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Buntes Wolfsburg gegen braunen Aufmarsch

 

Mittelfinger für die Neonazis: Trotz Polizeiabsperrungen gelangten Gegendemonstranten an die Aufmarschstrecke © Theo Schneider
Mittelfinger für die Neonazis: wie hier am 1.Mai in Berlin werden tausende Gegendemonstranten in Wolfsburg erwartet © Theo Schneider

Am Samstag, dem 1. Juni 2013, wollen Nazis durch Wolfsburg marschieren. Der „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ ruft zu einem breiten gesellschaftlichen Widerstand und zu vielfältigen Formen des friedlichen Protests gegen die Nazis und ihre rassistische Stimmungsmache auf. „Wir überlassen den öffentlichen Raum nicht den Nazis. Ihrer menschenverachtenden Ideologie setzen wir unsere Werte einer solidarischen, freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft entgegen!“, heißt es von den Veranstaltern.

Der geplante Aufmarsch der Nazis steht unter dem Motto „Tag der deutschen Zukunft“. Er ist Teil einer Kampagne der rassistischen Initiative „Zukunft statt Überfremdung“, mit der seit Jahren norddeutsche Städte konfrontiert werden.

Der Wolfsburger Rat hat einstimmig eine Resolution beschlossen, in der es heißt: “Wir Wolfsburgerinnen und Wolfsburger fühlen uns freiheitlichen Grundsätzen verpflichtet und tragen die Verantwortung dafür, dass Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenrechte und ihrer Würde stets die Maxime unseres Handelns sind. Wolfsburg steht für einen aktiven Umgang mit Geschichte sowie eine aktive Kultur des Gedenkens. Wir haben uns dieser Geschichte gestellt und tragen dafür Sorge, dass sie niemals in Vergessenheit gerät.“

schulterschluss

Weiter heißt es in der Ratsresolution: „Wolfsburg ist bunt, in unserer Stadt haben Nazis keinen Platz. Wolfsburg ist eine Stadt, die von ihrer Offenheit und ihrer multikulturellen und internationalen Vielfalt lebt. Wir distanzieren uns daher in aller Konsequenz von fremdenfeindlichem, menschenverachtendem Gedankengut.“ Gemeinsam wurde deshalb im Jahr 2009 die Gründung einer Kultstätte in Wolfsburg verhindert, die die Nazi-Zeit verherrlichen wollte.

Der „Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten“ ruft alle Menschen in Betrieben und Verwaltungen, in Schulen und Hochschulen, in der Politik, in Kirchen, in Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden und im privaten Umfeld auf: Demonstrieren Sie mit uns für Respekt, Solidarität und eine menschliche Gesellschaft.

Im Aufruf heißt es weiter: „Lassen Sie uns gemeinsam an diesem Tag – dem 1. Juni 2013 – Zeichen setzen: Wolfsburg ist eine aufgeschlossene internationale Stadt, in der Vielfalt positiv gelebt wird und Menschen aus aller Welt willkommen sind.“