Nach den Brandanschlägen auf Autos von Flüchtlingshelfern im September hat die Polizei am Dienstag zwölf Wohnungen durchsucht. Sie fanden rechtsextreme Propaganda und Nazidevotionalien.
Von Timo Kather, Tagesspiegel
Im Zusammenhang mit den Brandanschlägen von Neuhardenberg (Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg) im Herbst 2015 wurden am Dienstag ein Dutzend Wohnungen durchsucht. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt.
Nach Angaben der Polizeidirektion Ost Brandenburg und der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) wurden insgesamt elf Wohnungen in Neuhardenberg, in Gusow-Platkow, in Fürstenwalde und in Strausberg durchsucht. Die zwölfte Wohnungsdurchsuchung erfolgte in Berlin. Hier hat einer der Verdächtigen laut Polizei einen Zweitwohnsitz.
Bei den Durchsuchungen wurden rechtsextremistisches Propagandamaterial, ein Baseballschläger und Pfefferspray sowie Nazidevotionalien beschlagnahmt. Außerdem wurde Munition aus dem Zweiten Weltkrieg und illegale Pyrotechnik gefunden.
Die Wohnungen gehören neun Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren. Sie sind verdächtig, am 19. September 2015 an einem Brandanschlag auf zwei Autos beteiligt gewesen zu sein. Die Autos gehörten einer Familie, die sich in einer Willkommensinitative für Flüchtlinge engagiert. Menschen wurden nicht verletzt, der Sachschaden beläuft sich auf rund 30.000 Euro. Die Ermittlungen zu den Tätern dauern an.