Arbeitern im deutschsprachigen Raum oft nicht sooo hoch. (Sobald jemand einen PC zuhause hat, nennt er sich entweder Journalist, PR-Berater oder Werbeagentur.)

So kommt es, dass man plötzlich Pressemitteilungen über eine Art Wohnprojekt (womit man null anfangen kann) gemailt bekommt, gern ungefragt gleich mit 3 MB großen Attachments, weil da der gleiche Mensch PR macht wie früher mal für ein erotisches Festival (womit man durchaus was anfangen konnte). Gießkannenprinzip mit geschlossenen Augen.

Ja, klar kann man die Mail einfach löschen (nachdem man den Anschiss von der EDV gelöscht hat, dass man seine Postfachgröße schon wieder überzogen hat).

Weniger leicht ist das mit unaufgefordert eingesandten Warenproben, die derzeit offensichtlich ganz Deutschland überschwemmen. Kollege Knüwer beim Handelsblatt drüben hat da heute sehr launig drüber berichtet. Derzeit werden nämlich Redaktionen mit großen Paketen voll Sexspielzeug zugemüllt. Sie stammen von einem Internet-Versand, der sich als Robin Hood der nicht-preisabgesprochenen Internet-Versandhäuser sieht und altruistisch gegen große Firmen wie Orion und Beate Uhse kämpft.

Das mögen ja alles gute und wahre Gründe sein. Aber so aufgeschlossen, unverkrampft, weltoffen und weitsichtig, wie Journalisten selbstverständlich von Haus aus sind (ironie /off), kann es vielleicht doch den einen oder die andere geben, die das nicht so lustig findet, plötzlich – und vor den Augen aller Kollegen – eine Plastikpuppe oder ein Set Vibratoren aus der Post zu ziehen.

Apropos: Die Plastikpuppe wird vom Absender als „bebilderte Luftmatratze“ bezeichnet, und die Vibratoren als „vibrierendes Stück Plastik“. Vielleicht zahlt man bei der Konkurrenz so viel mehr, weil die wissen, dass ihre Kunden nicht Plastik mit Batterien kaufen wollen, sondern ein erotisches Spielzeug, das der Erfüllung diverser Fantasien dienen soll.

Stimmt, Selbstbetrug. Das gehört beim Sex oft einfach dazu. Und das sollte man, will man in diesem Marktsegment vibrierendes Plastik verkaufen, besser durchschaut haben.

 

Steh-Lampe

(Das gibt wieder Google-Hits …)

Klicken Sie einmal hier:

Und jetzt sind Sie sicher nicht mehr überrascht, dass diese Lampe V/a.g.r.a heißt. Entwickelt wurde sie von dem italienischen Designstudio Nonesiste, die zwar einen Online-Shop haben, dort aber leider keine Preise verraten.

 

Aufgewärmter Sex

Wieso Sie hier nichts über die weltbewegende Umfrage, dass zu wenig Sex zu Stress durch Überarbeitung führt, lesen?

Weil das – für Medienverhältnisse – urkalter Kaffee ist. Wie man hier, hier oder hier bereits im Mai lesen konnte.

Und nur, weil’s jetzt in der Apotheken Umschau steht, berichten plötzlich alle darüber?

Versteh einer die Medien. Oder das Kurzzeitgedächtnis von manchen Kollegen, die sich offensichtlich pawlowsch auf alles stürzen, wo groß „Sex“ drüber steht.