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„Die Rechte“ protestiert gegen angeblich geplantes Flüchtlingsheim

 

„Die Rechte“ marschiert auf dem Marktplatz auf, um gegen angebliches Flüchtlingsheim zu protestieren. Foto: Danny Frank
„Die Rechte“ marschiert auf dem Marktplatz auf, um gegen angebliches Flüchtlingsheim zu protestieren. Foto: Danny Frank

Unter dem Motto „Asylantenheim – Wir sagen nein!“ führte der Landesverband der Partei „Die Rechte“ am Sonnabend eine Kundgebung auf dem Markt in Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) durch. Dabei stießen die „Rechten“ allerdings auf Widerstand.

In der brandenburgischen Kleinstadt Bad Freienwalde an der Oder führten am Sonnabend, den 04.01.2014, rund 55 Neonazis eine Kundgebung gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft, auf dem örtlichen Marktplatz, durch. Angemeldet wurde dies von der rechts-populistischen Partei „Die Rechte“ um den ehemaligen Funktionär der „Deutschen Volksunion“, Klaus Mann. Er versammelte ungefähr 55 Neonazis, darunter auch Ex-Funktionäre des verbotenen „Frontbann 24“ aus Berlin, Mitglieder der scheinaufgelösten „Kameradschaft Märkisch-Oder-Barnim“ (KMOB) und den „Freien Nationalisten Uckermark“ sowie einzelnen NPD- und JN Aktivisten.

Anders als in Berlin-Hellersdorf oder anderen Städten in Brandenburg, wo Neonazis die Strategie verfolgen jeweils eigene Bürgerinitiativen zu gründen, die vorgeblich aus besorgten Bürgern der jeweiligen Orte bestehen, sparen sich Klaus Mann und seine „Kameraden“ in Bad Freienwalde diesen Umweg. Dafür ist der Erfolg auch weniger breit gestreut: So läuft die öffentliche Artikulation von Protest gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft ausschließlich auf Parteimitglieder der „Die Rechte“ und ihre Unterstützer der sogenannten „freien Kameradschaften“ hinaus. In Bad Freienwalde stießen sie dabei auf Protest. Eine demokratische Bürgerinitiative demonstrierte spontan gegen die „Mahnwache“. Die Reden der „Rechten“ – neben Klaus Mann sprach der Berliner-„Rechten“- Landesverbandsvorsitzende Uwe Dreisch – wurden zeitweise vom Protest überschallt, sodass die Nazis sichtlich genervt waren und Gegendemonstranten in Form von angekündigter Anwendung körperlicher Gewalt bedrohten.

Der Berliner-„Rechten“- Landesverbandsvorsitzende Uwe Dreisch nach seiner Hetzrede. Foto: Danny Frank
Der Berliner-„Rechten“- Landesverbandsvorsitzende Uwe Dreisch nach seiner Hetzrede. Foto: Danny Frank

Ungefähr 50 bis 60 Menschen hatten sich nämlich um die „Die Rechte“-Kundgebung herum versammelt, um ihrem Protest gegen die die asylfeindliche Veranstaltung zum Ausdruck zugeben. Eine Gruppe Bürger zeigte ein Transparent mit der Aufschrift „Flüchtlinge bleiben – rechte Gedanken vertreiben“. Auch einige Antifas zeigten ihren Protest am Rande und erinnerten, dass Nazis eben nicht nur bloße Dumpfbacken sind, sondern „Rassismus“ auch „tötet“. Zu nennenswerten Störungen kam es jedoch nicht. Weitere einzelne Provokationen von Kundgebungsteilnehmenden der Partei „Die Rechte“ wurden sofort durch die Polizei unterbunden.

„Die Rechte“
„Die Rechte“, die in der Eigenschreibweise DIE RECHTE heißt, ist eine rechts-populistische und neonazistische Partei. Sie war am 27. Mai 2012 in Hamburg gegründet worden und ging aus der inzwischen aufgelösten „Deutschen Volkunion“ hervor. Die jeweiligen Landesverbände bestehen aus großen Teilen von ehemaligen Angehörigen verbotener Kameradschaften. Laut eigener Aussage sieht sie sich als Alternative zu bestehenden rechtsextremen Parteien in Deutschland. Der jetzige Parteivorsitzende ist der bekennende Neonazi Christian Worch.

Keine Unterbringung in Bad Freienwalde geplant
Im Land Brandenburg, ebenso wie im gesamten Bundesgebiet, werden in den nächsten Monaten mehr Geflüchtete aufgenommen, als in den Vorjahren. Deshalb werden in nahezu allen Landkreisen Unterkünfte aus- bzw. neugebaut. Im Landkreis Märkisch-Oderland soll, neben dem bestehenden Heim in Garzau bei Strausberg, noch ein zweites in Neuhardenberg entstehen. Laut einer Übersicht des Rundfunk Berlin-Brandenburg zur Thematik ist in Bad Freienwalde (Oder) bisher, entgegen der Hetze der Partei „Die Rechte“, kein Asylbewerberheim geplant. Allerdings veranstalteten die „Rechten“ bereits am 16. November 2013 eine Hetzkundgebung gegen die Unterbringung von Geflüchteten in Wohnunterkünften im benachbarten Oderberg (Landkreis Barnim).