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Razzia bei militanter Kameradschaft „Jagdstaffel D.S.T.“

 

Flakgeschütz im Logo - Mitglieder der Jagstaffel bei einem Naziaufmarsch © Johannes Hartl

Mit einer großangelegten Durchsuchungsaktion sah sich am Donnerstag, den 3. Mai, die rechtsextreme „Jagdstaffel D.S.T.“ konfrontiert. Infolge eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft München wurden 31 Immobilien durchsucht, die von Angehörigen der „Jagdstaffel“ genutzt werden. Entdeckt haben die Beamten dabei unter anderem Schusswaffen, scharfe Munition und Schlagringe.

Am frühen Donnerstagmorgen gelang der Polizei ein empfindsamer Schlag gegen die neonazistische „Jagdstaffel D.S.T“: Bei Durchsuchungen stellten die Beamten neben Speichermedien, Propagandamaterialen und NS-Devotionalien auch Schusswaffen, scharfe Munition und Schlagringe sicher. Aufgrund der Durchsuchungen im Raum München und Oberbayern werde aktuell gegen 16 Personen ermittelt, die „im Verdacht stehen, unberechtigt Waffen erworben zu haben“. Das gab die Polizei kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt.

Einem Artikel von „Welt Online“ zufolge gab ein Sprecher der Polizei bei der offiziellen Pressekonferenz anlässlich der Durchsuchungen zudem an, dass wohl alle 20 Mitglieder der „Jagdstaffel D.S.T.“ gewaltbereit seien. Weiterhin sagte er, dass „Verbindungen“ zu dem bayernweit agierenden neonazistischen Kameradschaftsnetz-werk „Freies Netz Süd“ (FNS) bestehen würden, dessen Verbot erst kürzlich von allen Fraktionen des Bayerischen Landtags geschlossen gefordert wurde. „Die Gegenstände werden derzeit überprüft und mit weiteren Beweismitteln wie Devotionalien, Propagandamaterial und Speichermedien ausgewertet“, teilte die Polizei in ihrer Pressemeldung bezüglich des weiteren Vorgehens mit. Insgesamt sollen „780 Asservate“ konfisziert worden sein

Die „Jagdstaffel D.S.T.“ wird vom bayerischen Verfassungsschutz offiziell als „neonazistisch“ eingestuft. Mit eigenen Aktionen trete die „Jagdstaffel“ jedoch nicht auf, an fremden rechtsextremen Aktionen beteiligt sie sich hingegen schon. Recherchen von Report München förderten außerdem vor einiger Zeit zu Tage, dass Angehörige der „Jagdstaffel“ in Tschechien an scharfen Waffen trainiert hatten und mit der Homepage einer fiktiven Waffenfirma im Internet auftraten, wohl um Einlass zu Waffenmessen zu erlangen, wie „Report München“ damals mutmaßte.

Die Jagdstaffel selbst streitet diese Vorwürfe in einer „Stellungnahme“ ab und behauptet, nicht politisch zu sein, was allerdings konträr zu den beschlagnahmten Propagandamaterialien und den Waffenfunden stehen dürfte.