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Rechte Familienpolitik?

 

Die Hamburger Presse berichtet in diesen Tagen von einer rechten Moral der ganz besonderen Art. Lars M., CDU-Politiker im Hamburger Bezirk Altona und als sehr rechts bekannt, wollte seine eigene, 4-jährige Tochter abschieben lassen.

Der rechte Politiker hatte eine Liebesbeziehung zu einer Frau, aus der eine gemeinsame Tochter hervorging. Doch entgegen rechtskonservativer Familienbilder verweigerte Lars M. der Mutter und dem Kind jegliche Unterstützung. Auch, als ein Vaterschaftstest ein eindeutiges Ergebnis ergab, tat Lars M. immer noch so, als habe er damit nichts zu tun.

Die ehemalige Partnerin von Lars M. ist Kongolesin. Als Flüchtling hat sie in Deutschland lediglich einen Duldungs-Status.

Nun ist Lars M. neben seinem politischen Mandat auch Regierungsrat bei der Hamburger Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. In dieser Funktion besorgte er sich zunächst die Akte seiner Ex-Partnerin und äußerte zudem den Vorwurf, sie wolle sich durch das gemeinsame Kind nur deutsche Sozialleistungen erschleichen.

Die Folge davon wäre gewesen, dass Mutter und Kind in den Kongo abgeschoben werden; einer Region also, in dem seit mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg herrscht und vermutlich 3,8 Millionen Menschen getötet wurden. Nach Schätzungen der UNO werden im Kongo täglich 1.000 Menschen Opfer von Gewalttaten. Zur Abschiebung ist es jedoch auch deshalb nicht gekommen, weil Lars M.s persönliche Verstrickung bekannt wurde.

Lars M. gilt nicht nur wegen seiner Haltung zum Nationalismus und zur Flüchtlingspolitik als Rechtsaußen. „In seiner Jugend soll er Sympathien für rechte Gruppierungen gezeigt haben“ schreibt Christiane Handke in der heutigen Ausgabe des Altonaer Wochenblatts.

 Nun ist die Hamburger CDU keinesfalls eine rechtsextreme Partei, und deshalb hat sie schnell reagiert: Lars M. muss ab sofort alle Ämter ruhen lassen.