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Der Kampf der Frauen gegen sich selbst

Aus der wunderbaren Welt der Umfragen diesmal eine, die für das britische Frauenmagazin „Grazia“ durchgeführt wurde:

– Nur eine von fünf Britinnen ist zufrieden mit ihrem Körper. Im Durchschnitt wollten die 5000 Befragten umgerechnet rund 8,6 Kilogramm abnehmen.

– Die Durchschnitts-Britin hadert alle 15 Minuten mit ihrem Körper, öfter als Männer an Sex denken. 29 Prozent der Befragten denken an ihre Kleidergröße und ihre Körperform „jede wache Minute“.

– 41 Prozent sagten, sie wären ständig auf Diät. 50 Prozent gaben zu, bei der Frage nach ihrem Gewicht zu lügen und fast ein Drittel schneidet die Größen-Etiketten aus ihrer Kleidung.

– 87 Prozent der Befragten (wie gesagt: 5000 Frauen) gaben an, ihre Schenkel zu hassen, gefolgt von der Taille, mit der 79 Prozent ein Problem haben.

Wie kriegen wir das nur aus unseren Köpfen raus? Vor allem, wenn diejenigen, die das dort einpflanzen, zum größten Teil wir Frauen selbst sind? Oder wer hat noch nicht von einer Kollegin/Freundin den Satz gehört: „Na, du bist ja ganz schön proper geworden!“

Wie viele angebliche „sexuelle Störungen“ dann schon gleich gar keine mehr wären …

Gefunden in der Times.

 

Titten gut – Penis böse?

Ich weiß, sich über Hirnrissigkeiten, Unlogik und Heuchelei bei der Bildzeitung aufzuregen, ist, wie jeden Morgen festzustellen, dass die Sonne aufgegangen ist. Ich kann denen hier ohnehin nicht das Wasser reichen, aber hin und wieder muss es leider sein:

Links unten erklärt ein so genanntes Starlet (deutsch für: immer noch dumm genug zu glauben, durch Blankziehen Karriere machen zu können) der Bildzeitung seine Pläne für den Einzug in den „Big Brother“-Container. Rechts darüber geht es um eine Oper, in der eine Darstellerin in einem „Dominakostüm“ sowie ein Riesenpenis auftreten.

Ein kleiner Vergleich – natürlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen:

Zuletzt beglückte uns ja Nacktsängerin Jazmin mit ihren Reizen. Wir erinnern uns: Sie hüpfte fast immer nackt durch den TV-Knast.
Und auch Davorka zeigt gern, was sie hat.

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Skandal-Oper zeigt Domina & Riesen-Penis
Nürnberg – Eine Domina zeigt stolz ihre Brustwarzen, reibt sich an einem Riesen-Penis. Das ist keine Szene aus einem Pornofilm, sondern Hochkultur!

„Beglücken“ vs. „Skandal-Oper“? Hm. Vielleicht, weil die eine vermutlich aus eigenem Antrieb kam, die andere aber von Bild erst zufällig entdeckt werden musste? Oder weil das zweite Kultur ist und sich Bild bei passender Gelegenheit dann wieder über für Obszönitäten rausgeschmissenes Steuergeld echauffieren kann? Oder ist Domina pfui? Ach nein, da gabs ja vor einiger Zeit einen ausführlichen Bericht mit ausreichend Anspielungen.

Oder ist es gar der Penis, der die Oper zum Skandal macht?

Man weiß es nicht. Man fragt sich nur, ob bei den Bild- und Bild.de-Chefredakteuren die rechte Gehirnhälfte weiß, was die linke tut.*

*Man möge mir die wissenschaftliche Ungenauigkeit verzeihen. Ihr wisst schon, was ich meine.

 

Mit dem Muff in die Sauna

Die Briten amüsieren sich gerade über die Broschüre eines Kreuzfahrtunternehmens, die es in zwei Versionen gibt: britisch und deutsch. Und damit ist nicht nur die Sprache gemeint, sondern vor allem das Foto der Sauna an Bord. Die Briten würden nämlich ganz ihrem Ruf gemäß eher gschamig (wiener. f.: verklemmt) mit ihrer eigenen Nacktheit umgehen und ergo in der Sauna gern „ein bisschen was“ anhaben, wie die Mail On Sunday Gill Haynes, die Marketingleiterin von „Ocean Village“, zitiert. Unter deren Flagge segelt die „Ocean Village 2“, bis vor kurzem auch hierzulande als „Aida Blu“ bekannt.

Deshalb wurde ein Foto aus dem ursprünglichen deutschen Katalog für das britische Publikum am Computer etwas züchtiger gestaltet.

Nun sind die Briten ja das Volk, das mehr oder weniger das Seite-3-Mädchen erfunden hat, weshalb man sich doch automatisch fragt, wie zügellos es wohl auf dem Original-Foto zugegangen ist.

Staunen Sie hier:
Weiter„Mit dem Muff in die Sauna“

 

Möchten Sie etwas Musik zu Ihrem Sex?

Bei LastFM gibt es die vermutlich hundertste Liste mit den besten Songs fürs Schnackseln, allerdings wohl auch eine der umfangreichsten, schön unterteilt in Vorspiel, „softe“ und „harte“ Aktion sowie „Wenn man fertig ist“.

Ein geradezu unverzeihlicher Fehler ist nur leider die Absenz eines der – meiner laienhaften Meinung nach – geradezu sexiesten Musikstückes, das es gibt: Isaac Hayes, „By the Time I Get To Phoenix“.

