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NPD-Thüringen kommt nicht in den Landtag

 

Symbolbild: Auch die NPD-Thüringen ist nun im Wahlkampf
Symbolbild: Auch die NPD-Thüringen ist nun im Wahlkampf

Vollmundig kündigte die NPD-Thüringen ihren „Einzug in den Landtag“ für den vergangenen Donnerstag an. Doch die NPD-Kandidaten gelangten nicht einmal auf die Besuchertribüne. Vielmehr attackierte ein NPD-Aktivist noch eine Landtagsabgeordnete.

Um neun Uhr begann die NPD-Thüringen am Donnerstag mit ihrer Auftaktveranstaltung zum Landtagswahlkampf 2014 in Thüringen. Rund zwanzig Neonazis waren an das Parlament gekommen, um an der Veranstaltung der Partei teilzunehmen. Darunter vor allem die vorderen Listenplätze der Partei rund um Landeschef Patrick Wieschke. Ursprünglich war die Teilnahme als Gäste an der Plenardebatte des Landtages geplant – noch am vergangenen Montag hatte der extrem rechte Landesverband in einer Pressemitteilung getönt: „NPD zieht am Donnerstag in den Landtag ein“. Doch die Auftaktkundgebung ging im Lärm der Gegendemonstranten unter, denn unter Rufen und dem lauten Knallen von Mülltonnendeckeln war von den Reden der NPD-Landtagskandidaten Wieschke und Thorsten Heise kaum etwas zu hören. Dafür kam es schon zu Beginn der Veranstaltung immer wieder zu Spannungen. Die NPD-Teilnehmer waren alles andere als erfreut, dass einige Abgeordnete der SPD, Grünen und Linken mit Plakaten direkt am Kundgebungsort der Neonazis protestierten. Als die Landtagsabgeordnete Dr. Johanna Scheringer-Wright eines der Anti-Neonazi-Plakate vom Rande der NPD-Kundgebung holen wollte, wurde sie von einem Teilnehmer der NPD-Veranstaltung körperlich bedrängt und geschubst. “Solche tätliche Angriffe der NPD werden mich nicht davon abhalten gegen Nazis Gesicht zu zeigen und den tätlichen Angriff lasse ich diesem NPD Funktionär auch nicht durchgehen”, heißt es in einer Pressemitteilung der Abgeordneten. Scheringer-Wright habe sofort nach dem Vorfall Anzeige gegen den Angreifer gestellt.

Ihr kommt hier nicht rein…

Nach dem Ende der NPD-Kundgebung wollte ein Teil der Neonazis dann in den Landtag, um als Gäste die Plenardebatte zu verfolgen. Als sich die NPD-Funktionäre auf den Weg zum Haupteingang des Landtages begaben, bildete sich eine spontane Sitzblockade der Gegendemonstranten. Über eine Stunde konnten die Neonazi-Gegner so die NPD-Kandidaten rund um Landeschef Patrick Wieschke am „Einzug in den Landtag“ hindern. Gegen 12 Uhr gaben die Neonazis auf und traten die Heimreise an. Und erneut verpasste die NPD-Thüringen den Einzug in den Landtag. Ein Omen für die Landtagswahl im September?