Immer cooler werden diese Nazis. Nach den drei rechtsextremen Jugendlichen, die national-völkischen Unsinn über einen angeblichen Volksverrat herunter beteten – und dabei mächtig aufmüpfig wirkten – und der bereits bekannten Schulhof CD, erscheint nun in Sachsen eine Zeitung für Jugendliche, veröffentlicht von der NPD-Jugendorganisation JN.
Dabei vereint sie – mehr oder minder geschickt – freche Jugendlichkeit und jugendliche Rebellion gegen die Obrigkeit, Lehrer in dem Fall, mit geschichtsrevisionistischem Nationalismus, rassistischen Weltverschwörungen und dem Aufruf zu nationalistischer Agitation des Schulhofs. Der soll zur „National befreiten Zone“ werden.
Die Taz schreibt dazu: „Das Blättchen soll also latentes pubertäres Rebellionspotenzial kanalisieren, und zwar in rechts-nationalistische Bahnen“. Womit eigentlich alles gesagt wäre. Denn wirklich überraschend sind die Inhalte nicht, spiegeln sie doch die typischen Parolen, Slogans und Inhalte der NPD wider. Zwar ist politische Werbung an der Schule verboten – und insofern, würde die Zeitung auf dem Schulhof in der Tat „ohnehin aus formalen Gründen eingezogen werden“, so die Taz. Dabei wird allerdings der Fehler im System nicht beachtet: Vor dem Schulgelände ist das Verteilen durchaus erlaubt und daher kann eine Verbreitung nicht verhindert werden.
Und so bleibt „Perplex“ bis zu einem möglichen Verbot weiterhin brandgefährlich. Denn wer – außer in einigen Teilen die Antifa – setzt sich dieser rassistischen Beeinflussung von Jugendlichen entgegen? Auch in Berlin-Lichtenberg gehen politische Aktionen gegen den Rechtsextremismus fast immer von Jugendlichen aus. Zwar gibt es eine Koordinierungsstelle Lichtenberg, die sogar mit Bundesfördermitteln ausgestattet ist – aber kann das ausreichen? Ich bin mir fast sicher, dass von dieser Förderung nur die Jugendlichen wissen, die sich bereits politisch engagieren. Das kann doch nicht alles sein, wenn sich die NPD direkt an die Jugendlichen wendet. Selbst wenn es Gegenaktionen gibt: bekannt sind diese kaum.
Daher ist gerade die Schulaktion so wichtig, da gerade sie die Chance hat, Rechtsextremismus zu bekämpfen, ohne von den Jugendlichen als irgendwelchen Mist abzutun, der nur von linken Spinnern kommt – denn eine Vorbildfunktion haben die wohl kaum. Hier müssen sich auch mal die Großen engagieren; sowohl Parteien – als auch die Vorbilder der MTV Generation. 😉