Ein Lied, das aufgebaut ist wie guter Sex: Langes Vorspiel, aber nicht zu lange, um die Lust zu verlieren. Dann sich langsam steigernde Spannung (nicht Tempo!), dann kommt die Phase, wo man den Höhepunkt quasi schon riechen kann, ihn unter süßen Qualen herbeisehnt, weil man sich schon so drauf freut – und dann endlich die Erlösung (da, wo das Klavier den Orgelpunkt übernimmt und die Bläser in die Vollen gehen.)

Ich finde, wir sollten unsere eigene Liste erstellen. Ich höre?

 

Urlaubsmitbringsel

My Bloggerin went to Venice and all I got are some pictures of hot priests.

Den Calendario Romano gibt es nun bereits in der 4. Auflage (leider werden hin und wieder ein paar Fotos wiederholt, vermutlich auf „vielfachen Wunsch“) und ein Teil der Einnahmen kommt wohltätigen Zwecken zugute.
(Hier gibt es dazu mehr Informationen – und auch mehr Bilder.)

Das Witzigste an dem Ding sind aber wohl die Informationen über den Vatikan, die pflichtbewusst hinter dem Juli-Priester abgedruckt wurden, inklusive einer vollständigen Aufzählung aller Päpste.

 

Kurzer Interruptus

Die Autorin begibt sich auf eine kurze Inspirationsreise, was bedeutet, dass der übereifrige Spamfilter leider vier Tage ohne Aufsicht ist.

Viel Spaß in der Zwischenzeit!

 

Da hängt nix!


Die „Herren“ werben für die Mailänder Boutique Antonia, die leider nur Sachen für Frauen hat.

Ich bin ja schon alt genug, um mich bei diesen Bildern an Jango Edwards erinnern zu können, einen Clown und Komiker, der mit all dem, was sich heute für lustig hält, nur weil es einen großen Mund hat, nicht das Geringste zu tun hat. Für eine seiner genialsten Nummern stand er genau wie die Kollegen oben auf der Bühne und sagte eigentlich nicht viel mehr als „Don´t laugh. It hurts!“

(Coloribus hat die Antonia-Werbung schon im Dezember entdeckt, aber man wird ja auch mal eine lange Leitung haben dürfen.)

 

Nichts für schwache Mägen

Im US-Bundesstaat South Dakota, bislang schon mit den strengsten Abtreibungsgesetzen gesegnet, wurde Anfang März ein noch schärferes Gesetz verabschiedet, nach dem ein Schwangerschaftsabbruch nur noch dann erlaubt ist, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

Seither kursiert im Netz ein TV-Beitrag, in dem mehrere Senatoren und Experten zu Wort kommen. Unter anderem der republikanische Senator Bill Napoli. Das Video steht unter anderem bei Susie Bright, hier gibt es eine Abschrift des gesamten Beitrages.

Was Napoli an Unglaublichem von sich gibt, lässt nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Er beschreibt, unter welchen Umständen er eventuell, vielleicht, wenn er einen besonders guten Tag hätte, eine Abtreibung als ok ansehen würde – und man hat beinahe das Gefühl, als ob ihm bei der Schilderung dieses Szenarios der Sabber aus den Mundwinkeln tropfen würde.

BILL NAPOLI: „A real-life description to me would be a rape victim, brutally raped, savaged. The girl was a virgin. She was religious. She planned on saving her virginity until she was married. She was brutalized and raped, sodomized as bad as you can possibly make it, and is impregnated. I mean, that girl could be so messed up, physically and psychologically, that carrying that child could very well threaten her life.“

Etwa: „Eine mögliche Beschreibung wäre für mich ein Vergewaltigungsopfer, brutal und grausam vergewaltigt. Das Mädchen war Jungfrau. Sie ist religiös. Sie hatte vor, ihre Jungfräulichkeit bis zur Ehe zu bewahren. Sie wurde brutal behandelt und vergewaltigt, anal und oral* so schlimm missbraucht, wie es nur irgendwie geht, und geschwängert. Dieses Mädchen könnte so fertig sein, physisch und psychisch, dass es ihr Leben bedrohen könnte, würde sie das Kind austragen.“

* Vermutlich hat er eher „nur“ anal gemeint.

Besteht Hoffnung, dass solche selbstgerechten Reaktionäre irgendwann einmal aussterben oder wachsen die immer wieder nach? Und gibt’s die in dieser Wahnsinnsstufe auch bei uns?

Mit Dank an sistasilk für den Link.

 

Zahlen, bitte!

In Deckung, jetzt bekommen Sie eine volle Ladung „Zahlen der Woche“ ab!

Die American Society of Plastic Surgeons hat sich den angeblichen Trend Vaginalverjüngung zur Brust angenommen und einmal ein paar Zahlen ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass vergangenes Jahr „nur“ (wie es die ASPS interpretiert) 793 dieser Operationen durchgeführt wurden. Sprich: 793 Frauen ließen sich ihre Vagina enger zurren. (Mehr als 2 pro Tag.)

Bei dieser Gelegenheit rutschten auch gleich ein paar andere Zahlen mit: 542 Po-, 337 Waden- und 206 Brustmuskulatur-Implantate wurden 2005 verarbeitet.

Im Vergleich dazu fanden 323.605 Fettabsaugungen, 298.413 Nasen-OPs, 291.350 Busenvergrößerungen, 230.697 Augenlidstraffungen und 134.746 Bauchstraffungen statt. Alles in allem wurden 1,8 Millionen Schönheitsoperationen durchgeführt.