„In diesem Buch soll Ihnen eine Geschichte erzählt werden, die ich im Jahre 2006 selbst erlebt habe. Zu dem Zeitpunkt wo ich diese Zeilen schreibe, weiß ich noch nicht, ob ich jemals Beweise für den Wahrheitsgehalt der hier erzählten Geschichte in den Händen halten werde. Ich weiß, dass es Beweise gibt, aber ob diese Beweise jemals an die Öffentlichkeit gelangen werden, weiß ich nicht. Ich vermute auch stark, dass es noch zusätzliche Beweise geben muss, die ich selbst noch nicht kenne, die aber ans Licht kommen, sollte dieses Buch veröffentlicht werden. Wie dem auch sei, sollten eines Tages Beweise für meine Geschichte an die Öffentlichkeit gelangen, so wird diese Geschichte durch die Weltpresse gehen. Da habe ich keine Zweifel, denn diese Geschichte ist politischer Sprengstoff. Sie wird den zukünftigen politischen Kurs Europas verändern. Da bin ich sicher.“
Diese Zeilen stammen aus einem bemerkenswerten Werk – dem Buch des Ex-NPD-Aktivisten, Achim Wolfrum, der unter anderem bei der NPD in Mettmann aktiv war. Auf 149 Seiten breitet Wolfrum seine – sagen wir mal – eigenwillige Weltsicht aus.
Brötchen unter den Achseln
Beispiel: „So langsam begriff ich wie Geheimdienste in meinem Fall vorgingen. Ich konnte ohne weiteres am Fenster stehen, kein Scharfschützengewehr würde auf mich zielen. Ankommende Pakete würden keine Bombe enthalten. Alles musste für den einfachen unbedarften Bürger immer vollkommen normal und natürlich aussehen. Aber ich musste mich stark vor Giftanschlägen vorsehen. Wenn ich unterwegs war und etwas aß, nahm ich in den Pausen zwischen zwei Bissen mein Brötchen unter die Achsel. Biss ich hinein, dann passte ich höllisch auf, dass niemand in der Nähe war, der etwas draufspritzen konnte.“
Das Buch ist wirklich ein Schatz. So schreibt Wolfrum über seine Anfänge in der NPD: „Ich wurde merkwürdiger Weise sogar gleich Delegierter und durfte an zwei Parteitagen teilnehmen. Ich weiß aber nicht mehr welche. Ein schöner Zug in der Partei war, dass man sonst nur schwer erhältliche Bücher leihweise zugesteckt bekam. Ich bekam Rothkranz „Die kommende Diktatur der Humanität oder die Herrschaft des Antichristen“ und „Die Protokolle der Weisen von Zion“ zugesteckt.“
Wer Bücher wie „Fleisch ist mein Gemüse“ mag, wird dieses Werk lieben. Warum? Darum: „In der Vergangenheit hatte ich immer wieder mal Heiratsanzeigen aufgegeben. Doch niemand hatte mich haben wollen. Jetzt, mit soviel Geld hinter mir, hatte ich ein ganz anderes Selbstbewusstsein. Ich ging zu einem Heiratsinstitut und schloss einen Vertrag ab. Doch auch hier fand ich keine Frau. Schließlich lernte ich dann auf einer Saalveranstaltung der Republikaner meine spätere Frau kennen. Ich erzählte von meinem Geld und der Börse und sie gab mir ihre Telefonnummer. Sie war damals Landesvorsitzende der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO), und sie veranstaltete regelmäßig ziemlich interessante Vorträge. Dazu hatte sie mich eingeladen. In der nationalen Bewegung nimmt die JLO insofern eine Sonderstellung ein, als dass ihre ca. 600 Mitglieder fast alle Akademiker oder Studenten sind. Ein echter nationaler Intellektuellenverein. Ich rief sie an, und wurde auch zu einer ihrer Veranstaltungen eingeladen. Später kamen wir dann ins Gespräch, und verabredeten uns privat. Ich kam ziemlich schnell zur Sache: „Ich suche eine Frau und ich will mal eine Großfamilie“, sagte ich. „Ich auch!“, flötete meine Frau. Ich war fast am Ziel.“
„Blut und Ehre der Waffen-SS“
Aber das Buch hat auch Passagen, die interessante Einblicke auf die neonazistische Ausrichtung vieler NPD-Mitglieder geben: „Der Tag des Nationalen Widerstandes war übrigens große Klasse. Es tut schon wirklich gut, wenn man nur mal die übliche monatliche Kreisversammlung im Kreis von Gleichgesinnten mitmacht. Aber wenn 4000 Nationalisten zusammen sind, dann ist das großartig. Wir hörten eine Menge zum Teil sehr interessanter Reden und einige gute Musikvorträge. Es waren auch Kameraden aus dem Ausland angereist. Ich erinnere mich noch an Engländer und Portugiesen. Unvergessen bleibt mir der Moment als der ehemalige Befehlshaber der Leibstandarte Adolf Hitler ans Rednerpult gebeten wurde. An die 700 Nationalisten der Blood and Honor Bewegung sprangen auf und riefen einige Male ganz laut im Sprechchor: “Blut und Ehre der Waffen-SS“. Das war der Moment, der mir unter die Haut ging. Auch für solche Momente lohnt es sich in der NPD zu sein.“
Das ganze Buch gibt es als PDF hier – via ignaz.blogsport.de, danke auch an Andrej für den Hinweis!
PS: Übrigens kann man sich nicht sicher sein, ob es sich nicht doch um einen Fake handelt. Es ist einfach zu absurd: „Ich erinnere mich noch an meinen letzten Besuch im Krankenhaus. Meine Frau und ich waren eigentlich so wie immer. Da fingen wir an, uns um eine Kleinigkeit zu streiten. Nämlich ob sie ihr nächstes Kind erst in drei Jahren oder schon in zwei Jahren bekommen sollte. Irgendwie kam sie dann mit dem Thema Frauenhaus. Das war schon immer bei Streitigkeiten ihr Lieblingsthema gewesen, obwohl ich sie eigentlich noch nie richtig geschlagen habe.“