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Audio-Interview: „Es war unser Ding…“

 

Kutlu Yurtseven gehört zur zweiten Generation türkischer Einwanderer in Deutschland und ist von Beginn an Mitglied der Microphone Mafia, einer Kölner Rap-Gruppe, die seit Ende der 1980er Jahre Musik macht. Weit entfernt von den üblichen Klischees macht die Gruppe politisch geprägten Rap, der sich mit Themen wie Rassismus, Neonazis und der Situation von Migranten in Deutschland beschäftigt. 2009 entstand gemeinsam mit der Auschwitzüberlebenden Esther Bejarano die Platte Per la Vita, auf der alle Beteiligten ihre sehr unterschiedlichen Hintergründe in einem gemeinsamen Musik-Projekt verbanden.

Jugendliche Subkulturen prägten teils ganze Generationen und waren als Gegenkulturen immer auch Artikulationsmöglichkeit junger Menschen. Durch eigene Kleidungsstile, eigene Musik oder Kunstformen konnten Jugendliche so ihren Protest äußern und sich ein Stück weit von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen.

Eine Subkultur, die heute kaum noch aus dem Erscheinungsbild deutscher Städte oder den Charts wegzudenken ist, ist HipHop. Spätestens mit den 1980er Jahren schwappte diese von jungen Migranten und Afro-Amerikanern in den USA entwickelte Subkultur nach Deutschland und war besonders in ihren Anfängen von jungen Deutschen mit Migrationshintergrund geprägt. Besonders Rap ist heute fast allgegenwärtig und aus seiner subkulturellen Existenz angekommen.

Gerade Anfang der 1990er Jahre, im Klima rassistischer Ausschreitungen in Deutschland, wurde unter anderem durch Bands wie Advanced Chemistry oder der Microphone Mafia die gemachten Erfahrungen, als Migranten in Deutschland zu leben, in ihren Texten verarbeitet.

Felix M. Steiner sprach mit Kutlu Yurtseven über die Entstehung der Microphone Mafia, die Bedeutung der Subkultur für die eigene Identität, das gemeinsame Projekt mit Esther Bejarano und über die Situation in Köln nach der Aufdeckung des rechtsextremen Terrors.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Felix M. Steiner ist Mitarbeiter des Göttinger Instituts für Demokratieforschung