Am Samstag fand in Berlin die Silvio-Meier-Gedenkdemo statt. Sie ging zunächst ohne größeres Ungemach über die Bühne.
Ein bisschen mulmig war mir schon, als ich am Samstag abend in Friedrichshain ankam. Entlang der Frankfurter Allee stand alles voll mit Polizei, rund um den U-Bahnhof Samariterstraße hatten sich etwa 1.500 Demonstranten versammelt. Sie wollten an den Tod Silvio Meiers erinnern, der am 21. November 1992 bei einer Auseinandersetzung mit rechtsgerichteten Jugendlichen erstochen worden war.
An Nachmittag hatte es bereits eine Gegendemo von 50 Rechten gegeben. Die hatte sich allerdings relativ schnell in Luft aufgelöst. Und so verlief auch der Gedenkmarsch von der Samariterstraße nach Lichtenberg und zurück ohne Zwischenfälle. Ich war froh, dass das Ganze ohne Stress von statten ging und ein friedliches Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt worden war. Die Neonazis, dir vorher großes Rambazamba prophezeiten, hatten sich in Anbetracht der großen Beteiligung an der Gedenkdemo auch zügig vom Acker gemacht. So muss das laufen.
Von daher fand ich es auch nicht gut und schon gar nicht nötig, dass nach der Demo ein paar Leute noch einen rechten Szenetreff in der Warschauer Straße mit Steinen und Flaschen bewarfen, woraufhin die Polizei natürlich einschritt. Bilanz: acht Verletzte und 13 Verhaftungen.
Ich hoffe, dass so etwas am kommenden Samstag ausbleibt. Im Berliner Südosten wird es einen Aufmarsch Rechtsradikaler geben, die dort für ein „Nationales Jugendzentrum“ demonstrieren wollen. Die Neonazis wollen vom U-Bahnhof Rudow zum S-Bahnhof Schöneweide marschieren. Zur Gegenbewegung ruft das Bündnis ´Antifa-Event statt Nazi-Event´ auf. Kommt herbei. Seid einfach da. Soll heißen: Flaschen und Steine bitte zuhause lassen.