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Neonazi-Konzert: „Geburtstagssause“ mit „internationalen Klassikern“ in Norditalien

 

„Geburtstagssause 2016“ Norditalien ©Screenshot
Konzerthinweis: „internationale Klassiker“ in Norditalien ©Screenshot

Für den 20.02.2016 kündigen Neonazis ein Rechtsrockkonzert in Norditalien mit „einigen internationalen Klassikern“ an.

Auftreten sollen Mistreat und Sniper aus Finnland, Blue Eyed Devils aus den USA, sowie I.C.1 aus Großbritannien und Baden-Württemberg neben Faustrecht aus Schwaben.

Mistreat positionieren sich eindeutig neonazistisch. Ein CD-Cover ziert kämpfende SS-Männer, ihre Lieder heißen etwa „Born to be white“ oder „Fourth Reich“.

Im Interview mit einem nationalsozialistischen Musikblog äußerte sich die „legendäre finnische Band“ Sniper 2009 zu ihrem Namen. Er sei inspiriert vom „erfolgreichsten Heckenschützen des Zweiten Weltkrieges“, der „über 505 Gegner in nur wenigen Monaten“ tötete.

Die Blue Eyed Devils spiel(t)en NS-Hatecore der ersten Stunde. „The Swastika is our flag“ oder „Kill the Jew and cut of his head“ sind nur zwei Kostproben aus den Liedern der White-Power-Band, die eigentlich 2003 aufgelöst wurde. Seit 2006 wird der Name aber von Drew Logan und Anderen als eine Art Coverband der ursprünglichen Kultband weitergeführt. Der Neonazi und Sänger der originalen Blue Eyed Devils, Wade Michael Page erschoss 20012 sechs Menschen und anschließend sich selbst. Der Grund: er hielt sie offenbar für Muslime und führte aus, was er unzählige Male öffentlich in seinen Liedern ankündigte, etwa mit End Apathy, einer seiner weiteren NS-Bands:

Its 2010 and here we are to get rid of them
the enemies of the white race
here we are to get rid of them

I.C. 1’s Alben wurden nach einem Dossier zur Rechtsrockband Kategorie C „vom NS-Label Rebel-Records aus Cottbus und dem Rechtrocklabel PC Records aus Chemnitz produziert.“ Weiter heißt es dort:

I.C. 1, Identity Code 1, ist der polizeiliche Code für „weiße Person“. Das der Name Programm ist und nicht nur positiven Bezug auf die eigenen Hautfarbe nimmt, erkennt man, wenn man die Mitglieder dieser Band betrachtet. I.C. 1’s Frontmann ist der Sänger der britischen Blood & Honour Band der ersten Stunde, Razors Edge, die noch 2008 gemeinsam mit Oidoxie, Sturm 18 und No Remorse in Belgien beim Ian-Stuart Gedenkkonzert spielten. Weiterhin spielt ein Mitglied der baden-würtembergischen Rechtsrockband Carpe Diem in der 2007 gegründeten Band.

Faustrecht spielte bereits auf diversen Blood & Honour Konzerten in Belgien und Italien. Die Allgäuer sollen außerdem knapp drei Monate später unter dem Motto „Skinheads are back in town“ neben der ebenfalls beim Label Oldschool Records erscheinenden Gruppe Smart Violence aus dem Ruhrgebiet, Treueorden aus Österreich und den Rechtsrock-Veteranen Sturmtrupp und Kraft durch Froide am Pfingstsamstag, den 14.5.2016 in „Mitteldeutschland“ auf der Bühne stehen. Organisiert werde das Ganze aus dem Umfeld der Hammerskins. „Nogge“, der Sänger von Faustrecht soll „seit vielen Jahren regen Kontakt“ mit dem kürzlich verstorbenen Hammerskin und V-Mann Roland Sokol betrieben haben. Dieser sprach selbst von Faustrecht als „meine Freunde“.