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NPD und DVU planen offenbar Zusammenschluss

 

NPD bald vereinigt mit der schwächelnden DVU? © dpa

Nach Informationen des Tagesspiegels sollen in den beiden rechtsextremen Parteien NPD und DVU Mitgliederbefragungen mit dem Ziel einer Fusion stattfinden. Dies wurde am Rande des Programmparteitags der NPD in Bamberg bekannt.

Von Tagesspiegel-Autor Frank Jansen

Mit einem Zusammenschluss entstünde eine relativ große rechtsextreme Partei. Die NPD hat nach Erkenntnissen von Verfassungsschützern etwa 6800 Mitglieder, bei der DVU sind es nur noch 4500. Die Fusion scheint für die Führung der DVU der letzte Ausweg aus der Krise der Partei zu sein, für die allerdings die NPD mitverantwortlich ist.

Die NPD hatte vor einem Jahr den Anfang 2005 mit der DVU beschlossenen „Deutschlandpakt“ gebrochen. Die NPD trat dann im September bei der Landtagswahl in Brandenburg an und trug mit zu der schweren und entscheidenden Niederlage der DVU bei. Die DVU blieb bei der Wahl deutlich unter fünf Prozent und flog dann nach zwei Legislaturperioden aus dem Potsdamer Landtag. Von diesem Desaster hat sich die DVU bis heute nicht erholt.

Die Führung der Partei unter Matthias Faust sieht offenbar auch keine Chance mehr auf eine eigenständige, halbwegs erfolgreiche Existenz der DVU im Schatten des deutlich agileren Konkurrenten NPD. Ein Indiz dafür, dass die DVU aufgeben könnte, gab es bereits im April. Da erklärte der DVU-Landesverband Sachsen-Anhalt für die Landtagswahl im kommenden Jahr den Verzicht auf einen Antritt zugunsten der NPD.

Einzelheiten zur geplanten Fusion wollen die beiden Parteichefs Udo Voigt (NPD) und Matthias Faust am Mittag bei einer Pressekonferenz in Bamberg vor Beginn des Parteitags bekannt geben.