Am 7.11. marschierten etwa 100 Personen auf Aufruf der neonazistischen Partei „Der III. Weg“ durch Plauen. Das Motto: „Asylflut stoppen – Wir sind das Volk“. Mehr als doppelt so viele Menschen beteiligten sich an den Gegenprotesten. Während der Abschlusskundgebung der Neonazis stürmten Vermummte den örtlichen „Thor Steinar“ Laden und griffen Mitarbeiter und Kunden an.
Bereits in der Woche zuvor folgten dem „III. Weg“ 100 Neonazis auf eine Kundgebung gegen eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung in Plauen. Am 7.11. brachte die neonazistische Partei ebenso viele Rassisten auf die Straße. „Asylflut stoppen“ war das Motto. Am Vortag erreichte eine Gruppe Flüchtlinge einen Plauener Bahnhof. Hier musste die Polizei mehreren Personen, die sie der rechten Szene zuordnete, einen Platzverweis erteilen.
Anhänger der Neonazipartei zogen über die Neundorferstraße und Unterer Graben. Die ersten Reihen liefen lose und durchweg mit Transparenten des „III. Weg“ ausgestattet. Dahinter dominierten Schilder der „jungen nationalen Partei“ mit dem Motto der Versammlung. Auf der Abschlusskundgebung am Theaterplatz hetzten verschiedene Redner gegen Asylsuchende.
Gegenproteste
Rund 200 Gegendemonstranten schirmten die Rechten lautstark ab, sodass nur wenig Außenwirkung zu erreichen war. Von ihrer vom Aktionsbündnis Vogtland gegen Rechts am Hans-Löwel-Platz durchgeführten Kundgebung zogen die Nazigegner spontan dem rassistischen Aufzug hinterher, nachdem dieser an ihnen vorbei gezogen war.
Eine weitere antifaschistische Demonstration zog ebenso unangemeldet durch Plauen und versuchte aus der Theaterstraße auf die Route der Neonazis zu stoßen. Dies wurde von der Polizei unterbunden. Die Antifaschisten wurden erkennungsdienstlich behandelt und nach Abschluss der Neonazikundgebung entlassen.
Angriff auf „Thor Steinar“ Laden
Etwa zeitgleich zum Ende der Kundgebung des „III. Weg“ überfielen, wie die Freie Presse berichtet, bis zu 15 Vermummte das „Oseberg“-Geschäft in der Jößnitzer Straße. Die unerkannten Täter zündeten Pyrotechnik, versprühten Reizgas gegen Mitarbeiter und Kunden und leerten einen Feuerlöscher. Das betroffene Geschäft vertreibt Kleidung der Marke „Thor Steinar“, die in der rechtsextremen Szene sehr beliebt ist. Vermutlich deshalb war „Oseberg“ bereits mehrfach Ziel von Farbanschlägen und Protesten.