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NPD-Vorsitz: Pastörs tritt angeblich (!) gegen Voigt an

 

Der Schweriner NPD-Fraktionschef Udo Pastörs will „offenbar“ auf dem nächsten Parteitag als Bundesvorsitzender gegen Amtsinhaber Udo Voigt kandidieren. Das berichtet zumindest „Focus-Online„. Fraktionssprecher Andreas Molau sagte den Angaben zufolge, Pastörs habe sich zu diesem Schritt nach mehrstündigen Beratungen in Schwerin am 27. März 2008 entschieden. Er sei von Parteianhängern aus dem ganzen Bundesgebiet zu diesem Schritt aufgefordert worden, hieß es.

Zuvor hatte sich Pastörs in einer Pressemitteilung zu diesem Thema geäußert. Darin heißt es: „Es ist eine Ehre, der NPD als Vorsitzender [!] dienen zu können. […] Ich stehe als Fraktionsvorsitzender dafür, daß wir unbedingt auf dieser Erfolgsspur bleiben. Dazu gehört die Straffung und Neupositionierung nach innen ebenso wie das selbstbewußte Auftreten nach außen. Parteien sind dazu da, um parlamentarischen Einfluß zu gewinnen. Die NPD hat dazu gerade im Superwahljahr 2009 weitere Möglichkeiten, und sie wird sie nutzen – dafür stehe ich. Da die NPD nicht nur theoretisch den demokratischen Idealen der 1848er Revolution verpflichtet ist, werde ich genau prüfen, wo meine Stellung in der Partei sein kann, um den größtmöglichen Nutzen für die nationale Opposition und damit für unser Land zu erzielen. Ich bin mit zahlreichen Kreisverbänden und Einzelpersonen im Gespräch über die Zukunft unserer Partei. Auf dem Parteitag werden dann alle Fragen offen und kameradschaftlich geklärt und entschieden.“

Marx dementiert

Dies klingt nach einer Bestätigung der Meldung des Focus. NPD-Fraktionssprecher Andreas Molau war bislang nicht für eine Anfrage zu erreichen, Fraktionsgeschäftsführer Peter Marx sagte allerdings auf Anfrage des Autoren, Pastörs werde nicht gegen Voigt kandidieren. Er verwies zudem auf die oben zitierte Pressemitteilung.

Pastörs dementiert auch

Mittlerweile hat sich Pastörs selbst geäußert, er sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, er werde nicht gegen Voigt kandidieren. Nur im „Notfall“ stehe er für den Bundesvorsitz zur Verfügung, „wenn Ereignisse eintreten sollten, die mich in die Pflicht nehmen“.

Voigt unter Druck

NPD-Chef Voigt steht seit Wochen unter Druck, unter anderem wegen des Skandals um Schatzmeister Erwin Kemna sowie die schwachen Ergebnisse bei den jüngsten Landtagswahlen. Zudem bekommt Voigt ganz offenbar nicht die Flügelkämpfe in der Partei unter Kontrolle.

Der Wahlparteitag der NPD soll am 25. und 26. Mai in Bamberg stattfinden.

NPD-BLOG.INFO über die Krise der NPD.