Seit einigen Wochen ist der Blog „Rechte Jugendbünde“ online. Die Autoren kommen z. T. selbst aus der Pfadfinderbewegung und haben es sich mit dem Blog zur Aufgabe gemacht, über Gruppen und Lebensbundgemeinschaften zu informieren, die sich wie Pfadfinder kleiden, wie die Bündischen singen und wie die Wandervögel auf Fahrt gehen – jedoch auf extrem rechter Seite zu verorten sind.
Hinter der Fassade dieser Bünde stecke nach Aussage der Autoren jedoch politisches Kalkül. So werden die Kinder auf der Grundlage des Lebensbundprinzips in diesen Gemeinschaften von klein auf politisch erzogen. Diese Erziehung geschiehe zum Teil subtil, auf anderen Ebenen offensiv, verschleiert und getarnt hinter Traditionen wie Volkstanz und anderem Brauchtum. Von diesen Gruppen gehe eine große Gefahr für die Gesellschaft aus, da sie es vermehrt schaffen würden, Anschluss an die Mitte der Gesellschaft zu finden.
Die neuesten Beiträge beleuchten beispielsweise die völkischen, rassistischen und antisemitischen Hintergründe der sich unpolitisch gebenden „Fahrenden Gesellen – Bund für deutsches Leben und Wandern e.V.” und des „Deutschen Mädelwanderbunds“ (hier) und dem Hamburger Gildenschaftswochenende der “Deutschen Hochschulgilde Gorch Fock zu Hamburg”, welches im Juni in Schleswig-Holstein stattfindet und zu dem neurechte Referenten eingeladen wurden (hier).
Ein lohnenswerter Blog, der erfreulicherweise aus Jugendverbandssicht die Gefahr von rechter Indoktrination in bündischen Jugendgruppen beleuchtet. Wenn es den Autoren gelingt, weiterhin so aktuell und gut recherchiert zu schreiben wie zum Start des Blogs, werden sie mit Sicherheit eine wichtige Institution nicht nur innerhalb der Pfadfinderszene und bündisch orientierten Jugendgruppen sein, die sich ebenfalls in ihrer Mehrzahl deutlich von rechten Bünden abgrenzen wollen.
Eine gute Argumentationshilfe bietet die Seite hierfür allemal!