Die „Aktion Arschloch“ hat ihr Ziel erreicht: „Schrei nach Liebe“ erobert Platz 1 der offiziellen Deutschen Charts. Das gab der Bundesverband Musikindustrie am Freitag bekannt. „Die letzten Daten fließen gerade noch ein, aber Schrei nach Liebe liegt bereits uneinholbar an der Spitze“, heißt es in einem Statement der für die Chartermittlung zuständigen Firma GfK Entertainment. Der Ärzte-Song schoss in der vergangenen Woche von null auf zwölf und führt die Top 100 nun erstmals in seiner 22-jährigen Geschichte an.
Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment, kommentierte: „Eine solche Aktion mit diesem Erfolg ist einmalig in der deutschen Chartgeschichte.“ Auch Österreicher und Schweizer unterstützen die Initiative, die ein Zeichen gegen Rassismus setzt. In den Download-Trends für den Zeitraum Freitag bis Mittwoch steht „Schrei nach Liebe“ an erster (Österreich) bzw. zweiter Stelle (Schweiz).
Das 1993 veröffentlichte Lied war in den vergangenen Wochen von der „Aktion Arschloch“ medienwirksam gepusht worden. Sie forderte dazu auf, den Song zum Beispiel online zu kaufen oder sich das Lied bei Radiosendern zu wünschen.
In dem Text heißt es unter anderem: „Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe. Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit. Du hast nie gelernt dich zu artikulieren. Und deine Eltern hatten niemals für dich Zeit … Arschloch!“
Die Ärzte selbst haben mit der Aktion nichts zu tun, unterstützen sie aber und Spenden alle Einnahmen an Pro Asyl. Hier das Statement der Band:
die ärzte finden es gut und wichtig, dass im Radio Stellung bezogen wird. Die Aktion wäre auch mit jedem anderen Anti-Nazi-Song cool. Wenn es unser Lied sein soll, unterstützen wir das aber natürlich gern.
Wir wollen an dieser Sache definitiv nichts verdienen und werden alle Einnahmen von „Schrei nach Liebe“ (auch aus der GEMA) an Pro Asyl spenden.
Wir wünschen allen Nazis und ihren Sympathisanten schlechte Unterhaltung.
Bela, Farin, RodNachtrag: Neben der Band und ihrem Umfeld verzichten nun auch Finetunes, Amazon, Google & Universal Publishing zugunsten Pro Asyl auf ihre Einnahmen.