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2000 Menschen demonstrierten gegen das „Fest der Völker“

 

Am vergangenen Samstag haben in Altenburg mehr als 2000 Menschen gegen das von der thüringischen NPD initiierte „Fest der Völker“ demonstriert.

„Es ist weder in Jena noch in Altenburg Platz für Neonazis“ erklärte der SPD-Landeschef Christoph Matschie bei der Kundgebung am Samstag. Zur Gegendemonstration aufgerufen hatte das „Altenburger Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus“, das sich aus Vertretern von Politik, Kirche und Gewerkschaften aufgrund des Ortswechsels der Veranstaltung von Jena nach Altenburg gegründet hat.

Mehr Menschen als erwartet haben sich an den Protesten gegen Rechtsextremismus beteiligt. Mit Steinen und Sitzblockaden versuchten die Gegendemonstranten den Aufmarsch von Rund 1200 Neonazis aus ganz Europa zu stören. Dabei wurden 12 Polizisten und 14 Demonstranten leicht verletzt. „Die übergroße Mehrheit protestierte lautstark, aber friedlich gegen den NPD- Aufmarsch“ sagte ein Polizeisprecher der Leipziger Volkszeitung.

Der Tagesspiegel berichtete bereits am Donnerstag, dass einige Anwohner Altenburgs aus Angst vor den Demonstrationen über das Wochenende aus der Stadt geflüchtet seien. Die Europaabgeordnete Gisela Kallenbach (Grüne) betonte in ihrer Rede auf der Kundgebung, nicht das ängstliche Schauen hinter Gardinen und auf Balkonen helfe weiter, sondern ein geschlossenes Vorgehen. Sie lobte die Demonstranten, diese hätten Rückgrat und den aufrechten Gang bewiesen.

Das „Fest der Völker“ ist nach Angeben Von Katrin Goering (Grüne) „nicht nur ein Rechtsrockfestival, auf welchem internationale und einheimische Rock- und Hatecore-Bands auftreten. Es gilt vor allem auch als ein wichtiges Vernetzungstreffen europäischer Neonazis“. In Jena wurde die Veranstaltung zwar nicht staatlich verhindert, doch zahlreiche Bürgerinitiativen (u.a. das „Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus“) leisteten erfolgreich Widerstand.
Neben NPD Vorstandsmitglied Jürgen Rieger standen in diesem Jahr Vertreter der extremen Rechten aus ganz Europa auf der Rednerliste. Giordano Caracino, Italiens Vorsitzender der Veneto Fronte Skinheads, Tomáš Vandas, der Vorsitzende der Tschechischen Neonazi-Partei Delnicka Strana, sowie weitere Rechtsextremisten aus Großbritannien, der Slowakei, Spanien, Schweden, Bulgarien und Portugal.