Der Berliner Landesverband von „Die Rechte“ hat für Donnerstagabend eine Kundgebung auf dem Pariser Platz angemeldet. Die Neonazi-Splitterpartei um den ehemaligen Chef der verbotenen Skinheadkameradschaft „Frontbann 24“, Uwe Dreisch will mit 40 Anhängern von 20 bis 23.59 Uhr eine Versammlung anlässlich der Bombardierung Dresdens abhalten. Die Polizei bestätigte gegenüber dem Störungsmelder die geplante Kundgebung der Neonazis, die unter dem Motto „13. Februar 1945 – Berlin gedenkt den Opfern des Dresdener Flammeninfernos“ angemeldet wurde.
Seit Herbst letzten Jahres existiert auch in der Hauptstadt ein Landesverband von Christian Worchs neonazistischem Parteiprojekt „Die Rechte“, das vor allem in Nordrhein-Westfalen als Auffangbecken für Neonazis zu werten ist, deren Gruppierungen zuvor verboten wurden. Am 15. September gründete sich die Berliner Gliederung in der bekannten rechtsextremen Szenekneipe „Zum Henker“ im Ortsteil Schöneweide. Dabei fungiert die Partei offenbar auch in Berlin als Organisationsersatz für eine nach dem Vereinsgesetz verbotene Gruppierung: Die Führungsfiguren des ehemaligen „Frontbann 24“ übernehmen nun im Landevorstand der Partei wieder leitende Funktionen. Uwe Dreisch als Landesvorsitzender und Gesine Schrader als Vorstandsmitglied. Auch der ehemalige Frontbann-Aktivist Dennis Kittler findet sich im Vorstand.
Allerdings beschränkten sich ihre Aktivitäten, bis auf eine Demonstration gegen „linke Gewalt“ in Lichtenberg Ende September mit 60 Teilnehmern, lediglich auf klandestin organisierte Minikundgebungen und der Teilnahme an anderen rechten Aufmärschen.
Unterdessen scheint sich in Dresden immer deutlicher abzuzeichnen, dass die Neonazikundgebung um 18 Uhr am Hauptbahnhof stattfindet. Das berichtet das Bündnis „Dresden Nazifrei“. Nachdem die letzten Aufmärschversuche in Dresden erfolgreich blockiert werden konnten, beschränkten sich die Neonazis diesmal bereits in der Anmeldung auf eine stationäre Kundgebung. Diese wollten sie allerdings an der zentral in der Innenstadt gelegenen Dresdener Frauenkirche durchführen, was ihnen von der Versammlungsbehörde, und nun auch von mehreren Instanzen vor Gericht, untersagt wurde.
Aktuelle Informationen zu Dresden gibt es beim Bündnis „Dresden Nazifrei“.