Mecklenburg-Vorpommern hatte sich kaum vom gestrigen Eklat der NPD erholt, da gab es prompt den nächsten. Dass es etwas hitziger beim NPD-Antrag „Studie über die Kostenwahrheit der Einwanderung und deren fiskalische Auswirkungen auf die Sozialsysteme“ (Drucksache 5/1203) zugehen würde, war zu vermuten. Aber Pastörs übertraf sich selbst mit der bisher ausländerfeindlichsten Rede im Landtag MV.
Zur Faktenlage: Ausländer muss man in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Fernglas suchen. Etwa 2% seiner Einwohner verfügen nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft. Manch ein westdeutscher Neonazi hält den Osten der Republik daher auch noch für kerndeutsch und zieht glatt hierher. Pastörs zog dennoch vom Leder: Er warnte vor einer angeblichen „asiatisch-negroiden Ausländerflut“, attackierte „Ost- und Kontingentjuden“, sah in Zuwanderern „Beispiele modernen Schmarotzertums“ und warnte davor, dass „ausländische Unterschichten“ die deutschen „Sozialkassen ausplündern“. So hatte Pastörs bspw. gemeinsam mit seinem Kameraden Köster einen Fall ausgemacht, in dem ein Asylbewerber jährliche Kosten von 343.147 Euro verursacht hatte. Dass der Hintergrund hierfür lebensnotwendige medizinische Behandlungen waren, erwähnte Pastörs freilich nicht.
Irgendwann wurde es dann allerdings auch Vizepräsidentin Holznagel (CDU) zu bunt. Sie erteilte Pastörs einen Ordnungsruf und seinem Kameraden Borrmann gleich noch einen dazu. Als daraufhin NPD-Landesvorsitzender Köster in ungebührlicher Weise die Vizepräsidentin anging, unterbrach diese die Sitzung, berief den Ältestenrat ein und schloss Köster schließlich von der Sitzung aus.
Kommentieren muss man das Ganze nicht. Das entsprechende Video spricht Bände. Und übrigens: Nachdem (!) Pastörs‘ Redezeit abgelaufen war, skandierten die demokratischen Abgeordneten im Chor „Aufhören, aufhören!“ Auch mal schön.
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